Gabriel Veiga: Darum stehen die europäischen Spitzenteams und der FC Bayern Schlange

Von Thomas Hindle/Patrik Eisenacher
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Gabriel Veiga von Celta Vigo ist einer der Stars der laufenden La-Liga-Saison und wird im Sommer-Transferfenster sicher Angebote bekommen. Vielleicht auch eines vom FC Bayern München.

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Die Auszeichnung zum Spieler des Monats Februar in La Liga ging nicht an einen Spieler, mit dem man gerechnet hätte: Weder Antoine Griezmann, der für Atleticos Wende zum Positiven verantwortlich war, noch Barças Ronald Araujo, der für Europas beste Abwehr in dieser Saison sorgt, oder Real Madrids Superstars Vinicius Jr. und Karim Benzema, die beide nicht einmal für diesen Award nominiert wurden.

Stattdessen ging der Preis an einen 20-jährigen offensiven Mittelfeldspieler, der erst im August zu Celta Vigos Profis gestoßen war. Aber dieser Spieler, Gabriel Veiga, war ein verdienter Gewinner zum besten Spieler des Februars.

Er führte eine aufstrebendes Celta an, zog die Fäden im Mittelfeld und übernahm die Führungsrolle von Vereinslegende Iago Aspas. Veiga hat in der Saison 2022/23 bereits neun Tore erzielt und vier Vorlagen gegeben und sich damit als einer der aufregendsten jungen Spieler im spanischen Fußball etabliert.

Nun ist auch der Rest Europas auf ihn aufmerksam geworden, darunter der FC Bayern München. Der Spanier wird von zahlreichen Vereinen in Spanien und im Ausland umworben, und viele gehen davon aus, dass er in den kommenden Jahren einer der besten offensiven Mittelfeldspieler der Welt sein wird.

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Wo alles begann

Veiga wurde in O Porrino geboren, nur einen Steinwurf von Celtas Stadion "Balaidos" entfernt. Mit 11 Jahren trat er in die Akademie von Celta ein und wurde zu einem vielversprechenden, aber nicht unbedingt umjubelten Talent.

In seiner Jugend war er lange ein eher unauffälliger Spieler, und wie viele andere bei Vigo bewunderte er Stürmer Aspas. Doch es gab kaum Anzeichen dafür, dass Veiga einmal an die Leistungen des spanischen Nationalspielers anknüpfen würde.

Doch Veiga nutzte die Chancen, die sich ihm boten - und begann bereits als 17-Jähriger, in der Reservemannschaft von Celta zu überzeugen.

Im Jahr 2020 feierte er dann sein Debüt in der Profi-Mannschaft und bekam in der Folge einige Einsätze, darunter einen in der Startelf.

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Der große Durchbruch

Erstmals für große Aufmerksamkeit sorgte er in der Sason 2021/22, als er neun Tore für die B-Mannschaft der Galicier erzielte, die in der dritten spanischen Liga den sechsten Platz belegten. Für Veiga folgten zehn weitere Spiele mit den Profis.

In dieser Saison hat sich sein Ansehen jedoch noch einmal deutlich gesteigert. Ursprünglich war Veiga nicht als Stammspieler eingeplant, doch eine Reihe von Abgängen im zentralen Mittelfeld zwang den Verein praktisch zu seinem Glück.

Diese Leistung, inklusive einem besonderen Treffer, reichten aus, um Trainer Carlos Carvahal dazu zu bewegen, ihn in der Startelf zu lassen.

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Die aktuelle Lage

Seitdem hat sich Veiga stetig verbessert. Der 20-Jährige, der zuvor als eher konservativer Box-to-Box-Mittelfeldspieler eingesetzt wurde, sollte nun regelmäßiger in die gegnerische Hälfte vordringen und als aktive Nummer 10 in einer offensiven Mannschaft Vigos spielen.

Der Mittelfeldspieler hat sich mit seiner Schnelligkeit und seinem Ballgefühl zu einem der gefährlichsten Offensivspieler des Landes entwickelt. In zwölf seiner letzten 13 Spiele hat er mindestens eine Chance herausgespielt.

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Seine Stärken

Veiga ist ein hervorragender Dribbler und nutzt seine reichlich vorhandene Kraft, um sich in engen Räumen aus der Patsche zu helfen, bevor er in das letzte Drittel vorstößt. Ein unglaublich schwer zu kontrollierender Mittelfeldspieler ist er auch aufgrund seiner exzellenten Ballannahme und seiner Fähigkeit, in vollem Tempo zu dribbeln.

Es gibt kaum etwas, was er nicht kann, wenn er in die richtigen Bereiche des Feldes kommt. Veiga hat in diesem Jahr einige Traum-Tore aus der Distanz erzielt und verfügt über die seltene Mischung aus Selbstvertrauen und Technik, um von außerhalb des Strafraums zu schießen.

Aber der 20-Jährige besitzt auch das besondere Etwas, was er jüngst beim Sieg gegen Betis mit einem herrlichen Heber über den Torwart unter Beweis stellte.

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Hier kann er sich noch verbessern

Veiga ist ein energiegeladener Spieler mit hoher Ausdauer. Das ist oft eine sehr gute Eigenschaft, vor allem, wenn man bedenkt, dass er eine entscheidende Rolle bei der Kreierung von Celtas Gegenangriffen spielt.

Allerdings kann er manchmal auch etwas unberechenbar sein. Bei der Entscheidungsfindung kann er sich noch verbessern. Veiga kann gut dribbeln, wenn er nicht von einem Verteidiger bedrängt wird - sonst bekommt er Probleme.

Veigas Passquote ist leider besorgniserregend schlecht. Unter den Mittelfeldspielern La Ligas gehört er dabei zu den 16 schlechtesten Prozent! Und das, obwohl er nur selten abspielt. Um bei einem großen Klub erfolgreich zu sein, muss er außerdem noch vielseitiger werden.

Auch an seinen Defensivinstinkten muss noch gefeilt werden. Obwohl Veiga aufgrund seiner Schnelligkeit und Athletik als nützliche Pressingwaffe gilt, geht er nicht so häufig in Zweikämpfe wie einige der besten offensiven Mittelfeldspieler. Die gute Nachricht ist, dass man diese Schwächen gut trainieren kann.

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Der nächste ... Fede Valverde?

Es ist schwierig, ein exaktes Vorbild für Veiga zu finden. Nicht zuletzt, weil es nur sehr wenige spanische Spieler wie ihn gibt. Tatsächlich ist sein Typus des offensiven Mittelfeldspielers eher in England oder den Niederlanden zu finden.

Die Art und Weise, wie Veiga sich von seinen Gegenspielern wegdreht, hat etwas von Cody Gakpo, während seine schnellen Füße und seine Beweglichkeit ein wenig an Mason Mount erinnern.

Eine exaktere Verbindung könnte jedoch Valverde von Real Madrid sein. Beide sind große, athletische Mittelfeldspieler, die gerne aus der Distanz schieße. Sie haben einen ähnlichen Dribbelstil und eine bemerkenswerte Vielseitigkeit, die sie in zahlreichen Formationen einsetzen könnte. Und wie Valverde in Real Madrids Offensivsystem ist Veiga ein Angreifer, der für Torgefahr sorgt.

Ähnlich wie Valverde zu spielen, ist ein kurzfristiges Ziel für Veiga - ein langfristiges hingegen wäre, ähnliche Eigenschaften wie Steven Gerrard zu erwerben.

Veiga hat sicherlich noch einen weiten Weg vor sich, um auf das Niveau der Liverpool-Legende zu kommen - aber seine Schrittlänge, sein unermüdliches Laufen und seine makellose Schusstechnik wecken Erinnerungen an den ehemaligen Liverpooler Kapitän.

Ein weiteres Vorbild könnte auch Bayern Münchens Leon Goretzka sein - ob die beiden früher oder später zusammenspielen werden?

Celta Vigo, La Liga, Gabri Veiga
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Die nächsten Schritte ...

Nun, Veiga wird seinen Jugendverein sehr wahrscheinlich verlassen. Berichten zufolge hat Celta eine Ausstiegsklausel in Höhe von 40 Millionen Euro in seinem Vertrag untergebracht.

Eine Summe, die sich angesichts von Veigas Potenzial als Schnäppchen erweisen könnte. Vor allem, wenn er seine Schwächen schnell ausmerzen kann.