Keine "Paradinhas" mehr! Als die FIFA Neymars Elfmeter verbot

Von Daniel Buse
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© Getty / Instagram

Eine Regeländerung im Fußball, die auf nur einen Spieler abzielt? Gab es 2010 wirklich. Es ging um den heutigen PSG-Superstar Neymar.

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Besondere Tricks auf dem Fußball-Platz bekommen besondere Namen. Es gibt beispielsweise den "Cruyff Turn", die "Rabona" und den "Elastico". Und es gibt die "Paradinha" - wobei das nicht ganz richtig ist, denn man muss in diesem Fall die Vergangenheitsform bemühen: Es gab bis 2010 die "Paradinha", auf deutsch "den kleinen Stopp". Dann schritt die FIFA ein und verbot den Trick, weil ein Spieler damit große Aufmerksamkeit erzielt hatte.

Dieser Spieler war der damals noch blutjunge Neymar, der 2009 im Alter von 17 Jahren den Durchbruch beim FC Santos schaffte. Sofort drehte sich in der Offensive das gesamte Spiel um den Dribbelkünstler, der auch sofort viel Verantwortung übernahm.

FIFA reagiert sofort auf Neymar mit einer Regeländerung

So viel Verantwortung, dass er auch die Elfmeter beim brasilianischen Traditionsklub ausführte. Und das tat er auf eine ganz besondere Art und Weise: Nach einem eher langsamen Anlauf mit Trippelschritten holte Neymar zum Schuss aus - und stoppte dann. Der Torhüter hatte sich schon für eine Ecke entschieden, flog zu Boden - und Neymar schob die Kugel nach der Verzögerung locker in die andere Ecke.

Nicht nur die gegnerischen Torhüter ärgerten sich über Neymars Elfer, auch die FIFA schaute sich die Strafstöße des Teenagers ganz genau an und kam zu dem Urteil, dass diese nicht das sind, was der Weltverband gerne auf dem Platz sehen möchte.

So kam es, dass schon zur Saison 2010/11 eine Regeländerung eingeführt wurde. "Nach vollendetem Anlauf den eigentlichen Schuss nur vorzutäuschen, gilt als Verstoß und stellt eine Unsportlichkeit dar, für die der betreffende Spieler verwarnt wird", hieß es ab sofort.

Neymars freche Elfmeter waren damit Geschichte, aber auch mit einem angepassten und damit regelkonformen Anlauf kommt er zum Erfolg: In seiner Karriere hat er mehr als 83 Prozent seiner Versuche (74 von 89) verwandelt - ein überdurchschnittlicher Wert.

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