Jamaikaner verlieren Gold-Cup-Finale

SID
Mexiko konnte das Gold-Cup-Finale für sich entscheiden
© getty

Für eine letzte Sensation hat es nicht mehr gereicht: Die vom früheren Bundesliga-Trainer Winfried Schäfer betreute Nationalmannschaft Jamaikas hat das Finale um den Gold Cup in Philadelphia gegen Mexiko mit 1:3 (0:1) verloren.

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Dann griff der 65-Jährige Schäfer nach seiner Medaille: "Für mich ist es kein Silber, es ist Gold. Jamaika muss auf dieses Team stolz sein."

Als erster Mannschaft aus der Karibik war es Schäfer und Co. gelungen, bei der Meisterschaft des CONCACAF-Verbandes ins Finale einzuziehen. Dass sich Rekordsieger Mexiko beim Duell in Philadelphia als eine Nummer zu groß erwies, konnte die Freude über das beste Abschneiden Jamaikas in der Turniergeschichte nur kurz trüben. "Die Jungs waren wunderbar, wir haben über das Limit hinaus gespielt und hatten ein überragendes Wir-Gefühl", erklärte Schäfer bei Sky Sport News HD.

Der langjährige Bundesliga-Trainer verpasste zwar seinen zweiten Kontinentaltitel - 2002 hatte er bereits Kamerun zur Afrikameisterschaft geführt. Doch mit Platz zwei toppte Jamaika seinen dritten Rang aus dem Jahre 1993 und spielten sich endgültig in die Herzen der Jamaikaner. Statt nur mit Leichtathletik-Star Usain Bolt mitzufiebern, schauen die Bewohner der Insel immer mehr auch auf ihre Kicker. "Die Leute sind sehr stolz und viele Kinder spielen auf der Straße Fußball", berichtete Schäfer. Es bedürfe aber weiter einer deutlich besseren Infrastruktur, um als Fußballnation zu wachsen.

"Wir haben das Land stolz gemacht"

In Philadelphia zeigte Mexiko den Jamaikanern von Beginn an vor 68.930 Zuschauern die Grenzen auf. Kapitän Andres Guardado (30.), Jesus Corona (46.) und Oribe Peralta (60.) sorgten für den siebten Titel für die "Tri" beim Gold Cup, der 1991 den CONCACAF Nation's Cup ablöste. Darren Mattocks (79.) konnte für die Reggae Boyz nur noch verkürzen, die im Halbfinale sensationell den von Ex-Bundestrainer Jürgen Klinsmann gecoachten Titelverteidiger USA ausgeschaltet hatten.

Mit der Finalniederlage verpasste Jamaika auch die Chance auf ein Play-off-Duell mit den USA um die Teilnahme am Confed Cup 2017. "Wir haben das Land stolz gemacht", meinte Stürmer Giles Barnes dennoch, nachdem die ersten Momente der Enttäuschung gesackt waren. Für die anstehenden Aufgaben wie den Kampf um die zweite WM-Teilnahme nach 1998 scheinen die Reggae Boyz gut gerüstet.

In rund einem Monat steigt in der dritten Runde der WM-Qualifikation des CONCACAF-Verbandes das erste Duell mit Nicaragua. Doch nach dem letzten Kapitel des Abenteuers in Nordamerika hatte Schäfer erstmal nur ein Ziel - sein Bett: "Ich bin müde, ich will erstmal schlafen", sagte er. Etwas enttäuscht, aber voller Stolz.

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