Das Gezerre um die Lizenzvergabe für das legendäre Maracana-Stadion in Rio de Janeiro geht weiter.
Der oberste Gerichtshof des Bundesstaates Rio de Janeiro hob die Einstweilige Verfügung gegen den unterschriftsreifen 35-Jahres-Vertrag über die Nutzungsrechte am berühmten Fußball-Stadion für ein Privatkonsortium aus.
Die zuständige Gerichtshof-Präsidentin Leila Mariano kassierte den in der Vorwoche verkündeten Beschluss ihrer Kollegin Gisele Guida wegen möglicher negativer Auswirkungen auf die Austragung von Spielen des bevorstehenden Confederations Cups (15. bis 30. Juni) und der WM-Endrunde 2014 wieder ein.
Nachteile für Rio?
Auch fürchtete Mariano Konsequenzen für den Bundesstaat Rio wegen Missachtung internationaler Vereinbarungen. Ob das Geschäft, für das die Investoren umgerechnet 69 Millionen Euro geboten haben, nunmehr wie ursprünglich geplant bis zum 2. Juni abgeschlossen werden kann, war am Dienstag zunächst noch unklar.
In erster Instanz war das Gericht wegen Unregelmäßigkeiten bei der Ausschreibung dem Antrag der Staatsanwaltschaft auf Aussetzung des Deals gefolgt. Die Anklage sah in dem Vertrag außerdem millionenschwere Nachteile für Rio.
Halbe Milliarde Einnahmen?
Der umstrittene Vertragsentwurf sieht Investitionen von rund 177 Millionen Euro in die nähere und weitere Umgebung der Arena vor. Außerdem wollen die künftigen Betreiber bis 2048 insgesamt 66,5 Millionen Euro (jährlich 1,9 Millionen Euro) an den Bundesstaat überweisen. Bis zum Ende der Vertragslaufzeit rechnen die Investoren mit Einnahmen von 550 Millionen Euro.
Die Sanierung des Maracana-Stadions für die bevorstehenden Fußball-Großereignisse kostete über 420 Millionen Euro. Damit war die Modernisierung der Arena, in der sowohl beim Confederations Cup als auch bei der EM das Finale stattfinden wird, doppelt so teuer wie geplant.
Die WM-Qualifikation in Südamerika