Knappe Siege für Brasilien und Norwegen

Von SPOX
Das ging für Mitfavorit Brasilien gerade nochmal gut: Marta umarmt Torschützin Rosana
© Getty

In Gruppe D gab es am ersten Spieltag zwei Favoritensiege. Sowohl Norwegen gegen Äquatorialguinea, als auch Brasilien gegen Australien taten sich aber richtig schwer.

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Brasilien - Australien 1:0 (0:0)

Tor: Rosana (54.)

Die Mitfavoritinnen aus Brasilien haben sich zu einem Arbeitssieg gemüht. Weltfußballerin Marta konnte dem Spiel gegen überraschend starke Australierinnen nie ihren Stempel aufdrücken.

Gleich zu Spielbeginn setzte Australien das Konzept, das Coach Tom Sermanni ausgegeben hatte, perfekt um. Marta wurde bei jeder Ballberührung sofort von zwei oder sogar drei Spielerinnen angegriffen und kam offensiv kaum zur Entfaltung.

Australien defensiv stark

Aus dem starken Defensivverbund heraus konnten die Australierinnen besonders über die quirlige Lisa De Vanna immer wieder Nadelstiche setzen. Brasiliens Spielführerin Aline wirkte mehrfach sehr unsicher - nach 30 Minuten vertändelte sie den Ball völlig ohne Not gegen De Vanna und hatte Glück, dass der Australierin der Abschluss total missglückte.

Es dauerte 36 Minuten, bis Marta erstmals offensiv für Aufsehen sorgte. Ihr Distanzschuss ging allerdings knapp am linken Pfosten vorbei.

In den letzen Minuten der ersten Hälfte erarbeiteten sich die Canarinhas ein leichtes Übergewicht, ohne sich aber eine wirklich hochkarätige Torchance erspielen zu können.

Glückliche Führung für Brasilien

Beide Teams kamen unverändert aus der Kabine, gleiches galt auch für den Spielverlauf. Brasilien tat zwar ein bisschen mehr, die Australierinnen hatten aber nach wie vor kaum Probleme, die Canarinhas vom eigenen Gehäuse fern zu halten - bis zur 54. Minute.

Einen eigentlich harmlosen langen Ball verlängerte Cristiane auf Rosana, die ließ Tameka Butt ganz schlecht aussehen und versenkte die Kugel aus 15 Metern unhaltbar in der rechten Ecke.

In der Folge wirkte Brasilien zwar etwas souveräner, kam aber weiterhin nur selten zum Abschluss. Die Matildas kämpften weiter aufopferungsvoll und waren mehrfach dicht am Ausgleich dran. Aber De Vanna (75.) und Butt (78./82.) verfehlten entweder das Tor oder Brasiliens Keeperin Andreia war auf dem Posten.

Star des Spiels: Lisa De Vanna. Australiens Mittelstürmerin war immer anspielbereit und machte besonders Brasiliens Verteidigerin Aline mehrfach große Probleme. Einzig im Abschluss war die 26-Jährige nicht konsequent genug. In der 87. Minute hätte sie den Ausgleich erzielen müssen.

Norwegen - Äquatorialguinea 1:0 (0:0)

Tor: 1:0 Haavi (84.)

Die große Unbekannte der WM hat eine ordentliche Visitenkarte hinterlassen. Äquatorialguinea hat sich beim WM-Debüt gegen Favorit Norwegen mehr als ordentlich präsentiert, verlor aber aufgrund eines späten Gegentors mit 0:1. Damit hat Norwegen die erste drei Punkte in der Gruppe D gesichert.

Die Norwegerinnen begannen äußerst schwungvoll in die Partie. Emilie Bosshard Haavi kam nach einer Minute zur ersten Chance, scheiterte aber am Pfosten. Aber Norwegen legte nicht nach und offenbarte eher große Lücken in der eigenen Defensive.

Anonma vergibt beste Chancen

Äquatorialguinea legte den Respekt früh ab und kam selbst zu guten Chancen. Allen voran Spielmacherin Anonma gab in der Offensive den Alleinunterhalter und kam in der Anfangsphase zu einigen gefährlichen Chancen.

Norwegen kam mit der unbequemen Spielweise des afrikanischen Teams überhaupt nicht zu recht. Die größte Chance hatte wenige Sekunden vor der Pause noch einmal Äquatorialguinea: Anonma entwischte der norwegischen Abwehr, scheiterte alleinstehend im Strafraum aber an Torfrau Ingrid Hjelmseth.

Norwegen wacht auf

Norwegen-Trainerin Eli Landsem reagierte zur Pause: Für die schwache Madeleine Giske kam Lene Mykjaland, die nach 55 Minuten das Tor nur knapp verpasste.

Die Druckphase Norwegens dauerte aber nur kurz: Die starke Anonma kam zu weiteren Torchancen (66., 72.). Eine Führung für den Underdog wäre da längst verdient gewesen.

Äquatorialguinea baute aber im Fortlauf etwas ab und Norwegen kam zu guten Möglichkeiten. Genau in dieser Phase schlug der Favorit eiskalt zu: Nach Cecile Pedersens Hereingabe von der rechten Seite schoss Haavi den Ball freistehend im Strafraum gekonnt ins leere Tor (84.).

Star des Spiels: Anonma. Die Spielmacherin vom USV Jena war die auffälligste Spielerin auf dem Platz. Die 22-Jährige erspielte sich einige Möglichkeiten und fiel durch eine sehr starke Technik auf. Lediglich ihre Chancenauswertung konnte bemängelt werden. In der neuen Saison spielt Anonma in Potsdam. Ein guter Fang für den Pokalfinalisten.

Die WM-Gruppe D im Überblick

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