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Mainz verspielt Sieg bei EL-Premiere

Mainz 05 feierte gegen St. Etienne die Premiere in der Europa League
© getty

Der 1. FSV Mainz 05 ist mit einem Remis in die Gruppenphase der Europa League gestartet. Im ersten EL-Spiel der Vereinsgeschichte gab's für das Team von Trainer Martin Schmidt gegen AS St. Etienne ein 1:1 (0:0).

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Vor 21.000 Zuschauern in der Opel Arena taten sich die Mainzer lange schwer. Erst nach dem Seitenwechsel erzielte Niko Bungert (57.) nach einer Drangphase das 1:0. Die 05er verpassten es jedoch, entscheidend nachzulegen. St. Etiennes Robert Beric (88.) bestrafte die Nachlässigkeit und traf zum 1:1-Endstand. Nach dem 4:4 gegen Hoffenheim verspielen die Mainzer somit zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Tagen eine Führung.

Mainz sammelt somit bei der Premiere in der Europa League lediglich einen Punkt. 2011 und 2014 waren die Rhein-Hessen ebenfalls in der EL-Quali angetreten, zwei Mal jedoch gescheitert.

Die Reaktionen:

Martin Schmidt (Trainer FSV Mainz 05): "Das ist ein guter Punkt, aber wenn er so zustande kommt, trauert man auch den zwei verlorenen Punkten nach. Das Quäntchen Glück fehlt uns bisher noch. Das muss man sich aber auch erkämpfen, da sind wir noch nicht so weit wie im letzten Jahr. Wir sind aber auf einem guten Weg."

Harald Strutz (Präsident FSV Mainz 05): "Das echte Europa League-Fieber hat noch nicht stattgefunden. Ich hoffe, dass es beim nächsten Heimspiel besser wird. Und wir müssen dann natürlich auch die Heimspiele gewinnen."

Christophe Galtier (Trainer AS St. Etienne): "Auswärts einen Punkt zu holen, das ist ziemlich gut. Andererseits waren wir in der ersten Halbzeit komplett abwesend. Wir haben vielleicht vergessen, was benötigt wird, um in der Europa League zu spielen. Mainz hat viel mehr gezeigt. Und zwar alles das, was man auf dem Niveau zeigen muss."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Mainz im Vergleich zum wilden 4:4-Unentschieden gegen Hoffenheim mit vier Änderungen in der Startelf: Muto, Bungert, Clemens und Serdar ersetzen Öztunali, Cordoba, Frei (alle Bank) und Balogun (nicht im Kader).

Auch bei den Gästen um Coach Galtier gibt es vier Änderungen in der Startelf im Vergleich zum letzten Ligaspiel (1:1 in Paris): Neu dabei sind Moulin (Tor), Dabo, Hamouma und Beric. Veretout sitzt auf der Bank, Roux, M'Bengue und Torwart Ruffier sind nicht im Kader. Links hinten startet Pogbas Bruder Florentin.

19.: Pogba zieht Bell im Strafraum heftig am Trikot. Der Mainzer geht zu Boden, doch die Pfeife des Schiedsrichters bleibt stumm - eine Fehlentscheidung!

30.: St. Etienne kommt mit Malcuit über die rechte Seite. Auf Höhe der rechten Strafraumkante spielt er den Ball auf Beric, der sofort mit links aus zehn Metern abzieht. Der Schuss landet in den Armen von Lössl, da Beric den Ball nicht voll trifft.

56.: Bussmann versucht es aus der Distanz. Starker Schuss, den Keeper Moulin nur zur Ecke klären kann.

57., 1:0, Bungert: Eine tolle Ecke von Malli flattert in die Mitte. Der Ball springt einmal auf und landet bei Niko Bungert, der sich am Fünfer lauert und einnickt.

76.: Saivet legt einen Freistoß geschickt auf Selnaes zurück. Dieser fackelt nicht lange und zieht ab. Saivet fälscht den Ball ab. Die Kugel trudelt ganz knapp am rechten Pfosten vorbei! Enges Ding!

88., 1:1, Beric: Ein langer Ball landet bei Söderlund, der das Kopfballduell gegen Bungert gewinnt und auf Beric ablegt. Dieser steht am zweiten Pfosten richtig und schiebt die Kugel mit seiner Grätsche über die Linie. Kein Abseits von Beric, der sich gut gegen Bell durchsetzt.

Fazit: Mainz verpasste es nach zehn starken Minuten nach dem Seitenwechsel, den Deckel auf die Partie zu machen. St. Etienne machte zur richtigen Zeit Druck und holte zurecht noch einen Punkt.

Der Star des Spiels: Suat Serdar. Ihm gelang im defensiven Mittelfeld sicherlich nicht alles, er zeigte sich aber vor allem in den engen Duellen mit der nötigen Härte und Bissigkeit. Führte die meisten Zweikämpfe auf dem Feld, obwohl er in der 72. Minuten angeschlagen vom Feld musste. Zahlte das Vertrauen, das ihm der Trainer geschenkt hatte, gut zurück.

Der Flop des Spiels: Yoshinori Muto. Der Japaner hing an vorderster Front komplett in der Luft und war überhaupt nicht ins Spiel eingebunden. Hatte schwache 25 Ballaktionen und keinen ernstzunehmenden Abschluss.

Der Schiedsrichter: Svein Oddvar Moen. Der Norweger hatte über weite Strecken keinerlei Probleme mit der fairen Partie. Übersah allerdings in der 19. Minute das Zerren von Pogba an Bell, das hätte Elfmeter geben müssen.

Das fiel auf:

  • Beide Teams erlebten eine sehr zerfahrene Anfangsphase und bekamen kaum Struktur ins eigene Spiel. St. Etienne war um Ballbesitz bemüht und hielt die Kugel oft lange in den eigenen Reihen, ohne Raum zu überbrücken. Richtige Angriffe gab es auf beiden Seiten zunächst allerdings kaum. Den ersten Hauch eines Abschlusses gab es erst nach 30 Minuten.
  • Mainz stellte sich defensiv in einem 4-4-2 mit zwei Sechsern dagegen und stand stabil. Vor allem das frühe Attackieren der 05er stellte den Gast aus Frankreich lange vor große Probleme. Oft flog die Kugel aus der Viererkette von St. Etienne nur hoch und weit nach vorne. Doch auch bei Mainz lief offensiv zunächst wenig zusammen. Eroberten die Mainzer die Kugel in aussichtsreicher Position, leisteten sich die 05er zahlreiche Unzulänglichkeiten und Ungenauigkeiten. So lag die Passquote zur Halbzeit bei schwachen 60 Prozent.
  • Mainz kam deutlich flotter aus der Kabine und riss das Heft des Handels an sich. Alleine in den ersten zehn Minuten nach dem Seitenwechsel hatten die 05er mehr Abschlüsse als im kompletten ersten Durchgang. Die Angriffe wirkten druckvoller, da sich die 05er entschlossener in den Zweikämpfen zeigten. Auch die Räume, die St. Etienne den Mainzern gab, wurde besser genutzt. Für zahlreiche gute Chancen fehlte allerdings die nötige Präzision im letzten Drittel.

FSV Mainz 05 - AS Saint-Etienne: Daten und Fakten zum Spiel