Nemeth neuer Trainer in Dresden

SID
Peter Nemeth erlebt auch den Dynamo-Abstieg in die dritte Liga mit
© getty

Der frühere Co-Trainer Peter Nemeth ist neuer Trainer bei Drittligist Dynamo Dresden. Der 42 Jahre alte Slowake löst Stefan Böger ab, von dem sich der Verein am Montagabend nach drei Niederlagen in Folge getrennt hatte.

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Nach der "Fehlentscheidung" Stefan Böger soll ein alter Bekannter Dynamo Dresden wieder ins Spitzenfeld der 3. Fußball-Liga führen. Der ehemalige Co-Trainer Peter Nemeth erhielt zunächst einen Vertrag bis Ende der Saison, an Böger indes ließ die Klubführung kein gutes Haar mehr.

"Wir sind vom vereinbarten Weg sukzessive abgekommen", sagte Sportgeschäftsführer Ralf Minge. Dies sei der ausschlaggebende Grund für die Trennung gewesen und nicht der "Tabellenplatz oder die Niederlagen", betonte Minge. Die Verpflichtung Bögers vor der Saison bezeichnete er als "Fehlentscheidung".

"Es geht um Dynamo Dresden"

Zuletzt hatte sich das Verhältnis zwischen Böger und seinen Vorgesetzten deutlich abgekühlt. Von Meinungsverschiedenheiten wurde berichtet. "Es geht nicht um Böger oder Minge. Oder Böger und Minge. Es geht um Dynamo Dresden. Um die Zukunft und unser Projekt", sagte Minge, der sich damit auch gegen deutliche Kritik von Fanseite verteidigte. Mit viel Unverständnis hatten die Dynamo-Anhänger auf die Beurlaubung reagiert.

Denn Böger schien nach dem dramatischen Abstieg aus der 2. Liga zunächst ein Glücksgriff zu sein. Das junge und fast komplett neu zusammengestellte Team des achtmaligen DDR-Meisters überraschte und spielte sich bis zur Winterpause auf Platz vier vor.

Nemeth war schon im Sommer Kandidat

Zudem schaffte Dynamo den Einzug ins Achtelfinale des DFB-Pokals. Nach Siegen gegen den VfL Bochum und Schalke 04 geht es Anfang März gegen Borussia Dortmund. Nicht nur ein Prestigeerfolg, sondern auch finanziell ein enorm wichtiger Baustein.

2015 gab es allerdings drei Niederlagen. Leistungstests hätten zudem ergeben, dass mehr als die Hälfte der Spieler nach der Winterpause körperliche Defizite gehabt hätten, hieß es am Dienstag.

Nun soll es Nemeth richten. Der ehemalige slowakische Nationalspieler stieg in der vergangenen Saison als Co-Trainer von Olaf Janßen mit Dynamo in die 3. Liga ab. Schon im Sommer sei er ein Kandidat für den Posten gewesen, damals sei er jedoch noch mit dem Abstieg vorbelastet gewesen.

Viel Arbeit für das Trainergespann

"Vor dem Trainerteam und der Mannschaft liegt sehr viel Arbeit. Unser Ziel ist es, das Beste aus dem Team und jedem einzelnen Spieler herauszuholen, um so schnell wie möglich wieder an bereits gezeigte Leistungen anzuknüpfen", sagte Nemeth. Im zur Seite steht der bisherige Chefscout Kristian Walter. Bögers Co-Trainer Marco Gebhardt wurde ebenfalls freigestellt.

Inwieweit Nemeth aber dem Verein wieder ruhiges Fahrwasser bringen kann, ist ungewiss. Mehr als 25 Trainer hat der Verein verschlissen - alleine seit der Wende. Von Ruhe und Kontinuität ist der traditionsreiche Klub weit entfernt, die Erwartungshaltung beim achtmaligen DDR-Meister riesengroß. Derzeit liegen die Sachsen auf Platz acht fünf Punkte hinter dem Relegationsplatz.

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