Klopp: "Wir wollen ins Endspiel"

SID
Unter Trainer Jürgen Klopp hat der BVB im Jahr 2012 den Pokal nach Dortmund geholt
© getty

Eigentlich ist Borussia Dortmund im Achtelfinale des DFB-Pokals gegen den 1. FC Saarbrücken (Di., 20.30 Uhr im LIVETICKER) der klarste aller Favoriten. Schließlich spielt der Champions-League-Finalist beim einzigen Drittligisten. Doch der BVB ist von großen Verletzungssorgen geplagt.

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Jürgen Klopp will auf dem Weg ins Pokal-Endspiel nach Berlin "nichts dem Zufall überlassen". Der Dortmunder Coach lässt seine Mannschaft in den letzten beiden Einheiten extra "mit dem Ball trainieren, der am Dienstag zum Einsatz kommt".

Er hat den Gegner gegen die eigene zweite Mannschaft live begutachtet und die jüngsten drei Spiele auf Video ausgiebig analysiert. Und er hat - aus Angst vor Bodenfrost im Stadion ohne Rasenheizung - "auch mal in der Wetter-App nachgeschaut".

Dabei spielt der BVB am Dienstag nicht gegen Bayern München oder Real Madrid. Dortmund ist im Achtelfinale des DFB-Pokals beim einzigen Drittligisten 1. FC Saarbrücken auf dem Papier der klarste aller Favoriten.

Doch das fast schon fluchartig anmutende Verletzungspech lässt zumindest die kleine Sorge vor einer bösen Überraschung wachsen. Seine Mannschaft, so Klopp spöttisch, habe sich "auf ein Niveau runterverletzt, bei dem ein spannender Wettkampf herauskommt".

Auch Lewandowski fraglich

Es gebe "einige Fragezeichen", meldete der Coach, dem neben den vier Langzeitverletzten Ilkay Gündogan, Mats Hummels, Marcel Schmelzer und Neven Subotic auch die fünf angeschlagenen Stars Jakub Blaszczykowski, Sven Bender, Marco Reus, Nuri Sahin und Robert Lewandowski fehlen könnten.

"Auch noch über Schonung von fitten Spielern nachzudenken, verbietet sich deshalb", stellte der 46-Jährige klar. Obwohl mitten in den Wochen der Wahrheit, zwischen Bayern München und dem SSC Neapel im Rückspiegel sowie Bayer Leverkusen und Olympique Marseille vor der Brust so manch einem überspielten oder gerade erst genesenen Profi eine Auszeit sicherlich gut täte.

"Wer glaubt, dass wir mit irgendeiner Elf weiterkommen, der verkennt die Situation", mahnte Klopp, dem nicht entgangen ist, dass der im Liga-Alltag gegen den Abstieg kämpfende Außenseiter urplötzlich seine Chance wittert.

Dortmund ist "gewarnt"

"Nach der Auslosung vor zwei Monaten haben sie sicher gedacht: Geil, volles Stadion, keine Chance", erklärte der BVB-Coach: "Jetzt denken sie sicher: Endgeil, volles Stadion, kleine Chance."

Man sei "gewarnt", betonte er deshalb und schob weitere prägnante Ansagen hinterher, als stehe ein Knaller in der Champions League an. Man nehme "diesen Wettbewerb maximal ernst", es werde "ein Kampf auf Biegen und Brechen".

Klopps Fazit: "Wer ein Überlegenheitsgefühl ausspielen will, der tut sich richtig weh. Wir nehmen jeden Gegner brutal ernst und beschäftigen uns nicht mit Ligen-Zugehörigkeit."

Klopp: "Wollen Chancen auf Titel nutzen"

Der nationale Pokal ist für die Borussia wohl auch die wahrscheinlichste aller Titeloptionen. "Wir haben nicht so wahnsinnig viele Chancen, Titel zu holen", erklärte Klopp: "Aber die wenigen, die wir haben, wollen wir nutzen."

Es folgt die klare Kampf-Ansage, "dass wir ins Endspiel kommen wollen, keine Frage". Die emotionale Erfahrung des triumphalen 5:2-Finalerfolgs gegen die Bayern 2012 will er dabei "mit ins Boot nehmen, weil es eine der außergewöhnlichsten Geschichten ist, die wir erlebt haben." Und "denen, die damals nicht dabei waren, werden wir vor Augen führen, wie geil das war".

Wie gesagt: Jürgen Klopp überlässt nichts dem Zufall. Und zumindest eine gute Nachricht hat er schon erhalten. Von der Wetter-App. Bodenfrost ist im Saarland am Dienstag nicht gemeldet. "Ich bin froh", sagte er: "Dass wir das Problem schon mal nicht haben."

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