Für Bochum, das nur eines seiner letzten vier Ligaspiele gewinnen konnte, ist es in dieser Saison das erste Pokalduell mit einem Erstligisten. Trainer Karsten Neitzel ist sich der Außenseiterrolle seines Teams durchaus bewusst: "Wir müssen als Zweitligist schon über uns hinauswachsen, und der VfB darf keinen optimalen Tag erwischen. Das ist das Wichtigste."
Sportvorstand Jens Todt freut sich auf das Spiel gegen seinen ehemaligen Verein: "Das ist ein Highlight. Es ist doch schön, dass auch wir mal eine englische Woche haben."
Personell kann Neitzel auf die zuletzt ausgefallenen Christoph Dabrowski und Yusuke Tasaka zurückgreifen, wobei ein Einsatz in der Startelf wohl für beide nicht in Frage kommt.
"Stuttgart ist keine Übermacht"
Auswärts haben sich die Bochumer stabilisiert, holten sieben Punkte aus den letzten drei Auswärtsspielen. Mittelfeldspieler Christoph Kramer sieht den VfL durchaus mit Chancen: "Stuttgart ist nicht der FC Bayern, keine Übermacht."
Der Trainer des VfL freut sich außerdem über die rund 2700 Fans, die mit nach Stuttgart reisen: "Das ist für uns toll, das hat man im Hinterkopf. Darauf freuen wir uns." Taktisch dürfe man sich "bei eigenem Ballbesitz nicht in die Hose machen. Wir müssen unsere fußballerischen Fähigkeiten zeigen."
Gespannt darf man bei den Bochumern vor allem auf den Auftritt von Leon Goretzka sein, der bereits bei mehreren Bundesligisten im Gespräch ist.
Bobic träumt vom Finale
In der Liga steht für Stuttgart derzeit nur der elfte Rang zu Buche, in den Pokalwettbewerben läuft es allerdings. Als einzige deutsche Mannschaft steht der VfB im Achtelfinale der Europa League, und mit einem Sieg gegen den VfL Bochum am Mittwoch würde man ins Halbfinale des DFB-Pokals einziehen.
"Wir haben die Chance, über den Februar hinaus in allen drei Wettbewerben dabei zu sein. Das ist eine Wahnsinns-Sache", freut sich Trainer Bruno Labbadia.
Seit 2007 standen die Schwaben nicht mehr im Pokalfinale (damals 2:3-Niederlage gegen Nürnberg), entsprechend groß ist die Vorfreude beim VfB. "Wenn du soweit gekommen bist, willst du den Weg auch bis zum Finale gehen", hofft Sportdirektor Fredi Bobic.
Auch der finanzielle Aspekt ist dabei lukrativ. Eine Million Euro bringt der Einzug ins EL-Achtelfinale, das Pokal-Halbfinale würde noch mehr Geld in die Kassen spülen.
"Bei einem Auswärtsspiel könnte man rund zwei Millionen Euro verdienen, bei einem ausverkauften Heimspiel wohl rund 2,5 Millionen netto", erklärte VfB-Finanzvorstand Ulrich Ruf gegenüber "Bild".
Platzt der Knoten bei Ibisevic?
Für VfB-Stürmer Vedad Ibisevic war der Pokal in dieser Saison ein guter Wettbewerb. Der Bosnier traf bei allen drei Auftritten der Schwaben. Sein letzter Pflichtspieltreffer datiert vom 19. Dezember letzten Jahres - aus dem Pokalspiel gegen Köln (2:1). Ibisevic selbst geht damit aber entspannt um: "Ich freue mich, dass alle mitzählen."
Darüber hinaus zählt bei den Schwaben aber vor allem eines: Bloß nicht das Spiel auf die leichte Schulter nehmen. "Wir können keinen Gegner unterschätzen", warnte Labbadia, und auch Kapitän Serdar Tasci fordert: "Wir dürfen noch nicht ans Finale denken."
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Stuttgart: Ulreich - G. Sakai, Tasci, Niedermeier, Boka - Kvist - Harnik, Gentner, Okazaki, Traore - Ibisevic
Bochum: Luthe - Rothenbach, Maltritz, Eyjolfsson, Lumb - Sinkiewicz, Kramer - Rzatkowski, Toski, Goretzka - Scheidhauer
Das DFB-Pokal-Viertelfinale