Manuel Neuer: Deutschland bei der EM "sicher nicht der Top-Favorit"

Von SPOX
Neuer sieht das DFB-Team nur in der Außenseiterrolle auf den EM-Titel.
© getty

Nationalkeeper Manuel Neuer geht mit großen Erwartungen in die anstehende Europameisterschaft, sieht das DFB-Team allerdings nur in der Außenseiterrolle auf den Titel. Als Vorteil sieht er die Achse aus Bayern-Spielern in der deutschen Mannschaft.

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"Gerade in den erfolgreichen Zeiten der Nationalmannschaft gab es immer viele Spieler des FC Bayern. Das haben wir jetzt auch. Es ist wichtig, dass man die Abläufe kennt und weiß, wie die Automatismen auf dem Platz sind", erklärte Neuer in einem Interview auf der Bayern-Homepage. Neben ihm stehen sieben weitere Spieler ihm im Aufgebot des DFB.

Beim Auftaktspiel in der Allianz Arena gegen Frankreich werde es "für uns alle ein kleines Heimspiel" geben. Der DFB bezieht sein Quartier im nahegelegenen Sitz von Ausrüster adidas in Herzogenaurach, Dass alle drei Gruppenspiele in München stattfinden, sei für Neuer "schon ein kleiner psychologischer Vorteil. Wir können uns optimal vorbereiten, kennen die Gegebenheiten".

Obwohl es nach dem letzten Bundesliga-Spieltag nahezu ohne Pause zur Vorbereitung auf die EM geht, ist die Vorfreude bei Neuer "groß. Man wartet ja schon so ein bisschen darauf, dass die EM ausgetragen werden kann. Wir hoffen, dass wir fit ins Turnier gehen können und alle Spieler an Bord sind."

Nach den zuletzt durchwachsenen Leistungen, darunter ein 0:6 in Spanien sowie eine 1:2-Blamage gegen Nordmazedonien, sei die Mannschaft allerdings "sicher nicht der Top-Favorit".

DFB: Neuer sieht Parallelen zu WM 2010

Mut schöpft der Bayern-Torwart aus der Tatsache, dass die Vorzeichen vor seinem Turnierdebüt 2010 ähnlich waren. "Da hat keiner so richtig mit Deutschland gerechnet. Aber wir haben England und Argentinien geschlagen, sind erst im Halbfinale knapp an Spanien gescheitert." Auch dieses Mal könne das Team "überraschen und einiges bewirken", alle seien "sehr ehrgeizig, motiviert und wollen das Maximale erreichen".

Große Stücke hält der Ex-Schalker auf Julian Nagelsmann, der in der kommenden Saison Hansi Flick auf der Bayern-Bank beerben wird. "Dass er Fußball-Sachverstand hat, ist uns allen bewusst. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, neue Herausforderungen und neue Aufgaben." Dass Trainer Nagelsmann jünger als Spieler Neuer sei, stelle kein Problem dar, auch wenn "man damit vor ein paar Jahren sicher nicht gerechnet" hätte.

Den Umbruch in der Defensive - Jerome Boateng, David Alaba und Javi Martinez verlassen den Verein - sieht Neuer als "Chance für eine neue Zeit". Zwar rechne er mit einer "anspruchsvollen Aufgabe", der FCB habe jedoch "immer die Fähigkeiten, eine Top-Defensive aufzustellen. Der Konkurrenzkampf, der um die Plätze entstehen wird, ist sehr interessant."