Sammer: "Stehen am Anfang einer Entwicklung"

SID
Matthias Sammer wurde 1996 mit dem DFB-Team in England Europameister
© Getty

Trotz Titel-Triple hat Matthias Sammer vor zuviel Begeisterung über die Fußball-Junioren gewarnt: "Wer jetzt denkt, wir seien bereits am Ende angekommen, hat nichts begriffen."

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Matthias Sammer hat trotz des Titel-Triples der deutschen Fußball-Junioren in dieser Saison mahnend den Zeigefinger erhoben.

"Ich muss mit aller Deutlichkeit sagen: Wir stehen ganz am Anfang einer Entwicklung. Wer jetzt denkt, wir seien bereits am Ende angekommen, hat nichts begriffen. Die Konzepte sind alle mittel- und langfristig angelegt. Wir wollen die enge Zusammenarbeit mit den Vereinen weiter intensivieren", sagte der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes im Interview mit dem "kicker".

Dankeschön an die Klubs

Der Europameister von 1996 bedankte sich wenige Tage nach dem Finalsieg der deutschen U21 bei der EM in Schweden gegen England (4:0) zudem bei den Vereinen ausdrücklich für die gute Zusammenarbeit: "Diese Erfolge sind auch die Erfolge der Vereine. Und wir haben die Verpflichtung, den Spielern, die von der Liga abgestellt werden, die bestmögliche Förderung zu geben mit einer hohen Professionalität in allen Bereichen."

Der 41-Jährige, der im April 2006 die neu geschaffene Stelle des Sportdirektors beim DFB angetreten hat, betonte auch, dass die Erfolge der U17, der U19 und eben der U21 ein Gemeinschaftsprodukt seien: "Nicht ich, sondern wir fühlen uns bestätigt. Erfolg ist immer eine Produkt von Gemeinsamkeiten und Leistung ist steuerbar. Der DFB und die Vereine haben gute Strukturen geschaffen. Darauf können wir stolz sein."

"Es zählt der Leistungsgedanke"

Sammer fügte aber warnend hinzu: "Aber es zählt der Leistungsgedanke. Wir dürfen uns nicht selbstzufrieden zurücklehnen. Vielmehr steht der Kampf um die Inhalte immer im Vordergrund, auch nach solchen Erfolgen."

Der Sportdirektor äußerte sich auch noch einmal zu den Unstimmigkeiten mit Bundestrainer Joachim Löw über die Kompetenzen im U21-Bereich, die DFB-Präsident Theo Zwanziger mit einem Machtwort beigelegt hatte.

Sein Fazit nach dieser Diskussion sei, "dass ich den klaren Worten des Präsidenten selbstverständlich aufgrund seiner hierarchischen Stellung folge und akzeptiere, dass er die Position des Bundestrainers stärkt. Ich werde dafür sorgen, dass die Entwicklung sportlich und inhaltlich weitergeht und nicht stehenbleibt. Präsident und Bundestrainer können sich auf mich verlassen."

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