Zenit St. Petersburg - BVB 1:2: Dortmund dreht Spiel und sichert sich Gruppensieg

Lukasz Piszczek erzielte den Ausgleich für den BVB.
© getty

Borussia Dortmund hat sich in der Champions League am 6. Spieltag den Gruppensieg gesichert. Bei Zenit St. Petersburg siegte die Mannschaft von Trainer Lucien Favre trotz zwischenzeitlichem Rückstand mit 2:1 (0:1). Die Highlights im Video.

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Lazio Rom holte im Parallelspiel ein 2:2 gegen Club Brügge und folgte Dortmund damit ins Achtelfinale. Das Aus von Zenit stand schon vor dem abschließenden Spieltag fest.

Nach zuletzt drei Pflichtspielen in Folge ohne Sieg fand Dortmund zwar in die Erfolgsspur zurück, überzeugte jedoch nur bedingt. "Es war eine hart umkämpfte Partie. In der ersten Halbzeit standen wir nicht so kompakt, haben spielerisch wenig hinbekommen", sagte Kapitän Marco Reus. "Die zwei Tore waren nicht wunderschön herausgespielt. Es war ein dreckiger Sieg."

Favre sagte: "Wir haben ein unnötiges Tor kassiert, in der zweiten Halbzeit waren wir dann sehr mutig, wir haben das Spiel gedreht. Das hat uns aber sehr, sehr viel Energie gekostet. Das hat man gesehen. Die Spieler hatten keine Kraft mehr. Aber wir haben es geschafft."

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Zenit St. Petersburg - BVB: Die Analyse

Favre änderte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 in Frankfurt auf sechs Positionen, verletzungsbedingt musste er bei seinen Rotationsmaßnahmen auf insgesamt neun Spieler verzichten. Im Tor stand Ersatzmann Hitz, im Sturm begannen in einem 3-5-2-System in Abwesenheit des verletzten Haaland Hazard und Reus.

Beide nominellen Spitzen ließen sich oft fallen, was im Mittelfeld zu einem klaren Dortmunder Übergewicht führte. Ertrag brachte das aber keinen: Dortmund hatte von Beginn an zwar mehr Ballbesitz, spielte im Angriffsdrittel aber zu ideenlos und kam deshalb kaum zu gefährlichen Strafraumszenen.

Zenit ging dagegen mit der ersten guten Chance des Spiels durch Driussi in Führung (16.). Anschließend neutralisierten sich beide Mannschaften auf bescheidenem Niveau. Chancen waren bis zur Pause Mangelware, die einzig nennenswerte war ein Aluminium-Schuss von Reus (45.). Nach der Pause spielte Zenit mutiger und kam einige Male zum Abschluss, den besten Schuss parierte Hitz in der 47. stark.

Favre reagierte und brachte Moukoko und Reyna für Brandt und Passlack, was das Dortmunder Spiel etwas belebte. Nach einer Ecke stocherte Piszczek den Ball zum Ausgleich ins Tor (68.), ehe Witsel nach Vorarbeit des zwischenzeitlich ebenfalls eingewechselten Sancho mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das entscheidende 2:1 besorgte (78.).

Zenit St. Petersburg - BVB: Die Aufstellungen

Zenit: Kerschakow - Sutormin, Prochin, Rakizkij (67. Lovren), Santos - Barrios, Osdojew (79. Krugovoj) - Kusjajew (60. Wendel), Driussi (60. Dsjuba) - Malcom (79. Karawajew), Azmoun.

Dortmund: Hitz - Piszczek (72. Zagadou), Hummels (72. Sancho), Can - Passlack (58. Moukoko), Witsel, Bellingham, Schulz - Hazard (83. Knauff), Reus, Brandt (58. Reyna).

Zenit St. Petersburg - BVB: Die Daten des Spiels

Tore: 1:0 Driussi (16.), 1:1 Piszczek (68.), 1:2 Witsel (78.)

  • Moukoko wurde durch seine Einwechslung zum jüngsten Spieler der Champions-League-Geschichte (16 Jahre und 18 Tage).
  • In seinem 54. Champions-League-Spiel erzielte Pisczek erstmals ein Tor.
  • Zenit beendete erstmals eine Champions-League-Saison ohne Sieg. Mit nur einem Punkt ist es zudem die schwächste Champions-League-Saison der Vereinsgeschichte, nur ein russischer Klub schloss eine Gruppenphase schlechter ab: Spartak Moskau 2002/03 (0 Punkte).

Der Star des Spiels: Mats Hummels (BVB)

Das zentrale Glied der Dortmunder Dreierkette kurbelte das Aufbauspiel mit etlichen klugen Pässen an und gewann alle seine Zweikämpfe und Luftzweikämpfe. Mit seinem Abschluss ermöglichte er Piszczeks erstochertes 1:1. Unglücklich lediglich, dass er Driussis Schuss zum 0:1 entscheidend abfälschte.

Der Flop des Spiels: Magomed Ozdoev (Zenit)

Der zentrale Mittelfeldspieler war an beiden Gegentoren entscheidend beteiligt: Beim 1:1 verlor er Piszczek aus den Augen, beim 1:2 ließ er Witsel (gemeinsam mit zwei Kollegen) gewähren. Im direkten Anschluss musste er runter. Seine Passquote von nur knapp 79 Prozent zählte zu den schwächsten bei Zenit.

Der Schiedsrichter: Istvan Kovacs (Rumänien)

Hielt sich gut im Hintergrund und hatte das Spiel zu jedem Zeitpunkt unter Kontrolle. Zurecht verwehrte er Azmouns vermeintlichem Treffer in der 33. wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung.