Roter Stern Belgrad - FC Bayern München 0:6: Viererpack in 14 Minuten! Lewandowski zerlegt Roter Stern

Robert Lewandowski erzielte bei Roter Stern Belgrad den schnellsten Viererpack der CL-Geschichte.
© getty

Der FC Bayern München hat seine Champions-League-Gruppe vorzeitig gewonnen. Am 5. Spieltag siegte die Mannschaft von Trainer Hansi Flick dank eines Viererpacks von Robert Lewandowski mit 6:0 (1:0) bei Roter Stern Belgrad und ist vom ersten Verfolger Tottenham Hotspur nicht mehr einzuholen.

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"Das Wichtigste ist, dass wir stark gespielt haben. Defensiv wie offensiv. Wir haben Spaß. Egal wer spielt, wir folgen unserem Plan", sagte Lewandowski bei Sky: "Ich freue mich auch, wenn ich nicht treffe und wir gewinnen."

Für die Bayern war es im vierten Pflichtspiel unter Flick der vierte Sieg bei 16:0 Toren. "Kompliment an meine Mannschaft. Von der ersten Minute wollte sie den Gruppensieg perfekt machen. Das ist hervorragend gelungen", sagte der 54-Jährige. "In der ersten Halbzeit haben wir schon die ein oder andere Chance liegen lassen, in der zweiten Halbzeit waren wir effizienter. Wenn man gut verteidigt, ist auch in der Offensive mehr Selbstvertrauen da. Ich bin absolut happy mit der Leistung meiner Mannschaft. Wir genießen unseren Lauf."

Zu seinem Torjäger sagte Flick: "Robert ist in Hochform. Er ist sehr professionell, arbeitet sehr viel. Heute hat er sich belohnt. Er ist für uns ein sehr wichtiger Spieler."

Eine persönliche Belohnung holte sich auch Leon Goretzka ab, der mit seinem ersten Tor in der Champions League das wichtige 1:0 erzielte: "Es hat schon sehr lange gedauert, aber das war schon ein sehr besonderer Moment für mich. Ein Moment, den ich nicht vergessen werde. Das macht mich schon sehr glücklich."

Die Analyse des Spiels Roter Stern Belgrad - FC Bayern

Flick änderte seine Startelf im Vergleich zum 4:0-Sieg in Düsseldorf auf vier Positionen. Für Alaba, der wegen der bevorstehenden Geburt seines Kindes in München blieb, begann in der Innenverteidigung Boateng. Kimmich, Müller und Gnabry wurden geschont und durch Thiago, Goretzka und Coman ersetzt.

Thiago, der erstmals unter Flick in der Startelf stand und sich engagiert präsentierte, spielte im 4-3-3 als einziger Sechser hinter den Achtern Goretzka und Tolisso. Das Zusammenspiel der neuformierten Mannschaft funktionierte gut: Der FC Bayern dominierte das Spiel von Beginn an, schnürte die Hausherren in deren Hälfte ein und gewann verlorene Bälle schnell wieder zurück.

Die Dominanz führte auch früh zu ersten guten Chancen. In der 7. lief Lewandowski alleine aufs Tor zu, verzog aber. Nach weiteren Chancen von erneut Lewandowski und Coman köpfelte Goretzka in der 14. schließlich eine Coutinho-Flanke zum verdienten 1:0 ins Tor. Roter Stern zeigte keine Reaktion und blieb nach dem Gegentor so harmlos wie zuvor.

Der FC Bayern drückte unterdessen auf das 2:0, das Lewandowski in der 42. auch vermeintlich erzielte. Nach Rücksprache mit dem VAR nahm Schiedsrichter Kuipers den Treffer jedoch zurück. Tolisso hatte den Ball in der Entstehung mit der Hand berührt. Ob einer Torschussbilanz von 15:0 fiel die 1:0-Führung des FC Bayern zur Halbzeit zu niedrig aus.

Anfang der zweiten Halbzeit half dem FC Bayern dann ein Handspiel: Degenek berührte den Ball im eigenen Strafraum mit der Hand, Lewandowski verwandelte den Elfmeter (53.). Es war der Auftakt der großen Lewandowski-Show: In den folgenden 14 Minuten erzielte er drei weitere Treffer (60., 64., 67.) und markierte somit den schnellsten Viererpack der CL-Geschichte. Den Schlusspunkt zum 6:0 setzte Tolisso in der 89.

Daten des Spiels Roter Stern Belgrad - FC Bayern

Tore: 0:1 Goretzka (14.), 0:2 Lewandowski (53., Handelfmeter), 0:3 Lewandowski (60.), 0:4 Lewandowski (64.), 0:5 Lewandowski (67.), 0:6 Tolisso (89.)

  • Der FC Bayern traf im 19. Pflichtspiel in Serie. Zuletzt gelang beim 0:2 in Dortmund im Supercup im ersten Pflichtspiel der Saison kein Treffer.

  • Die zwölf Ecken des FC Bayern sind eingestellter Rekord in der ersten Halbzeit eines CL-Spiels seit detaillierter Datenerfassung. Zuvor Neapel 2016 gegen Besiktas und Chelsea 2013 gegen Bukarest.

  • Erstmals seit detaillierter Datenerfassung ließ der FC Bayern in der ersten Halbzeit eines CL-Spiels keinen einzigen gegnerischen Torschuss zu.

  • Lewandowski traf zum 15. Mal in einer CL-Partie mehrfach. Nur Cristiano Ronaldo (35 Mal) und Lionel Messi (33 Mal) gelang das öfter.

Star des Spiels: Robert Lewandowski (FC Bayern)

In der Anfangsphase vergab Lewandowski noch freistehend, nach der Pause drehte er dann aber auf und erzielte innerhalb von nur 14 Minuten einen Viererpack. In der 77. unter Applaus für Müller ausgewechselt.

Flop des Spiels: Milos Degenek (Roter Stern Belgrad)

Die komplette Mannschaft von Roter Stern enttäuschte gänzlich. Besonders negativ fiel aber Degenek auf, der mit seinem Handspiel den Elfmeter verschuldete, der zum 0:2 führte. Gemeinsam mit seinem Nebenmann in der Innenverteidigung Milunovic hatte er Lewandowski zu keinem Zeitpunkt im Griff.

Der Schiedsrichter: Björn Kuipers (Niederlande)

Beide Mannschaften legten aggressiv los, weswegen Kuipers das Spiel vor allem in der Anfangsphase oft unterbrechen musste. Bereits in der 7. zeigte er Milunovic Gelb. Mit zunehmender Spieldauer beruhigte sich das Geschehen aber. Kuipers moderierte souverän. Richtig war es, Lewandowskis vermeintliches Tor in der 42. nicht gelten zu lassen und in der 53. auf Handelfmeter für den FC Bayern zu entscheiden.