"Bremen kann sich das nicht bieten lassen"

SID
Klaus Allofs ärgert sich über die Ausraster von Diego und Pizarro
© Getty

Werder Bremen springt mit dem Sieg gegen Inter Mailand in letzter Sekunde wieder auf den UEFA-Cup-Zug auf und tankt Selbstbewußtsein für das letzte Bundesliga-Spieltag gegen den VfL Wolfsburg. Inter-Trainer Jose Mourinho nahm die Niederlage gelassen. Sportdirektor Klaus Allofs zeigte sich mit dem versöhnlichen Ende der Champions-League-Gruppenphase zufrieden. Lediglich die Liga-Ausraster von Claudio Pizarro und Diego waren dem Bremer Chef ein Dorn im Auge. Die Premiere-Stimmen zum 6. CL-Spieltag.

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Klaus Allofs (Sportdirektor): Die Mannschaft hat heute sehr diszipliniert gespielt, sich dagegen gestemmt. Sie wollte das Spiel heute unbedingt gewinnen, das war in Karlsruhe oder gegen Gladbach und Bielefeld eben nicht so. Wir sind keine Mannschaft, die das nur spielerisch lösen kann. Das können nur ganz wenige Mannschaften. Es muss erst dieser Kampf, diese absolute Bereitschaft dazukommen, dann erst wird unser Spiel gut. Gegen die Großen haben wir das immer viel besser gemacht und haben das auch heute sehr gut gemacht.

...zur Sperre von Diego: Er und Pizarro haben sich vor der Mannschaft im Training offiziell entschuldigt, alles weitere regeln wir intern. Aber eines ist klar, Werder Bremen kann sich das nicht bieten lassen. Wir sind alle froh, dass Diego bei uns ist, weil er dafür sorgt, dass wir außergewöhnliche Momente mit ihm erleben können. Zudem hat er schon oft Spiele gedreht, aber wir sind auch froh, dass es auch ohne ihn geht und es andere Spieler gibt, die auch gut spielen können. Heute waren wir ersatzgeschwächt, aber dadurch sind wir als Truppe noch näher zusammen gerückt.

...zu Verstärkungen in der Winterpause: Wenn wir eine sinnvolle Verstärkung sehen, werden wir sicherlich was machen. Aber ein Transfer im Winter ist meist teuer und hat auch nie ausreichende Vorbereitungszeit. Da werden wir sehr vorsichtig sein. Vielleicht schauen wir noch nach einem Neuzugang, aber man darf nicht vergessen, dass bei uns einige Spieler sehr lang verletzt waren.

Thomas Schaaf (Trainer Werder Bremen): Es ist sehr schön, wenn man so ein wichtiges Spiel gewinnt. So eine Leistung wie gegen Inter wollen wir auch in der Bundesliga abrufen. Das wird sich schon am Samstag gegen Wolfsburg zeigen. Auch wenn die Spieler ein schweres Spiel in den Knochen haben, müssen sie sich zwingen die weiten Wege zu gehen.

...zu Mesut Özil als Diego Vertreter: Özil muss nicht Diego ersetzen, das ist völliger Blödsinn. Er muss Mesut Özil sein, und seine Qualitäten bringen. Wenn er sein Spiel durchbringt ist er ein hervorragender Spieler, Özil soll nicht eine Rolle einnehmen sonder sein Spiel machen.

Torsten Frings (Werder Bremen): Wir haben verdient gewonnen und auch in der ersten Halbzeit ein sehr gutes Spiel gemacht. Wir müssen jeden Gegner so ernst nehmen, wie wir es heute und auch gegen die Spitzengruppe der Bundesliga machen. Sobald ein Gegner hinter uns in der Tabelle steht, denken wir, dass es mit spielerischen Mitteln alleine reicht, aber man hat heute gesehen, dass man einen Gegner auch nieder kämpfen kann.

...zum Machtkampf mit Diego: Davon habe ich nie was gehört. Mein Verhältnis zu Diego ist ganz gut und wir haben keinen Machtkampf. Wir sind beide Spieler die jede Begegnung gewinnen wollen und dafür alles tun. Wir brauchen Diego, um Erfolg zu haben. Ich habe kein Probleme mit Diego.

Claudio Pizarro (Werder Bremen): Es macht Spaß, wenn man gewinnt. Die Mannschaft ist wieder da, wir haben sehr gut gespielt und ich hoffe, das wird am Samstag auch so. Wenn ich in der Bundesliga wieder dabei bin, verspreche ich, alles zu geben. Es tut mir sehr leid, dass wir nicht mehr in der Champions League dabei sind. Jetzt müssen wir nach vorne schauen und die Chance des UEFA-Cups nutzen.

Jose Mourinho (Trainer Inter Mailand): Ich wollte gegen Bremen nicht verlieren, aber nachdem ich einige Spieler geschont habe, muss jedem klar sein, dass das Ergebnis uns heute nicht das Wichtigste war. Wir versuchten zu gewinnen, aber eben nicht mit der letzten Überzeugung. Ich bin enttäuscht, weil wir nicht unser Ziel erreicht haben, aber wir sahen eben heute zwei verschiedene Teams. Bremen wollte und musste gewinnen, wir eben nicht. Im Fußball ist Qualität wichtig, aber Konzentration und Motivation ebenso. Wir hatten nicht die notwendige Aggressivität um zu gewinnen.

...zum zweiten Platz in der Gruppe: Ob der zweite Platz gut oder schlecht ist, hängt vom Los ab. Das Team, das den überraschenden Gruppensieger Athen als Gegner bekommt, wird sehr glücklich sein. Wir werden sicher auf eines der großen Teams treffen - Barcelona, Manchester oder Bayern. Aber ich denke, diese Klubs werden sich nicht freuen auf Inter Mailand zu treffen, da es gegen uns nicht leicht wird.

Werder Bremen - Inter Mailand: Daten und Fakten