FC Bayern vs. FC Salzburg - Torhüter Philipp Köhn im Interview: "Wir können Bayern mehr als nur ärgern"

Von Johannes Ohr
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Wie war denn der Kontakt zum DFB?

Köhn: Ganz normal. Wie intensiv der Kontakt ist, ist immer auch ein bisschen abhängig vom jeweiligen Verband. Deutschland ist größer als die Schweiz, da hat man mehr Spieler auf dem Schirm. Ich war damals auch noch nicht der Torhüter, der ich heute bin. Für mich war die Perspektive entscheidend, die habe ich in der Schweiz aufgezeigt bekommen. Bis heute war das die richtige Entscheidung für mich.

Wie sieht Ihre Perspektive aus?

Köhn: Die WM steht vor der Tür und mein Ziel ist es, auch dabei zu sein. Das funktioniert natürlich nur mit Leistung über den Verein. Ich denke, ich mache meine Sache im Moment sehr gut und werde versuchen, das so fortzuführen. In der Schweiz haben wir sehr gute Torhüter. Ich will mich aufdrängen - am Ende ist natürlich aber der Trainer der Entscheidungsträger.

Weil Sie das gerade ansprechen: In Deutschland sucht man nach Manuel Neuer und Marc-Andre ter Stegen das nächste Torhüter-Toptalent. Ist die Konkurrenz in der Schweiz mit Yann Sommer, Gregor Kobel, Jonas Omlin und Co. auf Sicht nicht größer?

Köhn: Die Qualität ist in beiden Ländern enorm hoch. Am Ende muss man sich immer durchsetzen, egal wo. Wenn meine Entwicklung so weitergeht, stehen alle Türen offen. Deswegen schaue ich gar nicht, wo es jetzt vielleicht leichter sein könnte.

Matthias Jaissle ist seit dieser Saison Cheftrainer in Salzburg.
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Matthias Jaissle ist seit dieser Saison Cheftrainer in Salzburg.

Was macht die Schweiz in der Ausbildung der Torhüter anders als Deutschland?

Köhn: Es gibt schon deutliche Unterschiede. In der Schweiz legt man zum Beispiel sehr viel Wert auf den kognitiven Bereich. Die Torhüter-Schule ist aber in beiden Ländern extrem gut. Ich wurde ja in Deutschland ausgebildet, habe dort mein Handwerk gelernt. Ich habe also von beiden Seiten etwas. Dass die Schweiz so gute Torhüter hat, spricht natürlich auch für sich.

Sie sind in der gleichen Agentur wie Manuel Neuer. Stehen Sie in Kontakt? Gibt er Ihnen auch mal Tipps?

Köhn: Nein, Kontakt haben wir keinen. Als er noch auf Schalke gespielt hat, haben wir uns mal auf einer Gartenparty getroffen. Ein Torwarttrainer aus der Jugend, Christof Osigus, hat seinen Abschied gefeiert. Dann haben wir bei uns zuhause eine Grillparty gemacht, mit allen Torhütern aus der Jugend. Manuel Neuer war dann auch da. Seitdem gab es aber keinen Kontakt mehr. Ich freue mich natürlich, wenn wir uns im Rückspiel persönlich sehen.

Stimmt es, dass Sie fußballerisch kein spezielles Vorbild haben?

Köhn: Ja. Wenn ich Fußball schaue, dann gucke ich mir aber schon die Besten an. Da gehört Manuel Neuer natürlich dazu. Wenn man die Weltspitze anguckt, sind jetzt noch einige andere dazugekommen. Ich achte auf Aktionen, bei denen man denkt: 'Oh ja, das habe ich jetzt noch nicht gesehen'. Das schaue ich mir dann gerne ab.

Philipp Köhn im Steckbrief

Name:Philipp Francois Köhn
Geburtstag:02. April 1998
Geburtsort:Dinslaken
Nationalität:Schweiz, Deutschland
Position:Tor
Größe:1,90 Meter
Vereine:SuS Dinslaken, MSV Duisburg, FC Schalke 04, VfB Stuttgart, RB Leipzig, RB Salzburg, FC Wil,
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