"Unter Heynckes am wohlsten gefühlt"

Von Adrian Franke
Arturo Vidal (l.) wechselte 2011 von Leverkusen zu Juve
© getty

Vier Jahre verbrachte Arturo Vidal bei Bayer Leverkusen, von den vier unterschiedlichen Trainern fühlte er sich unter Jupp Heynckes am wohlsten. Der Chilene in Diensten von Juventus Turin sprach außerdem über das CL-Duell mit Borussia Dortmund, sein Verhältnis zum FC Bayern sowie die Unterschiede zwischen Italien und Deutschland.

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Unter Michael Skibbe, Bruno Labbadia und Jupp Heynckes spielte Vidal zu seiner Leverkusener Zeit, unter Robin Dutt machte er zudem die Saisonvorbereitung mit. Vom "Kicker" darauf angesprochen, unter wem er sich am wohlsten fühlte, hatte er eine klare Antwort parat: "Jupp Heynckes. Wir hatten ein sehr, sehr gutes Verhältnis, und er brachte mich qualitativ ungemein nach vorne. Zudem sprach er Spanisch, was nicht schadete."

Doch die Eingewöhnung in Deutschland sei ihm schwer gefallen: "Es war teilweise ziemlich kalt, die Menschen sind anders, alles ist unglaublich organisiert. Im Rückblick war es bei Bayer aber eine super Erfahrung mit fantastischen Leuten im Team und im Vorstand. Im Grunde lernte ich dort alles, um in Europa zu bestehen: taktische Disziplin, Technik, Kraft. In den vier Jahren bei Bayer Leverkusen wurde ich ein reifer Fußballer."

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Als Heynckes 2011 dann zum FC Bayern ging, war auch ein Transfer des Chilenen ein Thema. Doch nach langem hin und her entschied er sich für Juve, was für Kritik aus München sorgte.

"Tja, jeder darf seine eigene Meinung haben. Das ist jetzt schon ein paar Jahre her, und ich sage dazu lediglich, dass ich Heynckes bis heute unglaublich dankbar bin", so Vidal: "Dank seiner Trainerqualitäten konnte ich zu einem Prestige-Klub wie Juventus wechseln."

Serie A "schwierigste Liga Europas"

In der Serie A ist er längst einer der besten Mittelfeldspieler der Liga, wenngleich er sich nach der Bundesliga umstellen musste: "Der Calcio ist defensiver und taktisch viel besser geschult als der Fußball in Deutschland. Selbst die nominell kleineren Klubs sind enorm schwer zu schlagen. Ich denke, im Ganzen genommen ist es die schwierigste Liga Europas."

Doch der dynamische, aggressive Mittelfeldmann biss sich fest und machte seinem Spitznamen "der Krieger" alle Ehre. "Man nannte mich schon früh "Erdfresser", aber im positiven Sinne, da mein Gesicht bei jeder Partie stets voller Dreck war. Die Fans sagen mir oft, dass sie in mir einen Fighter bis zur letzten Minute sehen - genau das bin ich, wenn ich den Rasen betrete", betonte Vidal weiter.

Vidal: Dortmund ein "harter Brocken"

Mit Borussia Dortmund wartet jetzt eine schwierige Aufgabe in der Königsklasse und von den BVB-Schwächen in der Liga lässt sich der 27-Jährige nicht täuschen: "Das macht Dortmund noch gefährlicher, denn gerade in der Champions League wollen sie zeigen, dass der Ligaplatz bei ihrer enormen Qualität bloß eine unerklärliche Momentaufnahme ist. Das wird ein harter Brocken für uns."

Die BVB-Fans sieht er dabei aber nicht als Problem: "Natürlich bekommt man diese Lautstärke und Unterstützung mit. Doch fällt ein frühes Gegentor, wird der Unmut ebenso laut und zum Vorteil für uns. Am besten wäre ein komfortabler Vorsprung aus dem Hinspiel. Und das neue Juventus-Stadion ist ein vergleichbarer Hexenkessel, das wird der BVB schon noch erfahren."

Immerhin verfüge Juve über eine der drei besten Mittelfeld-Besetzungen "in Europa. Doch diesen Anspruch gilt es nun, in der Champions League auf dem Platz zu beweisen." Für Vidal selbst geht es gegen eine persönliche Nemesis - gegen BVB-Trainer Jürgen Klopp gewann er von sechs Spielen nur eines: "Oha, das war mir so gar nicht bewusst. Na, dann wird es jetzt aber schleunigst Zeit, die Statistik mit zwei Siegen geradezubiegen."

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