Enschede ist Werders Endspielgegner

SID
Im Hinspiel trennten sich Clemens Fritz und Werder Bremen 1:1 von Twente Enschede
© Getty

Siegen oder fliegen - bei einem erneuten Punktverlust gegen Twente Enschede kann Werder Bremen in der Champions League das Erreichen des Achtelfinales schon so gut wie abschreiben.

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Nur ein Sieg zählt: Im ersten und vielleicht auch schon letzten Endspiel um die Achtelfinal-Qualifikation steht Tabellenschlusslicht Werder Bremen gegen Twente Enschede mit dem Rücken zur Wand.

Und nicht einmal Geschäftsführer Klaus Allofs hat eine Ahnung, was das Bremer Publikum am Dienstag (20.30 Uhr LIVE-Ticker) in der Champions League von der grün-weißen Wundertüte erwarten darf.

Frings: "Neues Spiel, neue Chance"

"Wenn wir so spielen wie in der ersten halben Stunde gegen den 1. FC Nürnberg, mache ich mir keine Sorgen. Aber wenn wir so auftreten wie in den 60 Minuten danach, werden wir verlieren und ausscheiden", sagte der 53-Jährige, dem die 2:3-Heimschlappe am vergangenen Wochenende gegen die Franken immer noch schwer im Magen liegt.

Kapitän Torsten Frings, der nach der zweiten Heimniederlage der Saison noch angefressener war, bleibt vor dem vierten Vorrundenspiel der Gruppe A nur die Hoffnung, dass seine Appelle an Leidenschaft und Einsatzbereitschaft gefruchtet haben: "Ein neues Spiel ist immer auch eine neue Chance", sagte er fast schon fatalistisch.

Ob Trainer Thomas Schaaf die augenblicklich äußerst verwundbare Defensive wieder stärken kann, wird sich wohl erst kurz vor dem Anpfiff von Schiedsrichter Alain Hamer aus Luxemburg entscheiden.

Silvestre weit unter seinen Möglichkeiten

Die Außenverteidiger Clemens Fritz und Petri Pasanen plagen muskuläre Probleme, Stammtorhüter Tim Wiese pausierte zuletzt wegen einer Bänderdehnung im Knie. Sollten Fritz und Pasanen erneut fehlen, käme der Coach kaum um eine Nominierung von Mikael Silvestre herum.

Doch der Franzose ist das größte Problem der grün-weißen Wackel-Abwehr und bei den Fans nach nur zwei Monaten total unten durch. "Er spielt leider derzeit weit unter seinen Möglichkeiten", muss Allofs auf Nachfrage einräumen.

Aktuell scheinen die Gäste in der deutlich stärkeren Verfassung zu sein. Enschede entthronte mit einem 1:0-Sieg bei PSV Eindhoven den bisherigen Spitzenreiter und übernahm selbst die Tabellenführung in der Ehrendivision.

Dass sie bei bislang sechs Europapokalspielen in Deutschland sieglos blieben und nur einen einzigen Treffer erzielten, lässt die Holländer kalt: "Mich interessiert nur die Gegenwart", sagte Enschedes belgischer Trainer Michel Preud'homme.

Arnautovic trifft auf Ex-Klub

Zwei Jahre lang gehörte auch Bremens Marko Arnautovic dem Twente-Kader an, in 44 Spielen gelangen ihm zwei Treffer. Beim 1:1 im Hinspiel war der Österreicher der Buhmann der Enscheder Fans, schon bevor er das wichtige Ausgleichstor für die Norddeutschen erzielte.

Emotionslos, wie es die an der Weser nicht sonderlich geschätzte Art des Stürmers ist, geht Arnautovic an diese Aufgabe heran. "Wir wollen und müssen dieses Match gewinnen", sagte der 21-Jährige, der nach einem Jahr als Leihspieler beim Champions-League-Sieger Inter Mailand im Sommer dieses Jahres in die Hansestadt wechselte.

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Bremen: Mielitz - Wesley, Mertesacker, Prödl, Silvestre - Bargfrede, Frings - Hunt (Arnautovic), Marin - Pizarro, Hugo Almeida. - Trainer: Schaaf

Enschede: Mihailow - Rosales, Wisgerhof, Douglas, Leugers - Landzaat, de Jong, Janssen - Ruiz, Janko, Chadli. - Trainer: Preud'homme

Schiedsrichter: Alain Hamer (Luxemburg)

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