RB Leipzig - FC Schalke 04 4:2: Sensation bleibt aus - Königsblau ist abgestiegen

Von SID
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Die Hoffnung war vergebens, am Ende muss Schalke 04 wieder den bitteren Weg in die Zweitklassigkeit antreten.

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Trotzig reckten die Schalker Fans ihre Schals in die Höhe, derweil saßen ihre geschlagenen Helden tief enttäuscht auf dem Rasen: Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis unterlag bei RB Leipzig mit 2:4 (1:2), der fünfte Abstieg der Vereinshistorie ist damit nicht mehr abzuwenden. Schalke folgt Hertha BSC auf direktem Weg in Liga zwei.

Torhüter Ralf Fährmann ging vor seinem Kasten langsam in die Hocke, er hielt sich die Hand vors Gesicht, um seine Tränen zu verbergen. Teammanager Gerald Asamoah lief über den Platz und versuchte, seine untröstlichen Spieler doch irgendwie aufzubauen. Reis ging in die Kurve und applaudiert den mitgereisten Fans.

Konrad Laimer (10.), Christopher Nkunku (19./90.+4)) und Yussuf Poulsen (83.) zerstörten mit ihren Toren für Leipzig auch die letzten Hoffnungen der Schalker auf den Klassenerhalt. Der Treffer von Marcin Kaminski (28.) und ein Eigentor von Willi Orban (49.) reichten den Königsblauen nicht, um noch den vorletzten Tabellenplatz zu verlassen. Nkunku schloss mit seinen beiden Treffern noch zu Bremens Niclas Füllkrug an der Spitze der Torjägerliste auf, beide trafen je 16-mal.

Leipzig überlegen - Schalke hält gut dagegen

Die Gastgeber übten in der ausverkauften Red Bull Arena vor 47.069 Fans gleich Druck aus. Den Blitzstart verpasste Timo Werner, der nach einem Pass von Laimer im gegnerischen Strafraum nicht mehr rechtzeitig an den Ball kam (3.). Doch Schalke hielt gut dagegen, lief die Leipziger immer wieder hoch an. Marius Bülter prüfte auf der anderen Seite RB-Keeper Örjan Nyland, der den Vorzug vor Janis Blaswich erhalten hatte (4.).

Im Schalker Tor vertraute Reis im entscheidenden Saisonspiel auf den wieder genesenen Ralf Fährmann, der Alexander Schwolow ersetzte. Den frühen Rückstand konnte jedoch auch er nicht verhindern. Den Schuss von Dani Olmo wehrte Fährmann noch ab, Laimer musste anschließend nur noch einschieben.

Orban "klärt" zum 2:2 ins eigene Tor

Wenig später ließ Nkunku gleich mehrere Gegenspieler stehen und erhöhte, vergab aber kurz darauf die Möglichkeit zum 3:0. Die Gäste, die unter anderem auf das gelbgesperrte Duo Simon Terodde und Moritz Jenz verzichten mussten, ließ sich jedoch nicht entmutigen. Kaminski gelang nach einer Ecke per Kopf der Anschlusstreffer.

Nach der Pause bot sich Schalke gleich die Gelegenheit zum Ausgleich: Die Gäste attackierten früh und kamen dank Dominick Drexler im Strafraum an den Ball, Marius Bülter traf den Pfosten, Orban lenkte den Ball schließlich beim Klärungsversuch ins eigene Tor. Schalke war im Anschluss weiter bemüht und hatte zunächst auch die Leipziger Vorstöße weitestgehend im Griff, ehe sich die Hausherren am Ende noch deutlich durchsetzten.

RB Leipzig - Schalke 04: Die Stimmen zum Spiel

Marco Rose (Trainer RB Leipzig): "Wir wollten noch einmal gewinnen, uns ein gutes Gefühl holen, gesund bleiben. Wir haben Christo noch einmal geholfen, und er sich auch selbst, die Torjägerkanone zu holen. Ansonsten wünsche ich Thomas Reis und Schalke 04 für das Wiederkommen nur das Beste. Schalke 04 gehört in die Bundesliga."

Thomas Reis (Trainer Schalke 04): "Heute ist nicht so ein schöner Tag. Leipzig hat uns logischerweise das Leben sehr schwer gemacht, sie waren von Anfang an sehr griffig. Du gehst 0:2 in Rückstand und dann kann ich meiner Mannschaft weiter keinen Vorwurf machen. Wenn man die Rückrunde sieht, für die wir uns leider nichts kaufen können, aber die Art und Weise, wie wir auch heute zurückgekommen sind mit der Mentalität und dem Glauben daran, dass wir vielleicht auch noch etwas Unmögliches erreichen können, das habe ich auf jeden Fall gesehen. Das Spiel war ein Spiegelbild der Saison, wir haben den Abstieg nicht heute besiegelt."

RB Leipzig - Schalke 04: Die Daten zum Spiel

Leipzig: Nyland - Simakan, Klostermann, Orban, Halstenberg (61. Raum) - Laimer (61. Schlager), Haidara (46. Kampl) - Olmo, Forsberg (68. Szoboszlai) - Timo Werner (61. Poulsen), Nkunku. - Trainer: Rose

Schalke: Fährmann - Brunner, van den Berg, Kaminski, Matriciani (70. Ouwejan) - Latza (75. Karaman), Kral - Drexler, Zalazar (56. Mohr), Bülter - Polter. - Trainer: Reis

Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)

Tore: 1:0 Laimer (10.), 2:0 Nkunku (19.), 2:1 Kaminski (28.), 2:2 Orban (49. Eigentor), 3:2 Poulsen (82.), 4:2 Nkunku (90.+4)

Zuschauer: 47.069 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Haidara (7), Nkunku (4) - Brunner (5), Polter (3)

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