SC Freiburg - VfL Wolfsburg 2:0: Dank der Super-Joker! SCF träumt weiter von der Königsklasse

SID
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Dank seiner Super-Joker hat der SC Freiburg die Chance auf die erste Teilnahme an der Champions League am Leben erhalten und die Konkurrenz gewaltig unter Druck gesetzt. Die kurz zuvor eingewechselten Christian Günter und Nils Petersen schossen die Breisgauer zum Auftakt des vorletzten Bundesliga-Spieltags zum 2:0 (0:0) gegen den VfL Wolfsburg. Durch den Sieg zog der SC nach Punkten mit dem Tabellenvierten Union Berlin gleich und liegt einen Zähler hinter RB Leipzig auf Rang drei.

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41 Sekunden nach seiner Einwechslung traf Günter (71.), wenig später war Petersen (75.) für die Freiburger erfolgreich, die nach ihren Pleiten zuletzt gegen RB (0:1) und bei Union (2:4) im Kampf um die Königsklasse ins Hintertreffen geraten waren. "Vielleicht hab ich über die Jahre was von Nils gelernt", sagte Günter bei DAZN: "Mein Tor ist egal. Er ist ein überragender Mensch."

Am Samstag schielen die Freiburger, bei denen Nicolas Höfler wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah (90.+3), auf die Spiele von Union bei der TSG Hoffenheim und Leipzig bei Bayern München. Der VfL musste im Rennen um einen Platz in der Europa League einen Rückschlag hinnehmen.

"Es ist noch nicht alles entschieden. Und wir haben definitiv den fünften Platz", sagte SC-Trainer Christian Streich, der beim 0:6 im Hinspiel die bisher höchste Niederlage in seiner Amtszeit erleben musste, kurz vor dem Anpfiff bei DAZN: "Ich hoffe, die Jungs haben wieder ein bisschen Leichtigkeit. Ich hoffe, dass wir vorwärts gehen."

Vor dem letzten SC-Heimspiel der Saison wurde Petersen verabschiedet. Der 34 Jahre alte Bundesliga-Rekordjoker beendet nach der Spielzeit seine aktive Laufbahn. Zudem überraschte Streich mit einer Personalie. Kapitän Günter saß zum ersten Mal seit über sechs Jahren auf der Ersatzbank, weil er laut Streich "nach so vielen Spielen nicht mehr ganz so frisch" ist.

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Nils Petersen feiert mit Fans und trinkt Bier

Nach dem Spiel feierte Petersen mit den Fans auf dem Zaun und trank dabei sogar ein Bier, das ihm aus der Kurve gereicht wurde. Auch noch Minuten nach Abpfiff feierte die gesamte Mannschaft mit den SCF-Anhängern, Petersen stand dabei über die gesamte Zeit auf dem Zaun. Hinterher hatte er Tränen in den Augen.

Vor 33.300 Zuschauern passierte zunächst nicht viel vor beiden Toren. Die Defensivreihen hatten alles im Griff. Lediglich Vincenzo Grifo sorgte für ein wenig Gefahr im VfL-Strafraum (14.). Nach dieser Szene übernahmen die Freiburger das Kommando, echte Torchancen erarbeiteten sich die Gastgeber aber bis Mitte der ersten Hälfte nicht.

VfL Wolfsburg viel zu passiv

Die Wolfsburger, die ohne Maxence Lacroix, Lukas Nmecha und Paulo Otavio auskommen mussten, agierten über weite Strecken äußerst passiv. Grifo konnte das nach einem VfL-Abwehrfehler nicht bestrafen (24.).

Nach rund einer halben Stunde erarbeiteten sich die Gäste mehr Spielanteile, die Partie an sich hatte in dieser Phase aber kaum Höhepunkte zu bieten. Die Begegnung war von Zweikämpfen geprägt, gelungene Spielzüge waren Mangelware. Das torlose Remis zur Pause spiegelte den Verlauf der ersten Hälfte korrekt wider.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs blieb es zäh, für Feuerwerk sorgten nur die Wolfsburger Fans mit ihren Pyro-Eskapaden. Eine Direktabnahme des Freiburgers Roland Sallai parierte VfL-Torwart Koen Casteels problemlos (56.), der Rest blieb weitgehend Stückwerk. In der 70. Minute kamen Petersen und Günter - und drehten mit ihren Treffern mächtig auf.

SC Freiburg - VfL Wolfsburg: Die Stimmen

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Das Spiel wirst du nie vergessen. Ich weiß nicht, wie es ohne Nils Petersen sein wird in der Kabine. Er ist öfter von der Bank gekommen, aber er hat alles getragen für die Mannschaft. Für das ganze Leben werden wir in Verbindung bleiben."

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): "Es war am Ende eine verdiente Niederlage. Bis zur 70. Minute war der Spielverlauf ausgeglichen. Dann kassieren wir das Tor durch einen abgefälschten Schuss. Danach haben wir nicht mehr den Glauben gehabt. Die letzten 20 Minuten waren entscheidend."

SC Freiburg - VfL Wolfsburg: Daten zum Spiel

Freiburg: Flekken - Lienhart, Ginter, Schmidt (70. Kübler) - Sallai (90. Schmid), Maximilian Eggestein, Höfler, Weißhaupt (70. Günter) - Doan (70. Petersen), Grifo - Höler (90.+1 Jeong). - Trainer: Streich

Wolfsburg: Casteels - Bornauw, Guilavogui, van de Ven - Baku, Arnold (82. Svanberg), Kaminski (82. Paredes) - Nmecha, Gerhardt - Wimmer (57. Waldschmidt), Wind (82. Marmoush). - Trainer: Kovac

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Tore: 1:0 Günter (71.), 2:0 Petersen (75.)

Rote Karten: Höfler (Freiburg) wegen groben Foulspiels (90.+3)

Zuschauer: 33.300

 

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