FC Bayern München vs. Hertha BSC 2:0: Gewinner und Verlierer des Spiels sowie die Einzelkritiken der FCB-Profis

Von Stefan Petri
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Der FC Bayern München hat sein Heimspiel gegen Hertha BSC mühsam mit 2:0 (0:0) gewonnen und damit die Tabellenführung von Borussia Dortmund zurückerobert. Die entscheidenden Impulse setzte der Chef im Mittelfeld - mehrere Akteure konnten aber keine Argumente für einen Platz in der Startelf liefern. Die Gewinner und Verlierer des Spiels sowie die Noten und Einzelkritiken der FCB-Profis.

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FC Bayern
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Gewinner: Joshua Kimmich (FC Bayern München)

Sein Chip auf Gnabry zum 1:0 war natürlich wunderschön, sein Pass in die Tiefe auf Coman und zum 2:0 nicht minder sehenswert. Doch Bayerns zentraler Mittelfeldspieler hatte davor schon versucht, das lahme Offensivspiel der Bayern zumindest anzukurbeln. Gab mit Abstand die meisten Torschussvorlagen, zudem wie immer mit fast makelloser Passquote. Wenn ein Münchner wirklich wieder Meister werden will, dann er.

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Verlierer: Jonjoe Kenny (Hertha BSC)

Mit Ruhm bekleckerte sich bei den Gästen bis auf Keeper Oliver Christensen niemand, so viel sei gesagt. Wo die Innenverteidigung aber lange Zeit sicher stand, war der Rechtsverteidiger hinten noch das schwächste Glied der Kette. Über seine Seite wurde es am häufigsten gefährlich, dazu 15 Ballverluste und nichts im Spiel nach vorn.

FC Bayern, Hertha BSC, Bundesliga
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FC Bayern München vs. Hertha BSC - 2:0

Tore

1:0 Gnabry (69.), 2:0 Coman (79.)

Aufstellung FC Bayern München

Sommer - Mazraoui (74. Stanisic), Pavard, de Ligt, Cancelo - Goretzka (46. Sané), Kimmich - Gnabry, Musiala (61. Gravenberch), Coman (81. Tel) - Mané (61. Müller)

Aufstellung Hertha BSC

Christensen - Kenny, Uremovic, Rogel, Plattenhardt - Tousart, Lukebakio, Boetius (83. Stange), Mittelstädt (65. Maza) - Niederlechner (55. Kanga), Ngankam (55. Ejuke)

Gelbe Karten

Goretzka (25.), Cancelo (67.)

FC Bayern
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FC Bayern München: Torhüter

Yann Sommer: Der erste Schuss auf sein Tor wurde abgeblockt - der zweite landete in der 84. Minute in seinen Armen. Hatte dementsprechend wenig zu tun, zumal das Konterspiel der Hertha nicht existierte. Ein zur Abwechslung mal ruhiger Arbeitstag. Note: 3,5.

FC Bayern, Hertha BSC, Bundesliga
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FC Bayern München: Abwehr

Noussair Mazraoui: Forderte öffentlich mehr Spielzeit, rückte erstmals in dieser Saison in die Startelf. Lieferte aber keine Argumente für einen Stammplatz. Bei Ballbesitz hoch stehend, konnte im Offensivspiel aber keinerlei Impulse setzen. Note: 5.

Benjamin Pavard: Durfte nach Upamecanos Ausfall als Innenverteidiger ran, dort bot sich ihm wenig zu tun. Strahlte in der Offensive wieder Torgefahr aus, ein Kopfball und ein Weitschuss gingen jeweils knapp drüber. Note: 3.

Matthijs de Ligt: Ließ sich in der Anfangsphase einmal von Niederlechner an der eigenen Grundlinie düpieren, grätschte dann aber noch rechtzeitig dazwischen. Ein paar kleine Wackler gegen physische Gegenspieler. Bei Standards wie üblich weit vorn unterwegs, köpfte mehrfach drüber (49., 56.). Note: 4.

João Cancelo: Von Beginn an sehr engagiert, der erste Abschluss schon nach 50 Sekunden. Spielfreudig über links, beweglich und mit guten Hereingaben. Schenkte aber auch einmal einen möglichen Konter her. In der zweiten Halbzeit etwas unauffälliger. Note: 3.

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FC Bayern München: Mittelfeld

Joshua Kimmich: Im Gegensatz zu vielen anderen Teams verzichtete die Hertha auf Pressing gegen ihn, das konnte er zunächst aber nicht ausnutzen. Steigerte sich im Spielverlauf als Ballverteiler und bei den Standards. Geniale Flanken auf Gnabry beim 1:0 und Coman beim 2:0. Note: 2.

Leon Goretzka: Sammelte bis zu seiner Auswechslung in der Pause mehr Ballverluste (sieben) als Zweikämpfe (vier, davon nur zwei gewonnen), schaffte es zu keinem Zeitpunkt, dem Spiel als Verbindungsspieler eine Struktur zu geben. Auch seine Dynamik, sonst sein Markenzeichen, scheint ihm abhanden gekommen zu sein. Blieb zur Pause für Leroy Sané in der Kabine. Note: 5.

Serge Gnabry: Im Offensivspiel über lange Strecken praktisch unsichtbar, bis er einmal auf links durchging und gut auf Coman flankte. Zwang Christensen zu dessen bester Parade (40.). Dann endlich mit dem zwingenden Abschluss, den die Bayern suchen: perfekter Flugkopfball zum 1:0. Note: 3.

Jamal Musiala: Wollte es gefühlt immer sofort mit mehreren Gegenspielern aufnehmen, wenn er an den Ball kam. Das klappte manchmal, oft aber auch nicht. Es fehlt ihm aktuell an klaren Aktionen, auch die Torgefahr aus der Hinrunde hat sich in Luft aufgelöst. Note: 4.

Kingsley Coman: Startete über links, wich dann aber immer öfter auf rechts aus. Seine Schnelligkeit war eine Waffe, kam mehrfach an die Grundlinie durch. Die Flanken fanden aber nicht den Weg zum Mitspieler. Kam bei Gnabrys gutem Zuspiel vor Christensen ins Straucheln - und als er einmal perfekt flankte, konnte Mané den Ball nicht drücken (45.). Prüfte Christensen aus der Drehung (78.), veredelte wenig später Kimmichs Hereingabe. Note: 2.

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FC Bayern München: Angriff

Sadio Mané: Als klassischer Neuner aufgeboten, aber diesmal komplett ohne Fortune. Bekam keine Räume, im Kombinationsspiel fehlerhaft, bei den Flanken fehlten ein paar Zentimeter. Als er einmal völlig frei stand, fehlte beim Kopfball das Timing. Note: 5.

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FC Bayern München: Einwechselspieler

Leroy Sané: Kam zur Pause für Goretzka, um für noch mehr Offensivspiel zu sorgen. Sein Spiel wurde es nicht, am linken Flügel kaum zu sehen. Hätte fast noch das 3:0 markiert. Note: 4.

Thomas Müller: Kam für die letzte halbe Stunde für Mané, lieferte aber auch keine Argumente für einen Platz in der Startelf gegen Werder. Note: 4.

Ryan Gravenberch: Ersetzte nach 60 Minuten Musiala und stabilisierte das Mittelfeld. Deutete ein paarmal sein Potenzial an. Note: 3.

Josip Stanisic: Durfte in der Schlussviertelstunde für Mazraoui verteidigen, ein paarmal kam die Hertha noch über seine Seite durch. Keine Bewertung.

Mathys Tel: Spielte zehn Minuten, weil sich Coman seinen Applaus abholen durfte. Verbuchte aber keine Torszene mehr. Keine Bewertung.

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