Bayer Leverkusen - Hertha BSC 4:1: Zu schnell, zu wuchtig! Wirtz & Co. stoppen Berliner Aufwärtstrend

Von sid
Bayer Leverkusen, Hertha BSC
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Bayer Leverkusen schießt sich für das Europa-League-Achtelfinale warm und stoppt beim 4:1 den Aufwärtstrend von Hertha BSC.

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Xabi Alonso klatschte erst mit den Hertha-Spielern ab und umarmte seinen Berliner Trainerkollegen Sandro Schwarz. Dann herzte der Coach von Bayer Leverkusen seine Heimsieger.

Die Werkself schoss sich beim 4:1 (2:0) gegen Hertha BSC für das Achtelfinale in der Europa League warm und feierte nach drei Pleiten endlich wieder einen Erfolg im eigenen Stadion.

"Das war eines unserer besten, wenn nicht sogar unser bestes Spiel der Saison - die beste Vorbereitung für das kommende Euro-Abenteuer", sagte Bayer-Keeper Lukas Hradecky bei DAZN mit Blick auf das Hinspiel am Donnerstag gegen Ferencvaros Budapest.

"Zu wenig": Hertha hadert mit Leistung

Frust herrschte dagegen bei den Herthanern, die seit einem halben Jahr auf einen Auswärtssieg warten und als Tabellen-14. nur einen Punkt von den Abstiegsrängen entfernt sind. "Wir sind viele Schritte zu spät gekommen, haben in unserem eigenen Spiel wenig kreiert, fast keine Torchancen", klagte Kapitän Marvin Plattenhardt: "Das ist zu wenig."

Nach dem Schlusspfiff gab es Aufmunterung von den mitgereisten Fans, nachdem der Leverkusener Anhang während des Spiels noch höhnisch "Absteiger" gerufen hatte.

Vor 30.210 Zuschauern trafen Sardar Azmoun (12.), Jeremie Frimpong (21.), Moussa Diaby (60.) und der eingewechselte Amine Adli (73.) für die temporeiche Werkself, für Berlin war Dodi Lukebakio (67., Foulelfmeter) erfolgreich.

Xabi Alonso konnte personell fast aus dem Vollen schöpfen, Toptalent Florian Wirtz kehrte ebenso in die Startelf zurück wie die zuletzt gelbgesperrten Jonathan Tah und Piero Hincapie.

Leverkusens rechte Seite zu stark für Hertha

Und Hincapie war es, der mit einer scharfen Flanke nach knapp einer Minute für die erste Torannäherung sorgte. Leverkusen war in der Anfangsphase um Spielkontrolle bemüht, kombinierte sich immer wieder über die Außen ins letzte Drittel der abwartend agierenden Herthaner - und schlug doppelt zu.

Nach schönem Zusammenspiel von Wirbelwind Diaby und Flügelflitzer Frimpong drückte Azmoun den Ball über die Linie, keine zehn Minuten später erhöhte Frimpong auf Zuspiel von Diaby. Beide Male kam die scharfe Hereingabe von rechts, beide Male kam Berlins Marco Richter auf der Torlinie zu spät.

Bei einsetzendem Regen musste Alonso kurz darauf zum ersten Mal wechseln. Der auffällige Frimpong fasste sich an den rechten Oberschenkel, nach knapp einer halben Stunde wurde der Niederländer durch seinen Landsmann Timothy Fosu-Mensah ersetzt. Dem Spielverlauf tat das keinen Abbruch. Das Schwarz-Team versuchte, Nadelstiche zu setzen, doch die Gastgeber blieben gefährlicher.

Der zweite Durchgang begann ohne Wechsel, beide Teams blieben engagiert. Berlins Lukebakio (50.) versuchte es aus der Distanz, doch Leverkusen erhöhte. Zunächst knallte Diaby den Ball an die Latte, wenige Sekunden später traf er aus fünf Metern. Dann brachte Fosu-Mensah Plattenhardt im Strafraum zu Fall, Lukebakio gab der Hertha kurz Hoffnung - doch Adli sorgte für die Entscheidung.

Bayer Leverkusen - Hertha BSC: Die Stimmen zum Spiel

Xabi Alonso (Trainer Bayer Leverkusen): "Wir hatten viel Respekt vor Hertha, sie sind in einem guten Moment. Aber wir haben von Anfang an gut gespielt und waren stabil. Die beiden ersten Tore waren sehr wichtig. Ich bin zufrieden. Hoffentlich können wir diese Leistung für die Zukunft nutzen, wir haben zwei harte Wochen vor uns."

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Wir haben über 90 Minuten plus Nachspielzeit keine gute Leistung gezeigt. Wir haben Intensität und die Arbeit gegen den Ball vermissen lassen. Wir haben Leverkusen mit ihrer Qualität und Schnelligkeit in die Karten gespielt. Leverkusen hat das ausgenutzt und völlig verdient gewonnen."

Bayer Leverkusen - Hertha BSC: Die Daten zum Spiel

Leverkusen: Hradecky - Kossounou, Tah, Tapsoba - Frimpong (29. Fosu-Mensah), Palacios, Andrich, Hincapie (82. Sinkgraven) - Diaby (69. Adli), Azmoun (69. Schick), Wirtz (82. Amiri). - Trainer: Alonso

Berlin: Christensen - Rogel, Uremovic, Kempf - Richter (84. Sunjic), Cigerci (73. Ngankam), Plattenhardt - Tousart, Serdar (58. Boetius) - Lukebakio (83. Kenny), Niederlechner (58. Jovetic). - Trainer: Schwarz

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg)

Tore: 1:0 Azmoun (12.), 2:0 Frimpong (21.), 3:0 Diaby (60.), 3:1 Lukebakio (67., Foulelfmeter), 4:1 Adli (73.)

Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Tah (6) - Ngankam, Kenny (2)

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