VfL Wolfsburg - 1. FC Köln 2:3: Effzeh schießt Wölfe tiefer in die Krise - Modeste schießt gegen Schmadtke

Von SID
Anthony Modeste erzielte gegen Wolfsburg gleich zwei Tore.
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Der famose Doppelpacker Anthony Modeste hat den VfL Wolfsburg noch tiefer in die Krise gestürzt. Den Wölfen droht nach der sechsten Niederlage in Folge ein trübes Weihnachtsfest.

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Florian Kohfeldt redete verzweifelt auf den vierten Offiziellen ein, dann ging der Trainer des VfL Wolfsburg kopfschüttelnd in die Kabine. Der famose Doppelpacker Anthony Modeste hatte den VfL noch tiefer in die Krise gestürzt: In der 89. Minute traf der Stürmer des 1. FC Köln Kohfeldt mitten ins Herz und erzielte das Siegtor zum 3:2 (1:1). Der VfL, der zu Hause zweimal führte, verlor auch sein sechstes Pflichtspiel in Serie - und am Freitag wartet das Duell beim Herbstmeister FC Bayern.

Es droht ein trübes Wolfsburger Weihnachtsfest. "Es liegt auf der Hand: Wir verteidigen nicht gut genug", sagte Sportdirektor Marcel Schäfer bei Sky konsterniert. "Und wenn wir Rückschläge verkraften müssen, kommen wir teilweise nicht mehr zurück. Das ist eine sehr, sehr große Enttäuschung."

Auch die frühe Führung durch Lukas Nmecha (8.) brachte dem VfL nicht die zum Heimsieg nötige Ruhe. Mit seinem neunten Saisontreffer gelang FC-Torjäger Modeste in der 34. Minute der Ausgleich. Die erneute VfL-Führung durch Wout Weghorst (51.) glich der 74 Sekunden zuvor eingewechselte Mark Uth (73.), ehe Modeste entscheidend zuschlug.

Der Matchwinner nahm in der Sportschau kein Blatt vor den Mund - und freute sich besonders darüber, gegen das Team von Jörg Schmadtke gewonnen zu haben. Die beiden waren bei Schmadtkes Zeit in Köln aneinander geraten. Zum Bruch kam es 2017, als Modestes Transfer nach China zu Tianjin Quanjian vollzogen wurde.

Modeste sagte damals, dass er lieber in Köln geblieben wäre. Schmadtke, damals Manager bei Köln, bezichtigte Modeste anschließend mehrfach der Lüge. Während Schmadtke die Kölner kurze Zeit später verließ, kehrte Modeste 2018 zum FC zurück. "Man trifft sich immer zwei Mal im Leben", sagte Modeste. "Es ist schön, hier zu gewinnen und Wolfsburg in die Krise zu schicken."

Wolfsburg - Köln: Effzeh erwischt schlechteren Start

Die Platzherren erwischten den besseren Start, schon nach zwei Minuten prüfte Felix Nmecha, erstmals an der Seite seines Bruders Lukas in der Startformation, mit einem Schuss von der Strafraumgrenze FC-Torhüter Marvin Schwäbe. Geburtstagskind Lukas, der am Dienstag 23 Jahre alt wurde, machte es kurze Zeit später besser und schob eine Hereingabe von Ridle Baku über die Linie.

Das Kölner Team von Coach Steffen Baumgart brauchte eine knappe Viertelstunde, um sich von diesem Rückstand zu erholen. Nun wurden die Angriffe zielstrebiger, beim verdienten Ausgleich indes halfen die Niedersachsen mit. Baku vertändelte den Ball an der Grundlinie, Modeste staubte anschließend per Kopf ab.

In der Nachspielzeit rettete der Pfosten bei einem Kopfball von Timo Hübers gegen den schon geschlagenen VfL-Torhüter Koen Casteels. Kohfeldt stapfte wutentbrannt durch seine Coaching Zone, der 39-Jährige war über diesen Patzer mehr als verärgert.

Weghorst trifft einfach - Modeste trifft doppelt

Doch sechs Minuten nach Wiederbeginn entspannten sich seine Gesichtszüge wieder. Weghorst, zuletzt bei den Norddeutschen in der Kritik, war per Flachschuss nach einem Konter erfolgreich.

Doch wirklich Sicherheit gab den Platzherren diese Führung nicht. Köln witterte Morgenluft und verstärkte die Angriffsbemühungen. Der VfL hatte nun in der Offensive wenig entgegenzusetzen, zumal Lukas Nmecha nach 65 Minuten wegen Problemen am rechten Sprunggelenk ausgewechselt werden musste.

VfL Wolfsburg - 1. FC Köln: Die Stimmen

Florian Kohfeldt (Trainer VfL Wolfsburg): "Alle drei Tore hätten wir verhindern müssen. Das war einfach nicht gut von uns. In vielen Situationen haben wir zu kompliziert gespielt. Wir werden nicht ausgespielt, aber wir arbeiten in den Zweikämpfen nicht konsequent genug."

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Wir hatten eine gute Tiefe im Spiel. 22 Punkte sind gut, aber viel wichtiger ist, dass eine gute Moral in der Mannschaft steckt. Das konnte man während der Partie sehen. Florian Kohfeldt wünsche ich, dass er einfach in Ruhe weiterarbeiten kann."

VfL Wolfsburg - 1. FC Köln: Die Aufstellungen

Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix, Bornauw, Roussillon - Vranckx, Arnold - Lukebakio, Felix Nmech (59. Steffen) - Weghorst, Lukas Nmecha (65. Gerhardt). - Trainer: Kohfeldt

Köln: Schwäbe - Schmitz, Hübers, Czichos, Hector - Salih Özcan (46. Jannes Horn) - Kainz (71. Thielmann), Duda (72. Schindler), Schaub (72. Uth, 90.+4 Kilian) - Andersson, Modeste. - Trainer: Baumgart

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