SV Werder Bremen - 1. FC Köln 1:1: Moisanders Lapsus reicht Köln nicht zum ersten Saisonsieg

SID
Florian Kohfeldt (re.) und Markus Gisdol (li.) lieferten sich ein Wortgefecht.
© imago images / Kirchner-Media

Der 1. FC Köln nimmt seine nicht enden wollende Misserfolgsserie mit in die bevorstehende Länderspielpause. Die Mannschaft von Trainer Markus Gisdol kam bei Werder Bremen nicht über ein 1:1 (0:0)-Unentschieden hinaus und blieb damit saisonübergreifend zum 17. Mal in Folge ohne Sieg.

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Werder-Kapitän Niklas Moisander (67.) brachte den FC mit einem Eigentor in Führung, Leonardo Bittencourt (82.) glich per Handelfmeter spät für die Bremer aus. Auch die Gastgeber konnten mit dem trostlosen Remis nicht zufrieden sein. Werder-Coach Florian Kohfeldt hoffte bei seinem 100. Ligaspiel als Bremer Chefcoach vergeblich auf ein Jubiläumsgeschenk seiner Schützlinge.

"Wir haben aus unserem Ballbesitz zu wenig gemacht", sagte Kohfeldt. "Nach dem Rückstand war die Reaktion der Mannschaft gut. Unter dem Strich ist der Punktgewinn zu wenig. Unsere Gesamtsituation ist aber positiv, zehn Punkte aus sieben Spielen sind in Ordnung."

FC-Verteidiger Rafael Czichos ärgerte sich bei DAZN über den verspielten Sieg: "Wir haben zumindest noch den Punkt mitgenommen. Unser Matchplan ist bis zum Elfmeter aufgegangen. Klar, das sah nicht immer schön aus."

Auch Werder-Torschütze Bittencourt war nicht glücklich: "Es wäre mehr drin gewesen. Wir haben uns schwer getan, Köln stand sehr tief und wir haben nicht wirklich die Mittel gefunden. Nach dem Gegentor wurden wir wach und sind ein hohes Risiko gegangen."

Schlagabtausch der Trainer: "Lass meine Spieler in Ruhe"

Die erste Halbzeit war von fehlendem Mut und weitgehend ideenlosen Attacken auf beiden Seiten geprägt. Die Absicherung des eigenen Tores beherrschte die Taktik der Mannschaften, vor den Toren ereignete sich wenig. Obwohl beide Trainer ihre Schützlinge zu mehr Offensivdrang aufforderten.

Die im leeren Weserstadion problemlos zu verfolgenden Dispute zwischen Kohfeldt und Gisdol waren fast interessanter als das Geschehen auf dem Rasen. "Lass meine Spieler in Ruhe", giftete der Bremer, Gisdol konterte ebenso angefressen: "Konzentriere dich auf deine Arbeit."

Es dauerte beinahe eine halbe Stunde, bis erstmals so etwas wie Torgefahr aufkam. Doch Bremens Mittelfeldspieler Jean-Manuel Mbom drosch den Ball freistehend über die Querlatte (29.).

Kölns früher Torwarttausch: Zieler kommt zu seinem Debüt

In der 40. Minute mussten die Gäste ungeplant wechseln. Ron-Robert Zieler ersetzte im FC-Tor Kapitän Timo Horn, der nach erstem Augenschein nach einem Zusammenprall mit Joshua Sargent wegen Rücken- und Hüftproblemen nicht weiterspielen konnte.

Nach dem Seitenwechsel verlagerte sich das Geschehen mehr und mehr in die Hälfte der Gäste, ohne das die Aktionen wirklich gefährlicher wurden. Stattdessen hätte Sebastian Andersson in der 61. Minute per Kopfball die erste Kölner Torgelegenheit. Sechs Minuten später half Moisanders Eigentor.

Die Norddeutschen reagierten auf den Rückstand mit wütenden, aber planlosen Angriffen. Kohfeldt versuchte, durch die Einwechslungen von Yuya Osako und Tahith Chong neuen Schwung zu erzeugen. Nach einem Handspiel von Sebastiaan Bornauw traf Bittencourt vom Punkt.

"Vieles ist aufgegangen, aber nach der Führung waren wir zu passiv und sind dafür bestraft worden. Fünf Elfmeter aus sieben Spielen kann ich mir nicht erklären", sagte Gisdol. "Die Tendenz der Mannschaft ist positiv, aber wir sehnen uns natürlich nach einem Sieg."

Werder Bremen - 1. FC Köln: Die Aufstellungen

  • Werder Bremen: Pavlenka - Gebre Selassie , Toprak (73. Möhwald) , Moisander , Friedl - C. Groß , M. Eggestein , Mbom (73. Chong) , Rashica (65. Osako) , Bittencourt - Sargent
  • 1. FC Köln: T. Horn (39. Zieler) - M. Wolf , Bornauw , Czichos , Katterbach (73. J. Horn) - Özcan , Limnios (64. Rexhbecaj) , Duda , Drexler (73. Thielmann) , Jakobs - Andersson
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