Leverkusen - Mönchengladbach 4:3: Alario-Doppelpack lässt Bayer jubeln

Von SPOX
Bayer Leverkusen hat sich gegen Gladbach durchgesetzt.
© Getty

Auch dank Dauer-Doppelpacker Lucas Alario gewinnt Bayer Leverkusen ein wildes Spiel gegen Mönchengladbach mit 4:3 (2:2) und festigt Platz vier.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

 

Nach dem Sieben-Tore-Spektakel nahm Peter Bosz die Glückwünsche seines Kollegen Marco Rose entgegen, dann klatschte der Bayer-Trainer lächelnd seine Spieler um den Doppelpack-Experten Lucas Alario ab. Das 4:3 (2:2) im wilden West-Schlager, der dritte Sieg in sieben Tagen, machte den Leverkusenern zum Abschluss einer furiosen Woche prächtige Laune.

"Es war ein intensives Spiel", sagte der abgekämpfte Siegtorschütze Julian Baumgartlinger (82.) bei Sky: "Wir haben eine richtig gute Leistung abgerufen und können mit viel Selbstvertrauen in die Länderspielpause gehen." Denn der wichtige vierte Tabellenplatz im Kampf um Europa ist gefestigt. Bosz schwärmte von einem Spiel, das sich "jeder Fußballliebhaber ansehen muss".

Der überragende Alario (27./41.) erzielte dabei seinen dritten Doppelpack in Folge. Der einstige Edelreservist steht nun bei neun Toren aus zehn Pflichtspielen und macht den Verlust von Kai Havertz und Kevin Volland immer mehr vergessen. Zudem traf Leon Bailey (68.) nach der Pause zur ersten Bayer-Führung.

Die Borussia hatte durch Kapitän Lars Stindl per Foulelfmeter (18.) und nach Videobeweis (29.) zweimal vorne gelegen, Valentino Lazaro (90.+4) verkürzte am Ende noch mit einem artistischen Traumtor per Hacke. "Es waren zu viele Fehler gegen eine sehr gute Mannschaft, das reicht dann nicht", sagte Borussia-Keeper Yann Sommer.

Führung bringt Gladbach keine Sicherheit

Zwei Teams, die "in Form sind", hatte Gladbachs Trainer Marco Rose vor Anstoß angekündigt. Den Beweis trat zunächst vor allem Leverkusen an. Obwohl die Borussia nach dem furiosen 6:0 bei Schachtjor Donezk zwei Tage mehr zur Erholung hatte, wirkten die Gastgeber keine 72 Stunden nach dem 4:2 (2:2) bei Hapoel Be'er Scheva frischer. Besonders der laufstarke Bailey war kaum zu bändigen.

Gladbach deutete bei Kontern seine Gefährlichkeit an - und der erste gefährliche Angriff führte prompt zur Führung. Bayer-Schlussmann Lukas Hradecky kam im Strafraum gegen Breel Embolo zu spät, Schiedsrichter Harm Osmers entschied sofort auf Elfmeter. Stindl ließ sich die Chance nicht nehmen.

Die Führung brachte der Borussia aber keine Sicherheit, ganz im Gegenteil. Leverkusen durfte teilweise bis zum Strafraum kombinieren, der Ausgleich durch Alarios Schlenzer aus 14 Metern war hochverdient. Und Gladbach? Konterte einfach weiter und stellte durch Stindl den alten Abstand wieder her. Weil beim finalen Pass die entscheidende Berührung von Florian Wirtz ausging, nahm Osmers seinen Abseitspfiff zurück.

Bensebaini trifft nur die Latte

Bis zur Pause ging es munter weiter: Eine Kracher von Gladbachs Rami Bensebaini landete an der Latte (34.), auf der Gegenseite durfte Alario nach einer gefühlvollen Flanke von Wirtz zum erneuten Ausgleich einköpfen. Schon gegen Augsburg und in Freiburg hatte der Südamerikaner jeweils einen Doppelpack geschnürt.

Auch in der zweiten Halbzeit begann Leverkusen druckvoller, musste aber bei Gladbachs Gegenstößen auf der Hut sein. Beiden Teams waren die kräftezehrenden englischen Wochen anzumerken.

Leverkusen - Gladbach: Die Aufstellungen

Leverkusen: Hradecky - Lars Bender (85. Dragovic), Sven Bender, Tapsoba, Wendell - Baumgartlinger - Wirtz, Amiri - Bailey, Alario (80. Bellarabi), Diaby

Mönchengladbach: Sommer - Lainer (74. Plea), Ginter, Elvedi, Bensebaini - Kramer (75. Benes), Neuhaus (46. Wolf) - Hofmann, Stindl, Thuram (80. Herrmann) - Embolo (63. Lazaro)

Leverkusen - Gladbach: Die Stimmen zum Spiel

Peter Bosz (Trainer Bayer Leverkusen): "Jeder Fußball-Liebhaber muss sich dieses Spiel ansehen, es hat mir als Trainer Spaß gemacht. Ich bin stolz auf die Spieler. Wir haben das unglaublich gut gemacht, und am Ende haben wir verdient gewonnen, auch weil Lukas Hradecky uns zweimal gerettet hat. Wir haben einen guten Lauf."

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wenn man den Spielverlauf sieht, glaube ich, dass Leverkusen sich diesen Sieg verdient hat. Wir waren vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig griffig, Leverkusen war den Tick zwingender. Dann geraten wir in Rückstand, wo wir vorher selber in Führung gehen können. Hintenraus war es dann sehr wild."

Artikel und Videos zum Thema