BVB-Erkenntnisse nach dem Sieg gegen Leipzig: Reus in dieser Form unverzichtbar, Dortmund muss mit Dahoud verlängern

Von Tim Ursinus
Reus zeigte sich zuletzt in bestechender Form.
© Getty
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BVB muss mit Mahmoud Dahoud verlängern

Noch im Winter stand bei Mahmoud Dahoud ein Wechsel im Raum. Nachdem der Mittelfeldspieler unter Lucien Favre lange und zu Beginn auch bei Terzic keine ernsthafte Rolle gespielt hatte, ruft der 25-Jährige seit mehreren Wochen endlich sein Potenzial ab und ist Dreh- und Angelpunkt in der Zentrale.

Das Achtelfinal-Hinspiel gegen Sevilla in der Champions League war der Wendepunkt: Der Deutsch-Syrer überzeugte mit beeindruckender Ballsicherheit und traf obendrein sehenswert aus 23 Metern zum zwischenzeitlichen 1:1. Dass Dahoud über diese Fähigkeiten verfügt, war bereits seit Gladbacher Tagen bekannt. Seine Qualitäten konstant abrufen konnte er im BVB-Trikot aber nie. Zu oft war sein Spiel Licht und Schatten, Genie und Wahnsinn gaben sich die Hand.

Nach Sevilla folgten zahlreiche weitere Startelfeinsätze und Dahoud mauserte sich immer mehr zu Terzics verlängertem Arm auf dem Platz. Er selbst macht das Vertrauen des Trainers für sein Leistungshoch verantwortlich - und der zweimalige Nationalspieler zahlt es zurück.

"Am Ball hat Mo große Fähigkeiten. Aber auch wie er gegen den Ball gearbeitet hat und den Gegner unter Druck gesetzt hat, sodass die Wolfsburger nicht aus dem Halbfeld flanken konnten, das war ein Schlüssel zu den drei Punkten", sagte Terzic als lobendes Beispiel nach dem 2:0-Sieg gegen Wolfsburg.

Auch gegen Leipzig präsentierte er sich von seiner besten Seite und erinnerte mit seiner technisch versierten Spielweise zum wiederholten Male an Ilkay Gündogan, der zwischen 2012 und 2016 in Dortmund spielte und anschließend zu Manchester City wechselte. Ein Beispiel für sein neu gewonnenes Selbstvertrauen lieferte er in der ersten Hälfte, als er Marcel Sabitzer und Emil Forsberg mit einem Kabinettstückchen stehen ließ.

BVB auf Dahouds Fähigkeiten angewiesen

Im 4-2-3-1-System ist Dortmund auf Dahoud oder die Fähigkeiten von Jude Bellingham, der gegen Leipzig eine Sperre nach seiner Gelb-Roten-Karte gegen Wolfsburg absitzen musste, angewiesen. Andernfalls fehlt es im Angriffsspiel deutlich an Kreativität, was sich auch beim jüngsten Erfolg über RB bemerkbar gemacht hatte.

Dahoud hatte nach rund einer Stunde signalisiert, nicht weiterspielen zu können. Für ihn kam Thomas Delaney und die Partie ging aus Dortmunder Sicht förmlich den Bach hinunter. Fürs Pokalfinale gab Terzic bei Dahoud anschließend Entwarnung. "Er war ein bisschen müde, spürte seine Muskeln. Wir gehen davon aus, dass es für Donnerstag ausreichen wird, wenn er heute Nacht gut schläft und gut generiert", sagte er.

Klar ist, dass der BVB derzeit auf Dahouds Fähigkeiten angewiesen ist. Im Juli übernimmt Marco Rose den Cheftrainerposten und die Kaderplanungen laufen bereits auf Hochtouren. Eine Verlängerung von Dahouds im Sommer 2022 auslaufenden Arbeitspapiers soll laut Medienberichten im Raum stehen - in dieser Form sollte die Borussia damit nicht lange fackeln.