Mönchengladbach - Hertha BSC 1:1: Borussia rettet gegen Berlin einen Punkt

SID
Gladbach bekam es am 11. Spieltag mit der Hertha zu tun.
© Getty

Borussia Mönchengladbach hat nach dem Einzug ins Champions-League-Achtelfinale wieder wichtige Punkte im Rennen um die erneute Europapokal-Teilnahme liegen lassen. Das 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC hilft den Fohlen nicht weiter.

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Borussia Mönchengladbach Terminhatz zwischen emotionalen Champions-League-Feierstunden und grauem Bundesliga-Alltag kostet die Fohlen außer Punkte offenbar auch Orientierung. "Gegen wen haben wir eigentlich gespielt?", fragte Gladbachs Torhüter Tobias Sippel bezeichnenderweise nach dem 1:1 (0:0) gegen Hertha BSC am Sky-Mikrofon.

Die Mühe der Rheinländer mit der Rückkehr ins Tagesgeschäft nach dem Sprung ins Achtelfinale der europäischen Königsklasse war allerdings auch schon auf dem Platz deutlich erkennbar. Breel Embolo (70.) musste der Mannschaft von Trainer Marco Rose 65 Stunden nach dem bejubelten Weiterkommen in der Champions League trotz des 0:2 bei Real Madrid einen Zähler retten, nachdem die Berliner durch Arsenal-Leihgabe Matteo Guendouzi (47.) in Führung gegangen waren.

Die Borussia, am Samstag auf gleich sechs Positionen verändert, gewann somit im Kampf um die erneute Europapokal-Teilnahme nur eines ihrer vergangenen fünf Ligaspiele. "Es war eine Reaktion auf Madrid", fasste Rose den zähen Auftritt seines Teams zusammen.

Nach den kräftezehrenden Champions-League-Wochen begann Roses Rotation bereits im Tor. Erstmals seit Februar 2018 stand in der Liga nicht Stammkeeper Yann Sommer zwischen den Pfosten, sondern sein Stellvertreter Sippel. Unter anderem Lars Stindl und Christoph Kramer erhielten ebenfalls eine Pause. "Die Kräfte", sagte Sippel nach dem Punkteverlust über die Belastung seines Teams, "werden weniger."

Strafräume wirken wie verbotene Zonen

Auf dem Feld wirkten die beiden Strafräume zunächst aber wie eine verbotene Zone. Gefährliche Situationen waren Mangelware.

Hertha, bei der die Matchwinner Krzysztof Piatek und Javairo Dilrosun aus dem Berliner Stadtderby gegen Union (3:1) starten durften, versuchte ihr Glück über die Flügel. In Gefahr geriet Sippels Tor aber in der Anfangsphase nie. Gleiches galt auf der Gegenseite für das Gehäuse von Alexander Schwolow.

So dauerte es bis zur 32. Minute, ehe Piatek (32.) den ersten nennenswerten Abschluss verzeichnete. Kurz darauf musste sich Sippel strecken, um einen Distanzschuss von Peter Pekarik zur Ecke zu klären (36.).

Aber auch Gladbach kam den Torerfolg etwas näher. Hannes Wolf zwang Schwolow mit einem Abschluss aus der zweiten Reihe zu einer Glanztat (42.).

Gegentreffer weckt Gladbach auf

Nach einem schludrigen Klärungsversuch von Denis Zakaria kam dann aber Guendouzi frei zum Abschluss und vollendete sehenswert in den Winkel. Der Gegentreffer weckte die Platzherren etwas auf. Erst probierte es Wolf (54.) volley aus spitzem Winkel, dann vergab Patrick Herrmann binnen kurzer Zeit gleich zwei Chancen (61./63.).

Rose reagierte und brachte nach 64 Minuten drei frische Kräfte: Alassane Plea, Marcus Thuram und Stefan Lainer. Kurz darauf musste Sippel gegen Dodi Lukebakio retten (66.). Die Partie war nun deutlich unterhaltsamer, vor allem Gladbach drängte auf das gegnerische Tor - und belohnte sich durch Embolo.

Weil Gladbach nicht mehr Kapital aus seiner Feldüberlegenheit schlagen konnte, wertete Herthas Nationalspieler das Remis als verdient: "Wir haben bei Gladbachs Chancen gut gestanden. Den Punkt nehmen wir gerne mit."

Gladbach - Hertha: Die Stimmen

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): "In der ersten Halbzeit haben wir ein ordentliches, ein solides Spiel gemacht. Die Jungs, die längere Zeit nicht gespielt hatten, haben sich reingefunden. Tobias Sippel hat ein sehr gutes Spiel gemacht. Die Reaktion meiner Mannschaft auf das Gegentor hat mich beeindruckt. Es war eine Reaktion auf die Partie in Madrid, wir haben mehr investiert in die Partie. Schade, dass die Jungs sich hinten heraus nicht belohnt haben."

Bruno Labbadia (Trainer Hertha BSC): "Wir wollten Borussia unter Druck setzen, das ist uns phasenweise gelungen in der ersten Halbzeit. Ansonsten war das ein Abnutzungskampf. Wir hatten einen Top-Start in die zweite Hälfte, hatten auf der anderen Seite aber auch das ein oder andere Mal Glück. Wir wurden zu passiv, dann kamen die Stärken der Borussia zum Tragen. Wir hätten gewinnen, aber auch verlieren können. Wir nehmen den Punkt mit."

Gladbach - Hertha: Die Aufstellungen

Mönchengladbach: Sippel - Lazaro, Ginter, Elvedi, Wendt (65. Lainer) - Zakaria, Neuhaus (85. Benes) - Herrmann (64. Plea), Wolf (85. Stindl), Traore (65. Thuram) - Embolo

Berlin: Schwolow - Pekarik, Boyata, Torunarigha, Plattenhardt - Stark, Guendouzi - Lukebakio (75. Leckie), Darida (75. Tousart), Dilrosun (75. Ngankam) - Piatek (85. Redan)

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