Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund 1:2: BVB landet Big Point und zieht an Leipzig vorbei

Borussia Mönchengladbach, Borussia Dortmund
© imago images

Borussia Dortmund hat seine Meisterschaftsambitionen untermauert. Am 25. Spieltag der Bundesliga setzte sich die Elf von Lucien Favre mit 2:1 (1:0) bei Borussia Mönchengladbach durch und zog an RB Leipzig vorbei auf Platz zwei. Die Sachsen waren zuvor nicht über ein torloses Remis in Wolfsburg hinausgekommen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Damit ist der BVB (51 Punkte) nun der erste Verfolger des FC Bayern (52 Punkte), der seinen Vorsprung am Sonntag gegen den FC Augsburg (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER) ausbauen kann. Am 4. April kommt es im Dortmunder Signal Iduna Park zum direkten Aufeinandertreffen der beiden Spitzenteams.

"Bayern spielt sehr starken Fußball. Bis dahin müssen wir alle Punke holen und auf dem absoluten Maximum sein", sagte Mats Hummels nach Spielende bei Sky. Der Abwehrchef des BVB lobte zudem die Mannschaft für eine "kämpferisch starke Leistung". Durch die Verpflichtungen von Erling Haaland und Emre Can habe der BVB nun"die richtige Mischung aus Künstlern und Arbeitern".

Auf der Gegenseite machten sich nach dem Abpfiff Enttäuschung und Ärger breit. Ein vermeintlicher Strafstoß nach einem Block von Dan-Axel Zagadou am Ex-Dortmunder Jonas Hofmann sorgte für Empörung bei den Fohlen. "Ich verstehe es nicht. Das war ein glasklarer Elfmeter", schimpfte Hofmann über die Entscheidung von Referee Sascha Stegemann, der weiterlaufen ließ und auch auf Geheiß seines Videoassistenten keinen Check am Monitor durchführte. "Ich hätte mir gewünscht, dass sich der Schiedsrichter die Szene zumindest noch einmal anschaut. Das ist doch Wahnsinn!"

Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund: Die Reaktionen

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Der Sieg ist verdient. Nach dem 1:1 haben wir super gespielt, viele Chancen kreiert. Ich bin heute sehr zufrieden mit meiner Mannschaft."

Marco Rose (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben einen großen Fight abgeliefert, sind aber enttäuscht, weil wir mehr verdient gehabt hätten. Wir haben viele Chancen kreiert, das Spiel kontrolliert. Wir haben eine richtig starke erste Halbzeit gespielt. In der zweiten Hälfte haben wir vielleicht ein wenig zu viel gewollt."

Thorgan Hazard (Torschütze Borussia Dortmund): "Es war ein sehr schweres Spiel. Wir haben gut verteidigt und gekämpft, es war wichtig, die drei Punkte zu holen. Man kann nicht immer 4:0 oder 5:0 gewinnen. Gladbach ist sehr stark in dieser Saison, und hier ist es immer schwer zu gewinnen. Wir sind sehr froh über das Ergebnis."

Lars Stindl (Torschütze Borussia Mönchengladbach): "Wir haben alles reingeworfen, unglaublich viel investiert. Ein Punkt wäre verdient gewesen. Wir müssen auf diese Leistung aufbauen und die restlichen Spiele so erfolgreich wie möglich gestalten, um am Ende so weit oben zu stehen wie möglich."

Hier gibt es alle Stimmen im Überblick.

Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund: Die Analyse

Sowohl bei den Hausherren als auch bei den Gästen nahm zunächst jeweils ein wichtiger Offensivmann auf der Bank Platz: Gladbach-Trainer Rose verzichtete auf den zuletzt angeschlagenen Thuram, während beim BVB der unter der Woche kränkelnde Sancho draußen blieb.

Favre setzte dafür von Anfang an auf Torjäger Haaland, der prompt in Erscheinung trat - als Vorlagengeber. Nach starkem Dortmunder Pressing, das einen Fehlpass von Stindl in der Hälfte der Gastgeber provozierte, schaltete der Norweger schnell und setzte den früheren Gladbacher Hazard in Szene, der mit einer schönen Einzelaktion den perfekten Start aus Sicht der Gäste besorgte (8.).

Die Rose-Elf ließ sich von dem frühen Rückstand jedoch nicht von ihrem Matchplan abbringen. Dieser bestand aus Kontrolle im Spiel mit Ball und aus Mut zum Risiko im Spiel ohne Ball - und eröffnete besonders in Hälfte eins einige aussichtsreiche Gelegenheiten wie die des umtriebigen Bensebaini (16., 22.), der seine Rolle als Linksverteidiger sehr offensiv interpretierte, oder Plea (39.). Der für Gladbacher Verhältnisse eher unkonventionell durch eine Ecke zustandegekommene Ausgleich durch Stindl kurz nach der Pause war folgerichtig (50.).

Von den im gewohnten 3-4-3 agierenden Dortmunder kam lange zu wenig. Sie waren um schnelles Umschaltspiel bemüht. Statt temporeichen Kombinationen häuften sich aber lange Bälle auf den emsigen Haaland, der auch nach der Auswechslung seines Manndeckers Zakaria ständigem Gegnerdruck ausgesetzt war. Der auf rechts urplötzlich blanke Hakimi war es schließlich, der nach einem Pass des eingewechselten Sancho gen Grundlinie lief und durch Sommers Beine zum 2:1-Sieg vollstreckte (71.). Ob der hohen Spielanteile und des Chancenplus der Gladbacher stand unter dem Stirich ein eher glücklicher, wenn auch enorm wichtiger Sieg für den BVB.

bvb-5-600
© getty

Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund: Die Aufstellungen

  • BMG: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Bensebaini - Neuhaus, Kramer (77. Embolo), Zakaria (36. Jantschke) - Hofmann (65. Thuram), Stindl - Plea
  • BVB: Bürki - Piszczek, Hummels, Zagadou - Hakimi, Can, Witsel, Guerreiro - Brandt (65. Sancho), Haaland (90.+3 Akanji), Hazard (83. Reyna)

Die Daten des Spiels Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund

  • Tore: 0:1 Hazard (8.), 1:1 Stindl (50.), 1:2 Hakimi (71.)
  • Der BVB gewann auch das zehnte BL-Spiel in Serie gegen Gladbach - so viele Siege gegen einen Verein in Folge gab es nie zuvor für den BVB. Gladbach verlor damit die vergangenen fünf BL-Heimspiele gegen den BVB - eine einmalige Negativserie in der BL-Geschichte der Fohlen.
  • Das 1:1 war für Dortmund schon das siebte Gegentor in dieser Saison nach einer Ecke - nur Bremen kassierte mehr (elf).
  • Nach 327 Minuten kassierte Dortmund wieder ein Gegentor in der Bundesliga, das erste seit dem 8. Februar in Leverkusen.

Der Star des Spiels: Thorgan Hazard (Borussia Dortmund)

Ein Tor, drei Torschussvorlagen, zwei Torschüsse aufs Tor - der Belgier war der aktivste Dortmunder. Besonders wichtig: seine Einzelaktion vor dem ersten Treffer, als er die halbe Gladbacher Hintermannschaft mit einer Körpertäuschung aussteigen ließ und den Ball unhaltbar für Sommer ins lange Eck schlenzte.

Der Flop des Spiels: Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach)

Führte bei den Gladbachern zwar die meisten Zweikämpfe, gewann jedoch nur knapp 30 Prozent davon. Stopfte Löcher, war offensiv aber kein Faktor. Verschleppte außerdem immer wieder das Tempo bei Gegenstößen.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann

Hatte das Geschehen auf dem Rasen über weite Strecken überhaupt nicht im Griff. Versäumte es, Hazard nach einem rüden Foul an Ginter die Gelbe Karte zu zeigen (9.). Ließ wenig später auch Stindl ohne Verwarnung davonkommen, nachdem dieser Can mit offener Sohle am Knie getroffen hatte (15.). Die strittigste Szene trug sich allerdings kurz vor der Halbzeit zu, als sich Zagadou nach einem eher schlampigeren Rückpass Hofmann in den Weg stellte und damit zu Fall brachte. Ein Kann-Elfmeter. Stegemanns Pfeife blieb jedoch stumm und auch sein Videoassistent griff nicht mehr ein. Wild wurde es noch einmal in der Schlussphase, als Sancho und Bensebaini aneinandergerieten und Plea hinzukam, um den Dortmunder zu würgen - eine klare Rote Karte für den Franzosen (75.). Stegemann beließ es bei zwei Gelben Karten für Sancho und Bensebaini, Plea wurde nicht bestraft.