Im Vergleich zur 0:7-Pleite in der Champions League bei Manchester City nahm Stevens vier Änderungen in der Schalker Startelf vor. Statt Fährmann, Konoplyanka, Burgstaller und Bentaleb begannen Nübel, Nastasic, Rudy und Uth. Beinahe hätte sich das umgehend gelohnt: Bereits in der 2. Minute traf Uth, sein vermeintliches Tor zählte wegen einer Abseitsstellung jedoch nicht.
Schalke agierte in einem 5-3-2, zeigte eine gute Körpersprache und dominierte die Anfangsphase. In der 14. folgte dann aber der Schock: Zunächst parierte Schalke-Keeper Nübel einen Poulsen-Schuss spektakulär, dann landete der Ball nach einem Gestocher aber bei Werner, der unbedrängt zum 1:0 einschob.
Von Schalkes anfänglichem Elan war in der Folge wenig zu sehen, Leipzig war die gefährlichere Mannschaft. Sabitzer (19.) und Poulsen (37.) vergaben gute Chancen auf das 2:0. Nach der Pause änderte sich an diesem Spielbild zunächst nichts.
In der 60. reagierte Stevens und brachte Kutucu für Rudy, woraufhin Schalke besser wurde. Leipzig zog sich gleichzeitig immer weiter zurück. Uth (65.), McKennie (69.), Serdar (75.), Burgstaller (88.) und Bruma (90.+3) kamen zwar zum Abschluss, zielten aber nicht genau genug. Da Stuttgart gleichzeitig punktete, schmolz Schalkes Vorsprung auf den Relegationsplatz auf drei Punkte.
Die Reaktionen zu FC Schalke 04 gegen RB Leipzig
Huub Stevens (Trainer Schalke 04): "Ich bin enttäuscht, dass wir verloren haben. Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gerne verliere. Die Jungs haben alles gegeben, waren enttäuscht und haben sich wieder hoch gekämpft. Es ist eine Enttäuschung, dass wir nichts mitgenommen haben."
Ralf Rangnick (Trainer RB Leipzig): "Es war klar, dass der Trainerwechsel die Aufgabe für uns nicht leichter macht. So war es auch. Für uns war es ein enorm wichtiger Sieg, aber er war schwer erkämpft, wir mussten in der zweiten Halbzeit viel Druck standhalten. Es gab schon den einen oder anderen Wackler, aber am Ende zählen die drei Punkte."
Die Daten des Spiels FC Schalke 04 gegen RB Leipzig
- Tor: 0:1 Werner (14.)
- Schalke blieb nur in einem der jüngsten 17 Bundesligaspiele ohne Gegentreffer: am 22. Spieltag beim 0:0 gegen Freiburg.
- Leipzig erzielte in dieser Bundesligasaison schon elf Tore in der Anfangsviertelstunde. Das ist Ligahöchstwert.
- Für Werner war es das erste Bundesligator im Kalenderjahr 2019. Zuletzt hatte er beim 3:2 gegen Bremen am 22. Dezember 2018 getroffen.
- Leipzigs Winter-Neuzugang Haidara wurde in der 77. eingewechselt und feierte somit sein Bundesligadebüt.
Der Star des Spiels: Willi Orban (RB Leipzig)
Als Abwehrchef war Orban hauptverantwortlich für die stabile Leipziger Defensivleistung. Orban gewann knapp 80 Prozent seiner Zweikämpfe und knapp 80 Prozent seiner Luftzweikämpfe. Außerdem verzeichnete er mit Abstand die meisten klärenden Aktionen bei Leipzig.
Der Flop des Spiels: Suat Serdar (FC Schalke 04)
Serdar war selten am Ball und wenn doch, fehlten ihm die Ideen - oder das Potenzial zur Umsetzung. Nur etwas mehr als die Hälfte seiner Pässe kam an. Vor Werners 0:1 verpasste es Serdar (gemeinsam mit Sane) zu klären. Seine Zweikampfquote war die schlechteste bei Schalke. Immerhin kam Serdar in der 75. gefährlich zum Abschluss, knapp zehn Minuten später wurde er ausgewechselt.
Der Schiedsrichter: Guido Winkmann
In der 2. Minute stand Winkmann erstmals - und letztmals - wirklich im Fokus: Uth traf, doch der Schiedsrichter ließ den Treffer wegen einer Abseitsstellung zu Recht nicht gelten. Ansonsten erlebte Winkmann einen ruhigen Nachmittag, weitere strittige Szenen blieben aus.