HSV gelingt Comeback gegen Gladbach

Der Hamburger SV traf auf Borussia Mönchengladbach
© Getty

Am 24. Spieltag der Bundesliga hat der Hamburger SV mit 2:1 (1:1) gegen Borussia Mönchengladbach gewonnen. Damit sammelt der HSV wichtige Punkte im Abstiegskampf.

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Vor 50.000 Zuschauern im Volksparkstadion brachte Andreas Christensen die Fohlen in Führung (23.). Noch vor der Halbzeitpause gelang Filip Kostic der Ausgleich (36.).

In der 80. Minute erzielte Bobby Wood den Siegtreffer für den Bundesliga-Dino. Es war der erste HSV Sieg nach Rückstand in der Saison 2016/17.

Der HSV traf damit im achten Bundesliga-Heimspiel in Folge.

Indem Yann Sommer sein 127. Pflichtspiel für die Borussia bestritt, zog er mit Vorgänger Marc-Andre ter Stegen gleich.

Die Reaktionen:

Markus Gisdol (Trainer Hamburger SV: "Das war ein verdienter Sieg für meine Mannschaft und unser bestes Pressing-Spiel seit meiner Zeit beim HSV. Wir müssen aber ruhig und demütig bleiben. Dann schaffen wir es und holen die nötigen Punkte."

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "In der ersten Halbzeit hatten wir die beiden klarsten Möglichkeiten des Spiels, da müssen wir das 2:0 bzw. das 3:1 machen. In der zweiten Hälfte war der HSV aber das klar bessere Team. Da waren wir oft nur noch zweiter Sieger und sind zu oft in Konter gelaufen."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Gisdol tauscht im Vergleich zum 1:0 Sieg gegen Hertha BSC zwei Mal: Kostic und Sakai starten für Walace (Bank) und Müller (fehlt krankheitsbedingt).

Bei der Borussia gibt es gegenüber dem 1:1 im Europa-League-Spiel auf Schalke fünf Wechsel: Für Johnson, Jantschke, Kolo (alle 3 Bank), Stindl und Raffael (beide nicht im Kader) beginnen Christensen (nach Rückenbeschwerden), Kramer (in der EL gesperrt), Herrmann, Drmic und Elvedi.

23., 0:1, Christensen: Wendt schlägt einen Freistoß aus dem linken Halbfeld hoch zentral in den Strafraum. Am Elfmeterpunkt setzt sich Christensen gegen Jung durch und köpft den Ball unhaltbar ins linke untere Eck. Zweites Saisontor!

28.: Verwirrung im Stadion! Ekdal sucht den Doppelpass mit Papadopoulos, steht dann aber im Abseits, als er links nahe der Torauslinie das Zuspiel erläuft und für Wood ablegt. Dieser trifft ins leere Tor. Die Fahne des Assistenten bleibt lange unten, aber nach einem Gespräch mit Aytekin entscheidet der Schiedsrichter auf Abseits. Korrekt.

29.: Riesenparade von Adler! Aus der Zentrale wird Dahoud mustergültig rechts im Strafraum geschickt. Dahoud spielt den Ball in die Mitte, wo Drmic völlig frei aus kürzester Distanz Adler anschießt.

36., 1:1, Kostic: Diekmeier wird auf dem rechten Flügel nicht angegriffen und flankt in die Mitte. Dort setzt sich Kostic im Kopfballduell gegen Elvedi durch köpft an den linken Innenpfosten, von wo der Ball im Netz landet.

44.: Mönchengladbach kontert über Dahoud, der zwei Gegenspieler aussteigen lässt und Herrmann mit einem perfekt dosierten Steilpass schickt. Der 26-Jährige läuft auf Rene Adler zu, scheitert mit seinem Schuss auf das linke Eck aber am glänzend reagierendem Keeper.

75.: Wood bekommt den Ball von Hunt auf dem rechten Flügel und lässt Gegenspieler Vestergaard per Hackentrick aussteigen. Anschließend legt er quer ins Zentrum zu Sakai, dessen Schuss aus 20 Metern aber zu unplatziert ist. Sommer hält sicher!

80., 2:1, Wood: Nach einer Flanke von der rechten Seite köpft Christensen den Ball zunächst rechts aus dem Strafraum. Kostic erläuft das Leder und dribbelt die Sechzehnerlinie entlang. Seine flache Hereingabe wird von Jantschke per Grätsche abgefälscht und landet am Fünfmeterraum bei Wood. Dieser verzögert kurz gegen die Grätsche von Vestergaard und schiebt dann überlegt rechts oben ein.

Fazit: Der HSV investiert in einem unterhaltsamen Match mehr und verdient sich so den Sieg.

Der Star des Spiels: Bobby Wood. Der Beste der HSV-Offensive. Kämpfte um jeden Ball, war an der Hälfte der HSV-Torschüsse beteiligt und belohnte sich schließlich mit dem Siegtreffer. Ebenfalls stark: Rene Adler.

Der Flop des Spiels: Jonas Hofmann. Keine gute Partie des Flügelspielers. Sammelte nur 23 Ballaktionen und war lediglich an einem Torabschluss beteiligt. Wurde folgerichtig in der 57. Minute ausgewechselt.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin. Schwierige Partie für den Unparteiischen, der aber nie den Überblick verlor. Starke Leistung von Aytekin!

Das fiel auf:

  • In einem intensiven Spiel konnte im ersten Durchgang keine der beiden Mannschaften das Match nachhaltig kontrollieren. Besonders Mitte der ersten Halbzeit entwickelte sich aber ein unterhaltsamer Schlagabtausch mit zahlreichen Großchancen.
  • Der HSV war bemüht, den Gladbacher Spielaufbau frühzeitig zu stören und attackierte die Gäste deshalb tief in deren Hälfte. Allerdings war der Bundesliga-Dino aufgrund dieses risikoreichen Pressings in der Defensive anfällig: Konnte Gladbach die erste Welle überbrücken, ergaben sich riesige Räume für die schnellen Gladbacher.
  • Gladbach, das wie der HSV in einem 4-2-3-1 auflief, agierte etwas zurückhaltender. Die Fohlen empfingen den Gastgeber tiefer und wollten nach Ballgewinnen so schnell wie möglich umschalten.
  • Im zweiten Durchgang ging Hamburg nicht mehr ganz so früh drauf. Zwar erspielte sich der HSV in der Folge deutlich weniger hochkarätige Chancen, kontrollierte das Geschehen aber besser.
  • Beide Teams leisteten sich besonders im letzten Drittel viele Ungenauigkeiten und Fehler. Am Ende standen beide Teams bei einer Passquote von unter 70 Prozent.

Hamburg - Gladbach: Die Statistik zum Spiel