Freiburg mit Nullnummer gegen Fohlen

Die Fohlen lieferten sich mit dem Sport-Club ein zähes Ringen
© Getty

Im letzten Spiel des 2. Spieltags der Bundesliga ist der SC Freiburg vor heimischer Kulisse nicht über ein 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach hinausgekommen. Admir Mehmedi vergab per Strafstoß die größte Chance auf den Dreier.

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Vor 22.000 Zuschauern im Stadion an der Schwarzwaldstraße vergab der Schweizer Nationalspieler Mehmedi die größte Möglichkeit der Partie, als er einen von Maximilian Philipp herausgeholten Elfmeter deutlich über den Kasten setzte (63.).

Nachdem sich bereits Hannover und Mainz torlos getrennt hatten, fielen das erste Mal seit dem 9. Dezember 2001 keine Tore an einem Bundesliga-Sonntag.

Die Borussia aus Mönchengladbach steht nach dem zweiten Remis auf Platz elf, die Freiburger verlassen dank des ersten Punkts der neuen Saison die Abstiegsränge und schieben sich auf Rang 14.

Reaktionen:

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "In der zweiten Halbzeit haben wir Übergewicht bekommen. Aber wir haben es nicht geschafft, ein Tor zu schießen. Nach zwei Spielen haben wir einen Punkt. Jetzt geht es nach Dortmund: Es ist jedes Jahr ein Kampf bis zum Ende."

Lucien Favre (Trainer Bor. Mönchengladbach): "Das war nicht so fantastisch, was wir gespielt haben. Ich bin seit Februar 2011 Trainer in Gladbach, heute ist es das erste Mal, dass wir einen Punkt geholt haben. Freiburg war gut organisiert und hat es uns nicht leicht gemacht. Vor drei, vier Monaten haben wir hier 2:4 verloren und waren dreimal so gut."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Spiel: Freiburgs Coach Christian Streich verschafft Neuzugang Schahin sofort sein Startelf-Debüt. Auch Klaus beginnt für den Sportclub, dafür müssen Frantz und Guede auf die Bank.

Auch Lucien Favre nimmt nach der 7:0-Gala gegen Sarajevo zwei Wechsel vor. Dominguez und Johnson bekommen eine Pause, für sie stehen Wendt und Traore von Beginn an auf dem Platz.

14.: Eine Ecke von rechts landet im Rückraum bei Traore, der direkt abzieht. Der Schussversuch aus zwanzig Metern missglückt, wird aber zur perfekten Vorlage für Xhaka, der links im Sechzehner frei auftaucht und es mit Gewalt versucht. Bürki lenkt das Geschoss übers Gehäuse.

32.: Günter nimmt einen hohen Querpass mit der Brust an und zieht aus knapp 30 Metern ab. Sommer ist da und hält den unplatzierten Schuss fest.

36.: Traore nimmt auf rechts Tempo auf und zieht nach innen. Den flachen Abschluss von der Strafraumkante aufs kurze Eck hat Bürki sicher.

49.: Klaus geht nach einem kurz ausgeführten Freistoß von links in den Sechzehner zur Grundlinie und bringt die Kugel halbhoch an den ersten Pfosten. Krmas kommt unter Bedrängnis an den Ball, verzieht aber aus wenigen Metern deutlich.

58.: Mehmedi flankt vom linken Sechzehnereck an den langen Pfosten. Sommer will erst rauskommen, bricht den Versuch dann aber ab. Schmid nimmt den Ball direkt aus extrem spitzem Winkel und bringt ihn sogar noch aufs Tor. Sommer ist wieder auf dem Posten klärt zur Ecke.

63.: Hahn bringt Jantschke mit einem Rückpass in Bedrängnis, der verliert den Ball gegen den eingewechselten Philipp und kann sich nur noch mit einem Foul behelfe! Mehmedi tritt an - und ballert das Ding weit über den Kasten!

65.: Jetzt zappelt der Ball auf der anderen Seite im Tor - aber diesmal hat Gagelmann etwas dagegen! Jantschkes Kopfballtreffer zählt nicht, weil der Referee im Getümmel nach der Ecke ein Offensivfoul erkannt hat.

80.: Philipp nimmt eine weite Flanke links im Strafraum mit vollem Risiko - der Ball zischt aus zehn Metern knapp am Pfosten vorbei!

Fazit: Gerechte Punkteteilung in einer chancenarmen Partie. Am Ende waren die Gastgeber sogar näher dran an einem Dreier.

Der Star des Spiels: Oliver Sorg. Freiburgs Rechtsverteidiger lieferte eine bärenstarke Partie ab und hatte den schnellen Traore auf seiner Seite durchgehend im Griff. Mit 81 Ballkontakten stark in den Spielaufbau integriert. Führte zudem zehn Zweikämpfe - von denen er alle gewann.

Der Flop des Spiels: Branimir Hrgota. Der Angreifer der Fohlen blieb bis zu seiner Auswechslung in der 67. Minute blass und nahm quasi nicht am Spiel teil. Neben drei harmlosen Abschlüssen landete jeder vierte Pass beim Gegenspieler. Hatte mit 26 Ballkontakten zudem die wenigsten aller Borussen und gewann lediglich einen seiner elf Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Peter Gagelmann leistete sich wenige Fehler und hielt konstant an seiner großzügigen Linie fest. Lediglich in der 25. Minute hätte er dem SCF nach Xhakas hartem Einsteigen gegen Schuster einen aussichtsreichen Freistoß zusprechen können. Schmid den Strafstoß nach einer knappen Stunde zu verweigern war genauso richtig wie die Strafstoß-Entscheidung zugunsten des SCF wenige Minuten später.

Das fiel auf:

  • Die Borussia stand von Anfang an sehr hoch und setzte Freiburgs Defensive früh unter Druck. Der Spielaufbau beim Sportclub litt sichtlich darunter, immer wieder suchten die Verteidiger wegen mangelnder Anspielstationen Keeper Bürki. Der hatte folgerichtig in Halbzeit eins zusammen mit Sorg und Darida die meisten Ballkontakte bei den Freiburgern (47).
  • Neben den gut gestaffelten Defensivreihen sorgten auch die zögerlichen Angriffsversuche auf beiden Seiten dazu, dass die Zuschauer eine taktisch ansprechende, aber chancenarme Partie zu sehen bekamen.
  • Erst gegen Ende des ersten Abschnitts nahmen die Mannschaften mehr Tempo im Spiel auf das Tor auf. Dennoch kam außer einigen harmlosen Fernschüssen wenig heraus. Mit oft schlampig gespielten letzten Pässen und Flanken machten sich die Mannschaften viele aussichtsreiche Situationen kaputt.
  • Die zweite Hälfte dann das Spiegelbild der Anfangsphase aus Abschnitt eins: Die Breisgauer kamen enorm schwungvoll aus der Kabine und setzten die Fohlen unter Druck. Vor allem die sehr agilen Außen Schmid und Klaus bereiteten der Gladbacher Abwehr Probleme.

Freiburg - Gladbach: Die Statistik zum Spiel