Triple-Lewy schießt Stuttgart ab

Der Anfang vom Ende für den VfB: Sokratis erzielt per Kopf den Ausgleich zum 1:1
© Getty

Borussia Dortmund hat nach über fünf Jahren mal wieder ein Bundesliga-Heimspiel gegen den VfB Stuttgart gewonnen. Zum Auftakt des 11. Spieltags gewann der BVB mit 6:1 (2:1) durch Tore von Sokratis (19.), Marco Reus (22.), Pierre-Emerick Aubameyang (81.) und einen Hattrick von Robert Lewandowski (54., 56., 72.). Karim Haggui hatte den VfB in Führung geköpft (13.).

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Für Thomas Schneider war es die erste Niederlage als Trainer des VfB. Dortmund schüttelte sich nach dem 0:1 kurz und drehte dann gnadenlos auf.

BVB-Kapitän Roman Weidenfeller machte sein 300. Bundesligaspiel, seine Mannschaft übernimmt - zumindest vorübergehend - die Tabellenführung.

Die Reaktionen:

Jürgen Klopp (Trainer Dortmund): "Wir hätten schon vor dem 0:1 in Führung gehen müssen, haben es da aber nicht gut zu Ende gespielt. Glücklicherweise konnten wir diesmal ein Standard-Gegentor mit einem Standard-Tor ausgleichen. Danach sind wir so richtig ins Rollen gekommen. Es sah nie so aus, als könnte uns Stuttgart gefährlich werden."

Robert Lewandowski (Dortmund): "Ich habe im Oktober nicht getroffen, umso schöner ist es, gleich drei Tore zu erzielen. Wir haben nach dem Rückstand sehr gut gespielt und es hat viel Spaß gemacht."

Thomas Schneider (Trainer Stuttgart): "Wir sind ganz gut reingekommen und haben das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Dann sind wir aber in alte Muster zurückgefallen. Wir haben den Ball zu lange gehalten, anstatt weiter mit wenigen Kontakten nach vorne zu spielen. Die Niederlage geht auch in der Höhe in Ordnung, wir können derzeit nicht mit Mannschaften wie Dortmund mithalten."

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Überraschung in der Startelf des BVB: Sokratis verdrängt Subotic auf die Bank. Kuba spielt rechts im Mittelfeld für Aubameyang.

Beim VfB gibt es drei Änderungen: Niedermeier, Harnik und Traore raus, Sakai, Werner und Leitner rein. Sakai spielt rechts, dafür rückt Schwaab in die Innenverteidigung. Leitner darf gegen seinen Stammverein im rechten Mittelfeld ran.

8.: Einwurf BVB an der rechten Eckfahne. Großkreutz wirft den Ball zu Kuba, der die Kugel sofort volley aufs Tor schießt. Ulreich holt das Ding aus dem linken Giebel.

13., 0:1, Haggui: Ecke Maxim von rechts. Hummels springt in der Mitte unterm Ball durch, Haggui 7 Meter vor Weidenfeller blank, Kopfball-Aufsetzer, oben links klingelt's.

19., 1:1, Sokratis: Ecke Sahin von links, Sakai lässt Sokratis am Elferpunkt relativ unbedrängt köpfen, der Ball fliegt ins linke Eck, keine Chance für Ulreich.

22., 2:1, Reus: Reus kommt über links mit Tempo, Lewandowski neben sich. Haggui stört vergeblich und hat Pech, dass er den Ball im Fallen Reus vor die Füße spitzelt. Der zieht aus 15 Metern ab und haut den Ball ins rechte untere Eck.

54., 3:1, Lewandowski: Großkreutz erobert den Ball am VfB-Sechzehner und spielt zu Reus. Der steht mit dem Rücken zum Tor und legt per Hacke etwas glücklich für Lewandowski auf, der Ulreich aus wenigen Metern keine Chance lässt.

56., 4:1, Lewandowski: Stuttgart rück auf, Mkhitaryan sieht Lewandowski starten und schlägt den langen Pass aus dem Mittelkreis. Sakai tritt über den Ball, Lewandowski ist durch und schießt den Ball aus 13 Metern von links ins lange Eck.

72., 5:1, Lewandowski: Haggui spielt einen schlampigen Pass zu Gentner, der von Lewandowski erfolgreich attackiert wird. Pass zu Kuba, der aus 12 Metern abzieht. Ulreich lenkt die Kugel an die Latte, den Abpraller haut Lewandowski in die Maschen.

81., 6:1, Aubameyang: Weidenfeller fängt eine Flanke von Harnik ab und wirft den Ball sofort zu Kuba. Der schickt Lewandowski auf links. Sprint-Sieg gegen Sakai, Flanke auf Aubameyang, der den Ball, von Leitner bedrängt, von rechts im 16er über Ulreich hebt.

Fazit: Dortmund dreht einen Rückstand in drei Minuten und spielt einen in der Defensive ganz schwachen VfB nach der Pause an die Wand.

Der Star des Spiels: Robert Lewandowski. Im Oktober blieb der Pole in der Bundesliga torlos, den November eröffnete er mit einem Hattrick innerhalb von 19 Minuten. Immer anspielbar und einfach gnadenlos im Abschluss. Bemerkenswert Lewys Sprint in der 82. Minute beim Stand von 5:1, durch den er Aubameyangs 6:1 einleitete.

Der Flop des Spiels: Gotoku Sakai ließ Sokratis beim 1:1 gnädig einköpfen und konnte den Pass zu Lewandowski vor dem 4:1 nicht verhindern, obwohl der Ball genau in seine Richtung kam. Gewann nur 40 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Schiedsrichter: Florian Meyer musste kurz vor der Pause eine schwierige Entscheidung fällen, als sich Großkreutz und Werner ins Gehege kamen. Großkreutz berührte Werner leicht von hinten am Fuß, Meyer verzichtete auf den Elfmeterpfiff. Enge Kiste, man hätte auch Elfmeter geben können. Sonst war Meyer jederzeit auf Ballhöhe.

Das fiel auf:

  • Stuttgart ging hohes Risiko: Dortmund wurde tief in der eigenen Hälfte attackiert, Der Ball führende Verteidiger teilweise von zwei Spielern angelaufen. Dadurch war der VfB aber anfällig für schnelle Dortmunder Angriffe. Zudem stand die Abwehr des VfB sehr hoch.
  • In den ersten 20 Minuten spielte sich das Geschehen überwiegend in der Nähe der beiden Strafräume ab, da auch der BVB energisch presste und so einige schnelle Ballverluste der Stuttgarter provozierte.
  • Dortmund sehr variabel im Angriff. Reus und Kuba machten über die Seiten viel Druck, Mkhitaryan orientierte sich im letzten Drittel meistens Richtung Ball, um Doppelpässe zu spielen oder für Lewandowski durchzustecken. Lewandowski ließ sich zudem öfter mal fallen, um Platz zu machen für einen in die Spitze rückenden Spieler.
  • Stuttgart bekam nur in den letzten 15 Minuten vor der Pause seine Defensive in den Griff. Ansonsten waren die Schwaben hinten heillos überfordert. Oft ging es für Haggui und Co. einfach zu schnell, zudem machte der VfB schwere Fehler im Spielaufbau.
  • Dortmund zog bis zum Schlusspfiff gnadenlos durch. Auch in den letzten Minuten wurde die VfB-Viererkette noch im Sprint attackiert. Zudem war der BVB im Abschluss sehr effizient: Von "nur" 10 Torschüssen waren 6 drin.

Dortmund - Stuttgart: Die Statistik zum Spiel

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