Schalke in der CL - Hertha katastrophal

Von Daniel Börlein / Norbert Pangerl
Hertha BSC muss mehr denn je um den Klassenerhalt zittern
© Getty

Der FC Schalke 04 hat sich mit einem 4:0(1:0)-Sieg gegen Hertha BSC direkt für die Champions League qualifiziert. Die Berliner hingegen steuern direkt Richtung Zweite Liga.

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Vor 61.673 Zuschauern brachte Klaas-Jan Huntelaar Schalke 04 in Führung (32.). In Durchgang zwei erzielte Lewis Holtby (73.) das 2:0, ehe Raul das 3:0 besorgte (84.) Dem Spanier, der S04 zum Saisonende verlässt, gelang damit ein gelungener Abschied vom Schalker Publikum. Kurz vor dem Ende markierte Huntelaar mit seinem 27. Saisontor den Endstand (88.).

Durch den Sieg hat sich das Team von Trainer Huub Stevens vorzeitig Platz drei gesichert. Hertha BSC hingegen steht vor dem erneuten Abstieg. Vor dem letzten Spieltag liegt die Mannschaft von Otto Rehhagel zwei Punkte hinter Köln, das auf dem Relegationsplatz rangiert. Am nächsten Samstag empfangen die Berliner 1899 Hoffenheim.

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Bei Schalke verabschiedet sich Raul vom Heimpublikum und steht natürlich in der Startelf. Papadopoulos fehlt in der Innenverteidigung verletzt, für ihn beginnt Matip. Jurado spielt statt Obasi.

Rehhagel verändert seine Elf auf fünf Positionen. Hubnik und Janker sind wieder fit und kommen für Niemeyer (Gelb-Rot) sowie Holland in die Abwehr. Ronny, Perdedaj und Ben-Hatira ersetzen Ottl, Torun und Lasogga.

32., 1:0, Huntelaar: Matip behauptet 20 Meter vor dem Hertha-Tor den Ball gegen drei Herthaner und spielt dann quer auf rechts zu Huntelaar, der aus 14 Metern mit rechts rechts unten einschiebt. Schwach verteidigt von Hertha.

50.: Jurado spielt per Hackentrick auf Holtby, dessen Querpass Huntelaar aus etwa zehn Metern am rechten Eck vorbeischießt.

61.: Schöne Freistoß-Variante der Schalker! Farfan flankt von halbrechts auf's lange Fünfereck, wo Huntelaar steht und zur Mitte auf Raul köpft. Der Spanier steigt wunderschön hoch, köpft die Kugel aber knapp links vorbei.

73., 2:0, Holtby: Das ist einfach nur schwach! Nach einem Unnerstall-Abschlag köpft Bastians die Kugel zur Mitte, wo Holtby Hubnik abschüttelt und ohne Probleme mit links einschießt. Hertha einfach nur schlecht...

84., 3:0, Raul: Nach einer Fuchs-Ecke von rechts verlängert Lasogga am kurzen Pfosten den Ball mit den Hinterkopf zur Mitte. Raul setzt sich am langen Fünfereck energisch durch und schiebt aus drei Metern über die Linie. Sein letztes Tor auf Schalke!

88., 4:0, Huntelaar: Raul verlängert eine Freistoßflanke von rechts per Kopf auf den zweiten Pfosten, Huntelaar grätscht die Kugel schließlich artistisch mit rechts ins Tor.

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Fazit: Völlig verdienter Sieg für keineswegs überragende Schalker. Hertha mit einem katastrophalen Auftritt. In der Verfassung hat Berlin in der Bundesliga nichts zu suchen.

Der Star des Spiels: Joel Matip. Umsichtig in der Spieleröffnung, stark im Stellungsspiel und konsequent in den Zweikämpfen. Gewann insgesamt 75 Prozent seiner Duelle gegen den Mann. Zudem mit der Vorarbeit zu Huntelaars 1:0. Ebenfalls stark: Jermaine Jones. Der Mittelfeldspieler hätte nach einem bösen Foul an der Außenlinie aber auch vom Platz fliegen können.

Der Flop des Spiels: Nikita Rukavystsya. Wirkte völlig deplatziert - defensiv wie offensiv - und war das Sinnbild einer leidenschaftslosen Hertha. Die verheerende Bilanz von nur 14 Prozent gewonnenen Zweikämpfen sagt eigentlich alles. Zu seiner Ehrenrettung: Auch der Rest des Teams war nicht wirklich besser.

Der Schiedsrichter: Günter Perl. War Herr der Lage und traf meist die richtigen Entscheidungen. Beide Mannschaften machten es ihm allerdings auch nicht wirklich schwer. Ließ bei Jones bösem Foul gegen Ben-Hatira Milde walten und zeigte "nur" Gelb.

Analyse: Sehr verhaltener Beginn beider Teams. Sicher stehen und erstmal abwarten, lautete die Devise in der ersten Viertelstunde. Hertha stand sehr tief und verschob in der eigene Hälfte geschickt, so dass sich Schalke trotz deutlich mehr Ballbesitz schwer tat, in aussichtsreiche Abschlusspositionen zu kommen.

Das Berliner Problem: Nach Ballgewinn war der Weg zu Schalkes Tor enorm weit. Weil man nur halbherzig aufrückte und viel zu langsam umschaltete, erspielte man sich in der kompletten ersten Halbzeit keine einzige echte Torchance. Schalke hingegen kam nach 30 Minuten offensiv besser zur Geltung und kontrollierte die Partie nach der Führung.

Interessant: Im Spielaufbau ließ sich Jones aus dem defensiven Mittelfeld zurückfallen und bildete zusammen mit Matip und Höwedes eine Dreierkette, während die Außenverteidiger Uchida und Fuchs ins Mittelfeld nach vorne schoben. Insgesamt enttäuschte aber auch Schalke spielerisch über weite Strecken.

Von den Gästen kam allerdings auch nach der Pause nur wenig Gegenwehr. Vom unbedingten Willen, den Abstieg vermeiden zu wollen, war nichts zu sehen. Die Hertha ergab sich in erschreckender Art und Weise in ihr Schicksal. Hätte Schalker konsequenter im Abschluss agiert, wäre eine noch höhere Niederlage möglich gewesen.

Schalke - Hertha: Daten zum Spiel

 

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