Helmes: "Wir haben doch verloren"

SID
Patrick Helmes dreht zum jubeln ab. Kurz zuvor erzielte er den zwischenzeitlichen Ausgleich
© Getty

Fünf Monate Leidenszeit der Bundesliga-Verbannung endeten für Patrick Helmes mit quälenden 80 Minuten Wartezeit im Dopingkontrollraum. Dazwischen lagen für den 13-maligen Nationalspieler allerdings die Glücksmomente eines gelungenen Startelf-Comebacks und eines Torerfolges, der allerdings die verdiente 1:2 (0:1)-Heimpleite seines VfL Wolfsburg gegen die TSG 1899 Hoffenheim auch nicht verhindern konnte.

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"Was soll ich mich freuen, wir haben doch verloren", sagte Patrick Helmes deshalb nach dem Genuss etlicher Wasserflaschen und doch noch gelungener Abgabe der Dopingprobe. Und freute sich trotzdem, dass er zum ersten Mal seit dem 29. Oktober (eingewechselt beim 1:3 in Leverkusen) wieder in einem Bundesligaspiel das Grün eines Fußballplatzes unter seinen Füßen hatte.

"Ich habe viel mitgemacht in letzter Zeit. Aber ich habe nie den Mut verloren. Mein Naturell ist nicht so gestrickt. Ich habe den Kopf auf null gestellt und los."

Nach gescheitertem Verkauf begnadigt

VfL-Trainer Felix Magath hatte den im Vorjahr eigentlich als Top-Stürmer aus Leverkusen verpflichteten Patrick Helmes als einen der Sündenböcke des verpatzten Saisonstarts benannt.

Der 27-Jährige wurde zunächst zu den VfL-Amateuren in die 4. Liga abgestuft, durfte später nicht mehr mit Magaths Profis trainieren, musste stattdessen an den Wolfburger Allerwiesen Laufübungen abhalten und sollte in der Winterpause an den Zweitligisten Eintracht Frankfurt abgegeben werden. Als der Deal scheiterte, begnadigte Magath den Angreifer und gab ihm eine neue Chance.

"War mit Helmes zufrieden"

"Ich war mit Helmes zufrieden. Er war aktiv. Man hat gesehen, wo seine Stärken sind und dass er das nötige Selbstvertrauen hat", lobte der Coach am Ende den einst Ausgemusterten als einen der wenigen in seinem ansonsten schwachen Team, das gegen nach zuvor sechs sieglosen Spielen auch nicht vor Selbstvertrauen strotzenden Hoffenheimer laut Magath "das schlechteste Saisonspiel" ablieferte.

Der so gelobte Helmes, der erst auf der Teambesprechung vor dem Spiel von seinem Startelf-Einsatz erfahren hatte, registrierte die Anerkennung vorsichtig optimistisch. "Ich sehe das als einen neuen Anfang, als Chance. Ich habe immer gesagt, dass ich mich in Wolfsburg wohlfühle.

Ich habe ein vernünftiges Verhältnis mit dem Trainer und war nie sauer auf ihn. Natürlich will ich nächste Woche auch wieder spielen. Ich habe gut trainiert, das Wochenende ist dann die Belohnung", sagte der Rückkehrer, der in seinem erst siebten Saisoneinsatz immerhin bereits sein drittes Tor schaffte und damit seine starke Quote auf 36 Tore in 85 Bundesliga-Partien für Köln, Leverkusen und Wolfsburg ausbaute.

In Kaiserslautern mit Helmes die Auswärts-Misere beenden

Nach der frühen Gästeführung durch Roberto Firmino nach 86 Sekunden sorgte ausgerechnet Helmes für den größten der spärlichen Wolfsburger Lichtblicke. Als Schiedsrichter Markus Schmidt zugunsten des VfL einen Elfmeter verhängte (69.), schnappte er sich sofort den Ball und verwandelte souverän.

"Ich bin stark, ich denke da nicht viel nach. Ich nehme mir den Ball und schieße ihn rein", erzählte Helmes. Das reichte aber nicht zum Punktgewinn, weil Sven Schipplock für die besseren Hoffenheimer traf (85.) und seinem Trainer Markus Babbel so den ersten Sieg als 1899-Trainer bescherte.

Helmes hakte die erste Wolfsburger Heimpleite nach zuvor sechs guten Spielen (vier Siege, zwei Remis) schnell ab. "Jetzt fahren wir nach Kaiserslautern und holen uns dort die diesmal verlorenen Punkte wieder", sagte er. "Und wenn ich spielen darf, dann wäre das vielleicht ein gutes Omen. Bei unserem letzten Auswärtssieg habe ich zwei Tore geschossen".

Das war am ersten Spieltag der Saison in Köln, ist fast sieben Monate her und es waren die zuvor letzten Tore des Patrick Helmes.

Wolfsburg - Hoffenheim: Daten zum Spiel

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