Hoffenheim schlägt neun Gladbacher

SID
Gladbachs Mo Idrissou (l.) erzielte bei der 2:3-Niederlage in Hoffenheim sein drittes Saisontor
© Getty

1899 Hoffenheim hat nach zuletzt vier sieglosen Spielen in Folge wieder einen Dreier eingefahren. Dank einer starken zweiten Halbzeit gewann die Mannschaft von Ralf Rangnick verdient mit 3:2 gegen Borussia Mönchengladbach.

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Nach dem nächsten Tiefschlag für Borussia Mönchengladbach platzte Trainer Michael Frontzeck der Kragen.

"Ich will nicht rumjammern, aber wenn Felix Magath von fehlender Lobby spricht, dann kann ich eine ganze DVD von Szenen erstellen, die alle gegen uns gepfiffen wurden. Ich bin zu 100 Prozent sicher, dass etwa der Zweikampf beim 1:2 bei uns abgepfiffen worden wäre", echauffierte sich der Coach nach der 2:3 (1:0)-Niederlage bei 1899 Hoffenheim über Schiedsrichter Michael Weiner.

Kritik am Schiedsrichter

Zwei Rote Karten gegen Juan Arango und Sebastian Schachten, dazu eine umstrittene Szene vor dem 1:2 - im Gladbacher Lager war der Schuldige schnell ausgemacht. Defensivspieler Tobias Levels schlug ins gleiche Horn.

"Meiner Meinung nach hat beim Schiedsrichter das Fingerspitzengefühl gefehlt. Beim Stand von 1:2 und Elfmeter gegen uns eine Rote Karte zu zeigen, war völlig überzogen. Mit zwei Mann weniger ist es in der Bundesliga unmöglich, noch etwas zu gewinnen", sagte Levels.

Das Gezeter war allerdings unangemessen, hatten sich die Gladbacher die Niederlage doch größtenteils selbst zuzuschreiben. Beim Gegentreffer zum 1:1 stellte sich die Borussia-Hintermannschaft geradezu amateurhaft an, und die Rote Karte gegen Arango ließ eigentlich keine zwei Meinungen zu.

Sechste Spiel ohne Sieg

Mit einem Tritt in den Genitalbereich von Sejad Salihovic hatte Weiner gar keine Wahl, eine andere Entscheidung zu treffen. Der Platzverweis gegen Sebastian Schachten (81.) war nur konsequent, nachdem der Referee schon auf den Elfmeterpunkt gezeigt hatte.

So stand unter dem Strich das sechste Spiel ohne Sieg bei dem fünfmaligen Meister. Mit sechs Punkten aus acht Spielen finden sich die Gladbacher wieder einmal tief im Tabellenkeller wieder. So dürften sich die Hoffnungen auf ein ruhiges Jahr einmal mehr zerschlagen.

Hoffenheim durfte indes aufatmen. Die Kraichgauer beendeten ihre Negativserie von zuvor vier Spielen in Folge ohne Sieg und rückten auf den vierten Platz vor.

TSG-Sieg verdient

Der Sieg der Hoffenheimer vor 30.150 Zuschauern war trotz des frühen Rückstands durch Raul Bobadilla (12.) insgesamt hochverdient. Der Treffer von Demba Ba kurz nach der Halbzeit (46.), ein Eigentor von Bamba Anderson (57.) sowie ein Elfmetertor von Sejad Salihovic (82.) machten den Sieg der Gastgeber perfekt.

Mohamadou Idrissou konnte in der Nachspielzeit nur noch den Anschlusstreffer erzielen.

mySPOX-Analyse: Ein ganz starker Demba Ba

"So, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, konnten wir nicht weiterspielen. Das war Angsthasen-Fußball, nur quer, quer und zurück. In der zweiten Halbzeit haben wir mehr Risiko gezeigt, nach vorne gespielt und uns auch Torchancen erarbeitet", sagte Trainer Ralf Rangnick und 1899-Akteur Boris Vukcevic ergänzte:

"Das war wieder Hoffenheimer Fußball. Schade, dass wir immer erst in Rückstand geraten müssen, um so einen Fußball zu spielen."

Zwei unterschiedliche Halbzeiten

In der Tat sahen die Zuschauer in Sinsheim zwei völlig unterschiedliche Halbzeiten. Nach der Gladbacher Führung durch Bobadilla hatte Schachten sogar die Chance zum 2:0 (17.), nach dem Seitenwechsel spielten dann aber nur noch 1899.

Bereits zu Beginn hatten sich die Gastgeber deutlich überlegen gezeigt. Nach drei Minuten musste Gladbachs Schlussmann Logan Bailly einen strammen Schuss von Peniel Mlapa entschärfen, nur zwei Minuten später setzte Sebastian Rudy einen 30-Meter-Schuss knapp links neben des Tor der Rheinländer.

In der 9. Minute war es erneut Bailly, der in höchster Not gegen den frei vor ihm auftauchenden Demba Ba rettete. Nach dem 0:1 war vom Hoffenheimer Offensivdrang aber kaum noch etwas zu sehen.

Ba nutz seinen Platz

Bis zum Wiederanpfiff. Da brachte Rangnick für den enttäuschenden Vedad Ibisevic die Nachwuchshoffnung Boris Vukcevic. Insbesondere 1899-Stürmer Ba hatte nun vielmehr Platz im Zentrum und nutzte diesen Sekunden nach dem Seitenwechsel zum völlig verdienten Ausgleich.

Das Eigentor von Anderson und der Elfmetertreffer von Salihovic sowie die beiden Roten Karten drehten dann das Blatt zugunsten der Rangnick-Elf.

Beste Spieler bei Hoffenheim waren Torschütze Ba und Luiz Gustavo. Bei Mönchengladbach gefielen Bobadilla und Marco Reus.

Hoffenheim - Gladbach: Daten zum Spiel