Iron Maik schlägt Mainz K.o.

SID
Eintracht-Profi Maik Franz legte sich gegen Mainz gewohnt mächtig ins Zeug
© Getty

Iron Maik Franz wurde seinem Ruf als Enfant terrible der Bundesliga einmal mehr gerecht und zog damit den geballten Zorn des FSV Mainz 05 auf sich.

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Erst erzielte der Verteidiger von Eintracht Frankfurt beim 2:0 (1: 0)-Derbysieg gegen die Rheinhessen den Führungstreffer, dann provozierte er erfolgreich den Platzverweis von Chadli Amri, ehe er Aristide Bance direkt nach Schlusspfiff zum Zeigen des Stinkefingers verleitete.

"Da gibt es einfach keine zwei Meinungen. Der Mittelfinger geht nicht. Ausrufezeichen", sagte FSV-Trainer Thomas Tuchel am Samstag kurz vor Mitternacht im ZDF.

Direkt nach Spielende hatte der jüngste Coach der Bundesliga den Ausraster von Bance noch nicht kommentieren wollen: "Ich sage zu einzelnen Spielern nichts."

Das lag aber nur daran, dass Tuchel die Provokationen von Franz gegen den in der 68. Minute nach einem harmlosen Foul von Referee Felix Brych (München) mit Gelb-Rot verwiesenen Amri, Milorad Pekovic und insbesondere Bance noch mehr ärgerten.

"Er hat sich hinreißen lassen"

"Aristide hat sich nach Spielende provozieren lassen. Davor wurde er in die Bande geschubst, mit Bierbechern beworfen. Nach dem 0:2 hat er sich hinreißen lassen. Da hatte sich aber auch verständlicherweise eine ganze Menge Frust angestaut."

Wiederholungstäter Bance droht nun eine lange Sperre, derweil zuckte Franz trotz eines kleinen 'Veilchens´ über dem linken Auge nur kurz mit den Schultern.

"Deswegen kommen die Leute doch ins Stadion. Bance ist ein Hitzkopf, in den Zweikämpfen ging es auch von meiner Seite aus hart zur Sache. Das war ja kein Freundschaftsspiel, sondern ein emotionales Derby", sagte der gebürtige Merseburger, der den ersten Bundesligaerfolg der Hessen gegen die Mainzer mit seinem vierten Saisontor (29.) eingeleitet hatte.

"Ein geiles Tor. Dabei sagen die Trainer immer, man soll als Verteidiger nicht grätschen", witzelte Franz, der bei seinem Treffer in eine 30-Meter-Flanke von Abwehrkollege Marco Russ gesegelt war. Den zweiten Eintracht-Sieg in Serie perfekt machte Alexander Meier mit seinem fünften Saisontreffer (90.).

"Maik drohte, mich einzuholen"

"Maik drohte in der Kabine damit, mich in der internen Torjägerliste einzuholen. Das habe ich verhindert", sagte der beste Frankfurter Torschütze, dem wie auch Kumpel Franz nach Spielende zum Spaßen war.

Kein Wunder: Schließlich fehlt den Frankfurter Profis aus den letzten beiden Spielen in Hoffenheim und gegen Meister VfL Wolfsburg nur noch ein Punkt, um in den Genuss des von Trainer Michael Skibbe versprochenen Sonderurlaubs bis 2. Januar zu kommen.

"Wenn wir unser Ziel erreichen, bis zur Pause 23 Punkte zu holen, dann haben sich die Spieler zwischen Weihnachten und Neujahr auf jeden Fall ein paar freie Tage verdient", sagte Skibbe, der nach den verbalen Reibereien mit Vorstandschef Heribert Bruchhagen zum Ende der Hinrunde vor allem Punkte sprechen lässt.

Mainz wie am Aschermittwoch

Die Mainzer fühlten sich derweil wie an Aschermittwoch. Dass die Erfolgsserie nach fünf Spielen in Folge ohne Niederlage zu Ende gegangen war, belastete den zuletzt so freudvollen Aufsteiger jedoch kaum.

Es waren der unberechtigte Platzverweis von Amri, die steten Provokationen von Franz und inbesondere der Ausraster von Bance, die für reichlich mehr Unmut als die verlorenen Punkte sorgten.

"Bance wird dafür einen Denkzettel erhalten", sagte FSV-Manager Christian Heidel, der damit nicht die Strafe durch das Sportgericht des DFB meinte.

Der Nationalspieler aus Burkina Faso wird auch von Vereinsseite zur Kasse gebeten.

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