FC Bayern, News und Gerüchte: "Verheerend gelaufen!" Thomas Tuchel wegen Umgang mit Joshua Kimmich in der Kritik

Von Stefan Petri / Tim Pflieger
Thomas Tuchel, Joshua Kimmich
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Dietmar Hamann hat den Umgang mit Joshua Kimmich beim Spiel gegen Bayer Leverkusen kritisiert. Auch Felix Magath hat dazu eine klare Meinung. Uli Hoeneß vergleicht die Nationalmannschaft mit den Zuständen in der deutschen Leichtathletik. Holger Badstuber fordert die Verpflichtung eines echten Rechtsverteidigers. Und: João Palhinha spricht über den geplatzten Wechsel nach München. Hier gibt es News und Gerüchte zum FC Bayern.

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FC Bayern, News: Hamann kritisiert Umgang mit Kimmich

Der frühere Bayern-Spieler und jetzige TV-Experte Dietmar Hamann hat sich über den Umgang des FCB mit Joshua Kimmich echauffiert. Beim 2:2 gegen Bayer Leverkusen am Freitag hatte Thomas Tuchel den Mittelfeldmann nach einer Stunde vom Platz genommen - was beim 28-Jährigen für Verwunderung gesorgt hatte.

Tuchel hatte den Wechsel im Anschluss mit Verletzungsproblemen begründet. "Joshua hat eine Entzündung an der Sehne. Nach der Rückkehr aus der Nationalmannschaft sah es zunächst so aus, als könnte er gar nicht spielen. Die zwei Tage danach hat er aber große Fortschritte gemacht, weshalb es dann doch klappte. Wir haben uns dann morgens den medizinischen Vorgaben entsprechend auf 60 Minuten festgelegt", betonte er.

Hamann sah diese Erklärung kritisch. "Was ist denn das für eine Kommunikation?! Die haben fünf Physiotherapeuten, fünf Trainer. Und die sind nicht in der Lage, ihrem Kapitän zu sagen, dass nach 60 Minuten Schluss ist?", ärgerte sich der 50-Jährige bei Sky am Samstagnachmittag.

Er forderte von den Bayern klare Kante im Fall Kimmich: "Entweder du setzt auf ihn oder du verkaufst ihn. Aber was die Bayern im Moment mit dem Kimmich machen, ist nicht okay - Trainer inklusive." Kimmichs Vertrag läuft noch bis 2025.

Felix Magath
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FC Bayern, News: Kimmich? "Verheerend gelaufen"

Auch der ehemalige FCB-Trainer Felix Magath bewertet die Vorkommnisse um Kimmich kritisch. "Die Personalie Kimmich, das ist natürlich verheerend gelaufen", sagte der 70-Jährige in Bezug auf die Sechser-Debatte beim FCB der Bild: "Er war ein Leistungsträger und er war einer der Chefs beim FC Bayern. Und jetzt hat man, im Grunde ohne Not, Kimmich intern noch geschwächt."

Trainer Thomas Tuchel hatte sich mehrfach einen defensiven zentralen Mittelfeldspieler gewünscht. Laut Magath hätte Tuchel diese Diskussion besser nicht öffentlich führen sollen.

"Das schwächt natürlich den Spieler. Das ist auch nur ein Mensch. Und wenn dann auch noch so eine Phase in der deutschen Nationalmannschaft dazukommt, wo ja gar nichts läuft, dann kann auch ein Führungsspieler halt nur schwer was ausrichten", so der Aschaffenburger. Kimmich stehe nun "sehr stark als Verlierer" da.

Zu Kimmichs angeblich abgesprochener Auswechslung gegen Leverkusen meinte Magath: "Da reibe ich mir verwundert die Augen. Ich wundere mich, dass irgendwer aus dem medizinischen Stab diese Aussagen trifft." Vielmehr müsse der Spieler entscheiden, wie lange er spielen kann: "Gib mir ein Zeichen, wenn du raus musst, dann nehme ich dich vom Feld."

 

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FC Bayern, News: Hoeneß kritisiert fehlenden Leistungsgedanken

Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat im Interview mit der SZ den seiner Meinung nach fehlenden Leistungsgedanken bei der deutschen Nationalmannschaft angeprangert. Er habe einen Finallauf bei der Leichtathletik-WM im Fernsehen gesehen, "der Sieger kam etwa 150 Meter vor dem deutschen Teilnehmer ins Ziel und der Moderator sagt hinterher: 'Die gute Nachricht lautet: XY ist heute persönliche Bestzeit gelaufen!'"

Für den 71-Jährigen ist die Freude über ein derartiges Ergebnis nicht nachvollziehbar: Auch ohne einen Podestplatz brauche man sich "ja auch nicht riesig zu freuen, wenn man unter ferner liefen mehr als 100 Meter hinter dem Sieger ins Ziel kommt." Sein Fazit: "Generell ist es bei unserer Nationalmannschaft, glaube ich, oft ein bisschen so wie bei dem Leichtathletik-Beispiel. Einige scheinen heute zu schnell zufrieden zu sein und ich mache das den Spielern noch nicht mal zum Vorwurf."

Es werde schlicht und ergreifend zu viel "schöngeredet". In diesem Zusammenhang lobte Hoeneß Ex-Bayern-Star Lothar Matthäus, der sich mit dem Verein in seiner Tätigkeit als TV-Experte schon mehrfach überworfen hat: "Man kann über Lothar Matthäus sagen, was man will, aber das konnte er. Wenn er auf dem Platz stand, zählte für ihn nur was auf dem Platz passierte."

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FC Bayern, News: Holger Badstuber fehlt ein "echter Rechtsverteidiger"

Holger Badstuber hat nach Bayerns 2:2 gegen Bayer Leverkusen Kritik an seinem ehemaligen Verein geübt. In seiner Kolumne machte er darauf aufmerksam, dass die Position des Rechtsverteidigers beim deutschen Rekordmeister nicht optimal besetzt sei und schrieb: "Laimer kann das spielen, aber er hat das Wesen eines Mittelfeldspielers. Es fehlt ein echter Rechtsverteidiger im Kader. Das ist ein ernstes Problem."

Auch die im Sommer viel diskutierte Sechserposition stellt für den gebürtigen Memminger eine Baustelle im Bayern-Kader dar. "Vor allem gegen Mannschaften, die so brillant durch die Mitte kombinieren wie Leverkusen, wird ebenso offensichtlich, dass eine statische Sechs weiter dringend benötigt wird", betonte der frühere Bayern-Spieler.

Der FCB müsse sich laut dem 34-Jährigen im Winter nochmal verstärken, da der Kader "nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ zu dünn" sei. Unter anderem an der defensiven Stabiltät sollten die Bayern tunlichst feilen: "Das Ganze ist nicht rund, die Selbstverständlichkeit, defensive Stärke und vor allem die Verbindung auf dem Platz ist nicht da."

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FC Bayern, News - Palhinha: "Ich will nicht lügen"

João Palhinha war bereits am Trainingsgelände des FC Bayern, doch bekanntlich platzte der Transfer vom FC Fulham nach München in letzter Minute. Nach dem 1:0-Sieg des Klubs aus London am Samstag gegen Luton Town äußerte sich der 28-jährige Mittelfeldspieler dazu.

"Ich will nicht lügen, es waren ein paar seltsame Wochen für mich und meine Familie. Aber ich will das jetzt vergessen und mich darauf konzentrieren, Fulham zu helfen", sagte der Portugiese der BBC, der mittlerweile seinen Vertrag bis 2028 verlängert hat.

"Das ist eine großartige Nachricht, denn in den vergangenen zwei Monaten gab es viel Lärm um den Verein", meinte Fulham-Coach Marco Silva: "Es ist eine klare Folge der letzten Saison, in der Spieler, die hervorragende Leistungen gezeigt haben, mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht wurden. Aber ich freue mich sehr für João. Er hat gezeigt, wie wichtig er für uns ist, dass er ein Spitzenspieler ist und für unsere Spielweise unerlässlich. Das ist wahrscheinlich für viele eine Überraschung, aber nicht für mich."

FC Bayern München: Die nächsten drei Pflichtspiele des FCB

DatumWettbewerbGegner
20. September, 21.00 UhrChampions LeagueManchester United (H)
23. September, 15.30 UhrBundesligaVfL Bochum (H)
26. September, 20.45 UhrDFB-PokalPreußen Münster (A)
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