Niko Kovac bleibt trotz Frankfurt-Debakel vorerst Trainer des FC Bayern München

Von Kerry Hau
Niko Kovac kassierte beim 1:5 in Frankfurt seine höchste Niederlage als Bundesliga-Trainer.
© imago images

Niko Kovac bleibt trotz der 1:5-Schmach gegen Eintracht Frankfurt Trainer des FC Bayern. SPOX und Goal können einen entsprechenden Medienbericht der TZ bestätigen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Präsident Uli Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge sind nach einer Krisensitzung am Sonntag übereingekommen, dem angezählten Kovac noch eine Chance geben zu wollen.

Die Zukunft des Double-Trainers der vergangenen Saison hängt vor allem von den nächsten beiden Spielen ab. Am Mittwoch empfangen die Münchner Olympiakos Piräus zum vierten Gruppenspiel der Champions League, am Samstag steigt das Bundesliga-Topspiel gegen Borussia Dortmund.

Man müsse die höchste Liga-Niederlage seit zehn Jahren nun "abschütteln" und "die Köpfe frei bekommen", wird Kovac auf der Homepage des FCB zitiert. Tritt die erhoffte Reaktion nicht ein, dürfte der 48-Jährige nicht mehr zu halten sein. Der Offenbarungseid in Frankfurt war ein weiterer Beleg dafür, dass Kovac einen großen Teil der Mannschaft verloren hat.

Niko Kovac kassierte beim 1:5 in Frankfurt seine höchste Niederlage als Bundesliga-Trainer.
© imago images
Niko Kovac kassierte beim 1:5 in Frankfurt seine höchste Niederlage als Bundesliga-Trainer.

Folgen die Spieler Kovacs Vorgaben nicht mehr?

Aus dem Umfeld der Bayern-Kabine ist immer wieder zu hören, dass die Spieler nicht von Kovacs Ideen überzeugt seien und lieber einen Trainer hätten, der mehr Wert auf gepflegtes, offensiver ausgerichtetes Passspiel legt. Mehr noch: Einige würden seine Vorgaben schon gar nicht mehr in die Tat umsetzen.

Auch gegen die Eintracht wurde das deutlich, als die Mannschaft wie zuletzt auch in Augsburg und Piräus unkonzentriert verteidigte. Keine zehn Minuten waren gespielt, da sah Jerome Boateng nach einer Notbremse gegen Frankfurts Goncalo Paciencia schon die Rote Karte.

Umgang mit Kovac "grenzt fast schon an Mobbing"

Auch in der Folge legten die Münchner ein dilettantisches Abwehrverhalten an den Tag. Das Paradebeispiel war der Treffer zum zwischenzeitlichen 4:1, als der ungedeckte Martin Hinteregger nach einer Ecke frei ins Tor von Manuel Neuer köpfen durfte.

"Wie bei Bayern mit Niko umgegangen wird, ist unter aller Kanone und grenzt fast schon an Mobbing", sagte ein Vorstandsmitglied der Eintracht, das namentlich nicht genannt werden wollte, nach der Partie zu SPOX und Goal. "Warum ist denn immer der Trainer an allem schuld? Niko ist nicht nur ein toller Trainer, sondern auch ein toller Mensch." Ersteres muss er jetzt den Bayern-Bossen beweisen. Einmal mehr.

Artikel und Videos zum Thema