FC Bayern München - Sane, Boateng und Co.: Rummenigges Transfer-Aussagen in der Analyse

Karl-Heinz Rummenigge traf im Rahmen der Vorstellung von Neuzugang Lucas Hernandez klare Aussagen.
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Aussage 3: "Der beste deutsche Innenverteidiger ..."

"Ich habe gelesen, der beste deutsche Innenverteidiger würde nicht mehr bei Bayern spielen. Das sehe ich nicht so. Der beste deutsche Innenverteidiger spielt bei Bayern - und übrigens auch in der Nationalmannschaft. Wir sind mit Niklas Süle, Lucas Hernandez und Benjamin Pavard sehr gut aufgestellt. Auch auf europäischer Ebene."

Eine kleiner Seitenhieb gegen den Rivalen aus Dortmund, der Mats Hummels kürzlich von den Münchnern zurückgekauft und als "besten deutschen Innenverteidiger" präsentiert hatte. Und eine klare Botschaft an die Öffentlichkeit: Rummenigge sieht die Innenverteidigung des deutschen Rekordmeisters auch ohne den 30-Jährigen bestens aufgestellt, er will in diesem Bereich nicht mehr aktiv werden.

Neben den erwähnten Süle, Hernandez und Pavard könnte anstelle des letztlich zu Schalke 04 gewechselten Ozan Kabak notfalls Javi Martinez als Innenverteidiger aushelfen. Und da wäre - Stand jetzt - ja auch noch Jerome Boateng, den Rummenigge auf der Pressekonferenz in der Allianz Arena nicht einmal aufzählte.

Aussage 4: "Am Ende muss sich Jerome positionieren ..."

"Er hat noch einen Vertrag mit zwei Jahren Laufzeit. Wir werden die Entwicklungen beobachten und dann sehen, ob Jerome bleiben wird und will. Der Hauptgrund für den Abgang von Mats Hummels war, dass der Trainer in erster Linie mit Niklas, Benjamin und Lucas plant. Am Ende muss sich Jerome positionieren und entscheiden, ob er bleiben will."

An der klaren Aussage von Präsident Uli Hoeneß bei der Meisterfeier im Mai, Boateng möge sich doch schleunigst einen neuen Arbeitgeber suchen, hat sich nichts geändert: Trainer Kovac plant unabhängig vom Hummels-Verkauf ohne den Weltmeister von 2014. Das Tischtuch zwischen Boateng und den Bayern ist zerschnitten.

Nur: Sein Vertrag beim Rekordmeister läuft noch bis 2021. Und da nach Informationen von SPOX und Goal bislang weder ein Abnehmer in Sicht ist noch Boateng Anstalten macht, den Verein zu verlassen, droht der FCB auf dem gebürtigen Berliner sitzen zu bleiben. Boateng wäre ein teurer Bankdrücker, er soll an die elf Millionen Euro pro Saison kassieren. "Ich werde hier nicht wegrennen", sagte er noch vor der Sommerpause dem kicker - und erschien am Montag ganz normal zum Trainingsauftakt an der Säbener Straße.

Aussage 5: "Hasan war der Spiritus Rector ..."

"Hasan Salihamidzic war ausschlaggebend für den Transfer von Lucas Hernandez, er hat sich sehr bemüht, war mehrmals in Madrid. Wir waren dann gemeinsam im Februar in Madrid und haben den Transfer finalisiert. Aber Hasan war schon der Spiritus Rector dieses Transfers."

Nachdem Hernandez selbst von guten Gesprächen mit Brazzo berichtet hatte, ließ sich Rummenigge nicht die Möglichkeit nehmen, eine Lanze für den immer wieder kritisierten Sportdirektor zu brechen. Der "Spiritus Rector" selbst wohnte der Vorstellung "seines" Königstransfers zwar nicht bei, ging aber zweifellos gestärkt aus dieser Pressekonferenz hervor.

Rummenigge betonte nämlich auf ebenso bemerkenswerte Art und Weise, mit wie viel "Fleiß" und "Hochdampf" der Bosnier an weiteren Verstärkungen arbeite. Das Vertrauen der Bosse in Salihamidzic ist nach wie vor uneingeschränkt. Ob selbiges für Kovac gilt, ist weniger klar. Auf einen Bericht der Süddeutschen Zeitung, wonach der Trainer im Zuge der ausbleibenden Vertrauensbekenntnisse im Endspurt der vergangenen Saison an einen Rücktritt gedacht habe, reagierte Rummenigge nur schulterzuckend. "Das ist ein Gerücht - und dabei sollten wir es auch belassen."

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