BVB - Donyell Malen bei Borussia Dortmund plötzlich Bankdrücker: Gegen den Trend

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Die Entwicklung von Donyell Malen bei Borussia Dortmund ging im Jahr 2023 endlich steil nach oben und überdauerte auch die Sommerpause. Doch im November ist der zweitbeste Torschütze des BVB zum Bankdrücker verkommen.

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Bei der Mitgliederversammlung am Sonntag verkündete Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, dass Nico Schlotterbeck erstmals Vater geworden ist. Vermutlich hoffen sie jetzt beim BVB, dass dieser Umstand auf den Innenverteidiger denselben Effekt hat wie bei Donyell Malen.

Der nämlich wurde im März Papa eines Sohnes. Anschließend platzte bei Malen der Knoten - und wie. "In der Zeit begann es, dass ich getroffen habe", sagte der Niederländer im Sommer, als er auf eine Rückrunde zurückblickte, in der ihm neun Bundesligatore gelangen - niemand traf in diesem Zeitraum häufiger.

Malen, so schien es, war nach zuvor zwei sehr mauen Spielzeiten endlich angekommen bei der Borussia, die einst 30 Millionen Euro für den offensiven Flügelspieler hinlegte. Und dieser Eindruck verfestigte sich mit dem Start in die laufende Saison.

Der 24-Jährige war beinahe schon so etwas wie die Lebensversicherung des BVB in der Offensive. Schließlich war es Malen, der mit drei Toren an den ersten vier Spieltagen, zudem kam er beim 6:1 im Pokal gegen Schott Mainz auf drei Scorerpunkte (ein Tor, zwei Vorlagen), der deutlich effektivste Spieler in Dortmunds vorderster Reihe war.

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BVB: Donyell Malen ist 2023 facettenreicher geworden

Er war auch mit Julian Brandt der Formstärkste. Sébastien Haller kämpft bis heute um eine Rückkehr ins Team, Karim Adeyemi flog aufgrund schwacher Leistungen aus selbigem und Jamie Bynoe-Gittens sowie Giovanni Reyna arbeiten sich nach einem Jahr voller Verletzungen erst wieder heran. Ohne Malens Leistungsaufschwung und Treffer hätte es rund um den Saisonstart richtig mau ausgesehen beim BVB.

Malen hat im Jahr 2023 endlich die Entwicklung genommen, die man sich von ihm bereits zuvor erwünscht hatte. Nun agiert er nicht mehr so eindimensional wie einst, wo er sich vorrangig auf Eins-gegen-eins-Duelle und sein enormes Tempo verließ - und damit so gut wie nie wirklich effektiv war.

Mittlerweile hat der Niederländer eine gute Balance in seinem Spiel gefunden, das zugleich facettenreicher geworden ist und durch die Erfolgserlebnisse auch selbstbewusster von ihm vorgetragen wird. Malen arbeitet besser gegen den Ball, trifft häufiger gute Entscheidungen, bindet öfter besser positionierte Mitspieler ein und versteht es gerade, in engen Situationen Lösungen zu finden.

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BVB: Donyell Malen im November nur noch Bankdrücker

Allerdings litt in den vergangenen Wochen plötzlich wieder seine Effektivität und etwas auch die Zielstrebigkeit. Sein Treffer am Samstag zum 4:2 gegen Gladbach war der erste nach zuvor elf torlosen Pflichtspielen. Das ist eine Menge Holz. Diese Erfolgslosigkeit zusammen mit zwei schwachen Auftritten inklusive vorzeitiger Auswechslungen in Frankfurt und gegen den FC Bayern katapultierten Malen prompt auf die Bank.

Dort saß er nun in vier der fünf bisherigen Pflichtspiele im November. Beim 2:0-Heimsieg gegen Newcastle - im Hinspiel wurde Malen nach seinen sechs Torschüssen in der ersten Halbzeit von der UEFA noch zum Man of the Match gekürt - kam Malen erstmals in dieser Saison gar nicht zum Einsatz.

Diese Verbannung überrascht durchaus ein wenig, wenngleich beispielsweise Bynoe-Gittens nun wieder fit ist und zur Verfügung steht. Sie zeigt, dass der Konkurrenzkampf in der Dortmunder Offensive lebt und Trainer Edin Terzic vor Formschwäche oder gar unpopulären Entscheidungen nicht Halt macht.

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BVB: Donyell Malen muss sich gegen den Trend stemmen

Denn Malen ist mit fünf Toren und zwei Vorlagen in 17 Pflichtspielen, in 13 davon stand er in der Startelf, knapp hinter Brandt Dortmunds treffsicherster Spieler. Nur Niclas Füllkrug kommt ebenfalls auf fünf Tore. Der Treffer gegen Gladbach war Malens viertes Saisontor in der Bundesliga (so viele wie Brandt und Füllkrug), was nun seine Bestmarke in einer Hinrunde ist.

Nicht nur für den Klub, auch für Malen persönlich steht jetzt bis zur Winterpause eine ganz entscheidende Phase an. Der 28-fache Nationalspieler muss sich gegen den Trend stemmen und darf nicht zum wiederholten Male in seiner Dortmunder Zeit in ein Loch fallen. Gerade jetzt, wenn die Dinge offenbar nicht mehr ganz so einfach von der Hand gehen wie in Großteilen des bisherigen Jahresverlaufs, kommt es darauf an zu zeigen, dass er einen Schritt weiter gekommen ist.

"Ich arbeite sehr hart. Ich bleibe immer positiv und versucht zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein", sagte Malen im August. "Ich bin seit zwei Jahren hier. Das ist mein drittes Jahr. Ich habe sehr viel erlebt. Schlechtes und Gutes. Man lernt sehr viel mit den Jahren. Deswegen hat sich viel verändert." Er kann jetzt beweisen, dass sein Lernprozess auch in einer schwierigen Situation funktioniert - und erstmals als Vater.

Donyell Malen
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BVB: Die restlichen Spiele von Borussia Dortmund im Jahr 2023

DatumWettbewerbGegner
28. November, 21 UhrChampions LeagueAC Milan (A)
3. Dezember, 17.30 UhrBundesligaBayer 04 Leverkusen (A)
6. Dezember, 20.45 UhrDFB-PokalVfB Stuttgart (A)
9. Dezember, 18.30 UhrBundesligaRB Leipzig (H)
13. Dezember, 21 UhrChampions LeagueParis Saint-Germain (H)
16. Dezember, 15.30 UhrBundesligaFC Augsburg (A)
19. Dezember, 20.30 UhrBundesliga1. FSV Mainz 05 (H)
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