VfB Stuttgart: "Was geht hier ab?" Bei den Schwaben gibt es dank Serhou Guirassy kein Halten mehr

SID
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Serhou Guirassy schießt den VfB Stuttgart am Samstag beim 3:1 gegen den VfL Wolfsburg mit einem Hattrick zurück an die Tabellenspitze - und stellt dazu einen Rekord auf.

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In der dritten Minute der Nachspielzeit gönnte Trainer Sebastian Hoeneß dem neuen Rekordmann der Bundesliga den mehr als verdienten Abgang.

Serhou Guirassy durfte nach seinem Hattrick innerhalb von 15 Minuten beim 3:1 (0:1) gegen den VfL Wolfsburg vorzeitig vom Feld gehen, der frenetische Jubel des Publikums in der Arena des VfB Stuttgart gehörte somit alleine ihm - und das völlig zu Recht.

Ein paar Minuten später herrschte dann erst recht eine Festtagsstimmung, als hätten die Schwaben gerade mindestens die deutsche Meisterschaft gewonnen. Auch der sonst sehr um Nüchternheit bemühte Hoeneß war davon ergriffen.

"Als wir gefeiert haben, das war schon ein Moment, wo man sich schon gefragt hat, was hier gerade abgeht", bekannte er und fügte hinzu: "Ich genieße das jetzt auch."

Guirassy: "Natürlich können wir uns noch verbessern"

Ein Genuss, der zuvorderst Guirassy zu verdanken war. Erst mal für eine Nacht schoss der erst fast unsichtbare, dann allerdings wie entfesselte Nationalspieler aus Guinea seine Mannschaft an die Tabellenspitze - und sich hinein in die Geschichtsbücher der Bundesliga: 13 Treffer nach sieben Spielen sind zwei mehr als beim bisherigen Rekordhalter Robert Lewandowski (2019/20 und 2020/21).

"Es ist natürlich unglaublich, ich bin dankbar", sagte Guirassy in aller Bescheidenheit bei Sky. Seine schier unwirkliche Form und Treffsicherheit, betonte er, seien das Ergebnis einer Mannschaftsleistung.

Er hoffe, ergänzte er, "wir können so weitermachen, wir müssen weiter hart arbeiten. Natürlich können wir uns noch verbessern." Etwa: Die erste Halbzeit so spielen wie die zweite."

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Hoeneß über Guirassy: "Der große Kopf des Erfolgs"

Bis zur 67. Minute hatten die abgebrüht auftretenden Gäste durch einen Treffer von Yannick Gerhardt (34.) in Führung gelegen. Dann verursachte Cedric Zesiger einen Foulelfmeter und die Wende im Spiel: Der gefoulte Guirassy traf erst zum Ausgleich, kurz darauf (78./82.) bescherte er dem VfB mit seinen Saisontoren 12 und 13 den fünften Sieg in Serie - und damit den besten Saisonstart der Klubgeschichte.

"Im Moment", sagte Hoeneß über den Torgaranten, "ist er der große Kopf des Erfolgs", aber: "Es gibt schon auch andere, die dazu beitragen, auf dem Platz und neben dem Platz."

Explizit erwähnte der Trainer Alexander Nübel. Der Torhüter verhinderte in der Tat in mindestens zwei Szenen einen höheren Rückstand, unter anderem gegen Tiago Tomas (55.). "Das war wichtig", sagte Hoeneß.

VfB Stuttgart zieht VfL Wolfsburg "den Stecker"

Stuttgart kam danach so richtig ins Rollen, nach dem Foulelfmeter, der Wolfsburg "den Stecker gezogen hat", wie Trainer Niko Kovac bedauerte, gab es dann kein Halten mehr.

Aufgepeitscht vom Publikum nahm der VfB die Gäste beinahe auseinander - was Torschütze Gerhardt die Fassung raubte: "Es kann nicht sein, dass wir in 20 Minuten das Spiel herschenken und Guirassy drei Tore macht."

Nach der weitgehend ausgeglichenen ersten Halbzeit hatte es tatsächlich nicht danach ausgesehen, als könne der VfB dem Spiel noch eine Wende geben. "Aber", berichtete der für die USA-Reise der DFB-Auswahl nominierte Chris Führich, "für uns war wichtig, dass wir bei uns bleiben."

Und dass dem so bleibt, dafür will Hoeneß sorgen. Gedanken an Europa etwa wischte er umgehend beiseite: "Wir haben 18 Punkte in der Tasche für eine sorgenfreie Saison, das ist das alles Entscheidende für mich."

Serhou Guirassy, Sebastian Hoeneß
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Bundesliga: Die Tabelle nach den Samstagsspielen

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Stuttgart722:81418
2.Borussia Dortmund716:8817
3.Bayer Leverkusen620:61416
4.Hoffenheim716:11515
5.Bayern München620:61414
6.RB Leipzig716:61014
7.Wolfsburg710:9112
8.Freiburg67:10-310
9.Eintracht Frankfurt64:5-17
10.Heidenheim610:13-37
11.Darmstadt 98712:19-77
12.Borussia M'gladbach713:16-36
13.Union Berlin711:14-36
14.Werder Bremen712:17-56
15.Augsburg710:17-75
16.Bochum75:19-144
17.Mainz 0576:19-132
18.Köln64:11-71
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