BVB: "Dann wird Zusammenarbeit nicht weitergeführt" - Watzke mit Moukoko-Klartext

Von SID / Justin Kraft
BVB, Borussia Dortmund, Hans-Joachim Watzke
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Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hat Verständnis für die Hartnäckigkeit von Nationalspieler Youssoufa Moukoko in dessen Vertragsverhandlungen. "Er versucht jetzt für sich eine gute Position rauszuholen. Das ist legitim, aber es ist genauso legitim, dass wir unsere Vorstellungen haben", sagte der Boss des BVB im Interview mit Sky. Wenn diese nicht mehr deckungsgleich seien, "dann wird die Zusammenarbeit eben nicht weitergeführt."

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Ein Wechsel des 18 Jahre alten Stürmers sei "die letzte Konsequenz", Watzke hofft aber auf einen BVB-Verblieb Moukokos. Zuletzt war laut Medienberichten der neureiche Premier-League-Klub Newcastle United mit einem üppigen Gehaltsangebot in das Werben um Moukoko eingestiegen.

Dankbarkeit erwartet der 63-Jährige indes nicht. "Ich habe vor 18 Jahren angefangen mit der Maßgabe, dass es vielleicht ab und zu Dankbarkeit gibt", erklärte er: "Das habe ich mir auch schon lange abgewöhnt. Dankbarkeit ist da keine Währung." Zum Vorwurf mache er das dem erst 18-jährigen Moukoko aber nicht, "weil es einfach so ist, wie es ist". Der ganze Prozess sei aber dennoch "nicht ganz normal". Durch die Entwicklung der Gehälter sei es zudem "nötig, dass man auch ein bisschen Risikostreuung betreibt. Da müssen Spieler dann auch ins Risiko gehen". Man müsse auch mal bereit sein, "Nein zu sagen".

WIe die Bild berichtet, soll der BVB nun allerdings bereit sein, das Angebot nachzubessern und ein Paket von 40 Millionen zu bieten. Dieses beinhalte neben einem Jahresgehalt von bis zu sechs Millionen Euro über vier Jahre ein Handgeld von zehn Millionen, eine Provision von zehn Prozent für Berater Patrick Williams (2,4 Mio.) sowie eine Extrazahlung von fünf Millionen.

Komplett anders gestalte sich laut Watzke die Situation des ebenfalls umworbenen Jude Bellingham. Der Engländer hat in Dortmund noch einen Kontrakt bis 2025, deshalb könne man die beiden Fälle "gar nicht vergleichen". Auch habe Bellingham "bis jetzt noch kein ein einziges Mal gesagt", dass er den Verein verlassen möchte, so Watzke.

BVB: Zukunft von Marco Reus und Mats Hummels weiter offen

Wie es mit Mats Hummels und Marco Reus weitergeht, ließ Watzke offen. "Es ist gut, dass wir prominente Personen haben - davon lebt die Bundesliga", sagte der BVB-Boss: "Es gibt zu bedenken, dass beide im Herbst ihrer Karriere sind. Auf der anderen Seite sind es sehr verdiente Spieler für Borussia Dortmund, die auch immer noch eine hohe Leistungsstärke haben." Es gehe darum, "dass man das sauber und vernünftig bespricht, wenn die Schnittmenge so hoch ist". Gespräche werde es zu gegebener Zeit geben.

Sportlich hat der BVB trotz durchwachsenem Start in die Saison noch große Ziele. "Der sechste Platz ist natürlich nicht unser Anspruch", analysierte Watzke: "Ich glaube, dass es eine Reihe von Dingen gibt, die wir verbessern können. Das ist auch aus der Analyse, die wir gemacht haben, deutlich rausgekommen." Gerade die Defensive müsse sich verbessern, "der Rest kommt dann automatisch". In den ersten 15 Bundesliga-Spielen kassierte Borussia Dortmund bereits 21 Gegentore.

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