Transfer-Zwischenbilanz des CL-Quintetts: Bayern antwortet auf Transferoffensive des BVB

Von Maximilian Lotz/Jochen Tittmar
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BVB: Wird Borussia Dortmund Nico Schulz los?

Das aktuelle Top-Thema: Der BVB hat seine hochkarätigen Neuzugänge recht früh unter Dach und Fach gebracht, daher halten sich die Gerüchte um weitere Neuverpflichtungen derzeit in Grenzen. Es geht in diesen Tagen und vermutlich bis zum Ende der Transferperiode vor allem darum, den üppigen Kader zu verschlanken und Einnahmen zu erzielen.

Beim abwanderungswilligen Manuel Akanji, der Dortmunds Angebot auf Vertragsverlängerung abgelehnt hat, gestaltet sich ein Verkauf schwieriger als erwartet. Der Schweizer soll bereits einige Offerten aus der Serie A bekommen, sich aber jeweils dagegen entschieden haben. Sein Traum ist die Premier League und dort Manchester United.

Weitere Spieler, die den BVB bei einem passenden Angebot verlassen können, sind Emre Can - und vor allem Nico Schulz. Der Linksverteidiger hat bei seinem Wechsel aus Hoffenheim 2019 einen sehr gut dotierten Fünfjahresvertrag unterschrieben, der entsprechend noch zwei Jahre läuft. Schulz würde die Borussia lieber heute als morgen von der Gehaltsliste bekommen.

Angeblich soll der ehemalige Nationalspieler, der beim BVB mit vielen Verletzungen zu tun hatte und sportlich nie überzeugte, ähnlich wie offenbar Akanji einige Offerten bereits ausgeschlagen haben. Schulz wurde seine künftige Situation von den BVB-Verantwortlichen klar gemacht, ihm droht ein Platz auf der Tribüne.

Gelingt es, Schulz zu veräußern, darf man gespannt sei, wie der BVB im Poker um David Raum verfährt. Es halten sich seit längerer Zeit Gerüchte hartnäckig, wonach der Verein den Spieler unbedingt haben möchte - und dieser auch gerne noch Dortmund wechseln würde.

Wer noch gehen könnte: Neben den erwähnten Akanji, Can und Schulz bleibt auch Raphael Guerreiro ein potentieller Verkaufskandidat. Für den Portugiesen könnte man ein werthaltiges Angebot bekommen, Dortmunds Schmerzgrenze soll bei 25 Millionen Euro liegen.

Guerreiro hat aber offenbar andere Pläne und will den BVB nicht verlassen. Das jedenfalls berichtete die WAZ und schrieb von einem Sinneswandel des Portugiesen. Demnach wolle Guerreiro nicht wechseln und bis mindestens 2023 bleiben, ehe sein Kontrakt dann ausläuft.

Thorgan Hazard galt im Sommer ebenfalls als Verkaufskandidat, allerdings könnte er als Hybrid noch wichtiger werden als gedacht, nachdem Neuzugang Sebastien Haller eine Schockdiagnose erhielt.

Wo noch Bedarf besteht: Im Sturmzentrum klafft nach Haalands Wechsel zu Manchester City eine Lücke, die eigentlich Haller schließen soll. Doch der wird dem BVB nach der Entdeckung eines Hodentumors tragischerweise auf unbestimmte Zeit fehlen. Karim Adeyemi könnte nun die zentrale Offensivoption bekleiden als Hybrid aus Zehner und Stürmer, auch wenn er im Vergleich zum Norweger ein anderer Spielertyp ist. Gleiches gilt auch für Hazard. Außerdem ist Youssoufa Moukoko eine Alternative.

Die Neuverpflichtungen des BVB im Überblick:

NamePositionBisheriger VereinAblöse
Sebastien HallerAngriffAjax Amsterdam31 Mio. Euro
Karim AdeyemiAngriffRB Salzburg30 Mio. Euro
Nico SchlotterbeckInnenverteidigerSC Freiburg20 Mio. Euro
Salih ÖzcanMittelfeld1. FC Köln5 Mio. Euro
Niklas SüleInnenverteidigerFC Bayern Münchenablösefrei
Marcel LotkaTorwartHertha BSCablösefrei
Alexander MeyerTorwartJahn Regensburgablösefrei

Zwischenfazit: Der BVB hat bereits frühzeitig eine Transferoffensive gestartet und mit den Verpflichtungen von Sebastien Haller, Niklas Süle, Nico Schlotterbeck und Karim Adeyemi klare Signale gesendet. Dazu gelang mit Salih Özcan, der beim 1. FC Köln eine starke Saison spielte, eine Verpflichtung mit Perspektive. Auch der Umbruch im Torhütertrio wurde mit den ablösefreien Verpflichtungen von Marcel Lotka und Alexander Meyer abgeschlossen. Nun muss sich jedoch etwas auf der Abgabeseite tun, um am Ende mit einem ausgewogenen Kader in die Saison zu gehen.