Thesen zum 19. Bundesliga-Spieltag: Die deutsche Spitzenklasse sollte bei Ginter zugreifen

Von Stefan Rommel
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Was macht Bochum nun mit Jürgen Locadia?

Die paar Minuten Einsatzzeit von Jürgen Locadia in Mainz genügten um zu sehen, dass der Spieler eine echte Verstärkung für den Aufsteiger sein kann. Locadia sorgte in nur zehn Minuten für gehörigen Wirbel, hatte mit der letzten Aktion des Spiels sogar den Ausgleich auf dem Fuß.

Trainer Thomas Reis warf Locadia angesichts des Rückstands als zweite Spitze neben Sebastian Polter ins Spiel, auf Dauer wird sich Reis aber eine andere Option überlegen müssen. Und das könnte gar nicht so einfach werden. Polter ist als Keilstürmer bisher gesetzt, bekommt in Locodia nun ernsthafte Konkurrenz.

Die wahrscheinlichste Variante dürfte sein, dass Reis je nach Gegner und eigener taktischer Ausrichtung im Angriff immer mal wieder tauscht. Etwas verwegener wäre die Idee, von den bisher gültigen Grundordnungen abzurücken. Bochum spielt im 4-3-3, 4-1-4-1 oder 4-2-3-1 jeweils nur mit einer zentralen Spitze und fährt damit bisher sehr gut.

Es ist aktuell kaum vorstellbar, dass Reis von einem dieser funktionierenden Ansätze abrückt und plötzlich auf zwei Angreifer umstellt. Also bleibt nur der Konkurrenzkampf um den einen Platz im Angriff. Und der ist spätestens seit dem Mainz-Spiel in vollem Gange.

Stuttgart braucht einen zweiten Mittelstürmer

Seit vier Spielen ist der VfB nun ohne Tor, wobei es lediglich beim 0:1 in Köln auch an Torchancen mangelte. In allen anderen Partien gab es Möglichkeiten genug, um Tore zu erzielen, so wie jetzt auch gegen Leipzig. Acht Schüsse brachte der VfB aufs Tor, alle acht konnte Peter Gulasci entschärfen.

Leipzig schoss nur drei Mal aufs Stuttgarter Tor und machte daraus zwei Treffer. Wieder einmal in dieser Saison war das der feine Unterschied: Während andere Teams einen oder zwei "echte" Torjäger mitbringen, geht dem VfB so ein Spieler bisher komplett ab. Das liegt natürlich auch an der langen Verletzungspause von Sasa Kalajdzic - aber eben nicht nur.

Nun hat der VfB in Hamadi Al Ghaddioui auch noch einen Zentrumsstürmer abgegeben. Die bisherigen Optionen als Sturmspitze - Omar Marmoush, Wahid Faghir, Tanguy Coulibaly oder Roberto Massimo - funktionierten aus unterschiedlichen Gründen nicht. Bleibt aktuell also nur Kalajdzic - und der ist durchaus anfällig für Verletzungen.

Der VfB geht ein großes Risiko, das ein wenig an die Lage vor drei Jahren erinnert: Da war die spielerische Armut im defensiven Mittelfeld für jeden klar zu erkennen, nachgekauft wurde auf der Position im Winter aber nicht mehr, die Mannschaft schleifte das Problem durch die komplette Rückrunde und stieg am Ende ab.

Sven Mislintat bleibt aber bei seiner Einschätzung, dass der aktuelle Kader mit seinen offensiven Optionen genügt. Der bisherige Saisonverlauf stützt diese These aber nur bedingt: Die interne Torjägerliste führen immer noch Dinos Mavropanos und Marc-Oliver Kempf an - zwei Innenverteidiger.

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