Bundesliga: Rummenigge erneuert Kritik an 50+1-Regel und fordert "zwingend notwendige" Diskussion

Von Tim Ursinus
Karl-Heinz Rummenigge hat sich erneut kritisch zur 50+1-Regel geäußert.
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Karl-Heinz Rummenigge hat sich erneut kritisch zur 50+1-Regel geäußert. Der ehemalige Vorstandschef des FC Bayern München fordert in seiner Kolumne für die Bild am Sonntag eine Debatte, die "zwingend notwendig" sei.

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Mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit und Finanzen der Bundesliga im Vergleich zur Premier League sprach sich Rummenigge für eine "seriöse und emotionslosere Diskussion über die 50+1-Regel" aus.

Die Regel, dass Investoren oder Geldgeber nicht die Mehrheit an einem Klub übernehmen dürfen, gibt es in England nicht. Laut dem 66-Jährigen soll dies jeder Verein selbst entscheiden. "Wir sollten auch diese Möglichkeit zumindest debattieren dürfen, um die Bundesliga attraktiver und spannender zu machen", so Rummenigge.

Die Bundesliga hinke finanziell deutlich hinterher, kritisierte Rummenigge: "Speziell in der TV-Auslandsvermarktung ziehen die Engländer allen davon." In England würden die Vereine in drei Jahren 4,8 Milliarden Euro allein wegen der TV-Rechte einnehmen. Die deutschen Klubs hingegen "nur" 160 Millionen Euro jährlich.

Denn im Ausland würde "nur die Spitze und nicht wer in Deutschland absteigt" interessieren. Durch die Abschaffung der viel diskutierten Regel könnte es wieder ein interessanteren Kampf an der Spitze geben: "Gerade den etwas gebeutelten Traditionsvereinen, die teilweise heute in der zweiten und dritten Liga spielen, böte sich die Chance, auch wieder sportlich an Bedeutung zu gewinnen."

Karl-Heinz Rummenigge hat sich erneut kritisch zur 50+1-Regel geäußert.
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Karl-Heinz Rummenigge hat sich erneut kritisch zur 50+1-Regel geäußert.

Rummenigge: Weniger Tradition, mehr Innovation"

Im gleichen Zug nahm er die neue Liga-Chefin Donata Hopfen und den neuen DFL-Aufsichtsratsvorsitzenden Hans-Joachim Watzke in die Pflicht. Beide müssten Wege finden, "die Bundesliga so zu gestalten, dass sie auch im Ausland wieder gefragter ist". Ansonsten "wird die Bundesliga auch auf dem Transfermarkt mit der Premier League nicht mehr mithalten können. Dann spielen irgendwann keine Topstars mehr hier", mahnte Rummenigge an.

Rummenigge hatte in der Vergangenheit schon mehrfach die 50+1-Regel in Frage gestellt. Nun forderte die Verantwortlichen dazu auf, den Mut zu haben, "uns etwas weniger Tradition zu leisten und mehr Innovation zu wagen".

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