Thesen zum 2. Bundesliga-Spieltag: Herthas Unprofessionalität lässt Böses erahnen

Von Stefan Rommel
Selke und Lukebakio waren sich nicht einig, wer den Elfer schießen soll.
© getty
Cookie-Einstellungen

 

Adi Hütter hat zwei große Probleme in Mönchengladbach

Marcus Thuram, Stefan Lainer, Alassane Plea und Matthias Ginter: Gleich vier Spieler verlor Borussia Mönchengladbach beim 0:4 in Leverkusen. Lainer hat sich offenbar das Sprunggelenk gebrochen und fällt monatelang aus, die anderen Spieler könnten zumindest nächste Woche beim FC Union fehlen.

Vor dem Nachbarschaftsduell gegen Bayer hatte Trainer Adi Hütter die Partie als absolutes Knackpunktspiel deklariert, das die Weichen für die nächsten Wochen stellen würde. Und dann so ein Auftritt, so ein Verletzungspech. Das Spiel in der BayArena war auf mehreren Ebenen ein echter Tiefschlag und es bringt Hütter in eine ziemlich delikate Lage: Nach der verkorksten Schlussphase der letzten Saison, als nach der Bekanntgabe von Marco Roses Wechsel zum BVb nchts mehr ging, sollte unter dem neuen Trainer Hütter ein schwungvoller Neustart gelingen in Gladbach.

Nun aber torpedierten erst der knackige Spielplan (Bayern, Leverkusen, Union) und das Verletzungspech das Vorhaben. Und ohne bewährte Stammkräfte wird das Unterfangen für einen Trainer, der seine Idee noch vermitteln muss und dafür Zeit benötigt, gewiss nicht leichter.

Adi Hütter hatte auch in Frankfurt damals einen missratenen Start, fand erst nach ein paar Wochen in die Spur. Damals aber mit einer intakten Mannschaft und ohne große Verletzungssorgen. Der Österreicher steht in Gladbach schon früh vor einer sehr großen Aufgabe.

Konrad Lainer, Borussia Mönchengladbach
© getty

Die Szene des Spieltags: Weltklasse made in Bochum

Man stelle sich mal vor, dieses Tor hätte Robert Lewandowski erzielt. Oder Erling Haaland. Oder Filip Kostic. Die Reaktionen darauf hätten sich geradezu überschlagen, "Weltklasse" wäre fast schon ein minderwertiges Prädikat dafür gewesen.

Der Sololauf ereignete sich nur nicht München, Dortmund oder Frankfurt, sondern an der Castroper Straße in Bochum. Und der Schütze heißt Gerrit Holtmann.
57 Meter legte der in dieser Szene im Spiel gegen Mainz 05 mit dem Ball am Fuß zurück, überspielte dabei sechs Gegenspieler und schoss Mainz' Keeper Robin Zentner am Ende den Ball durch die Beine. Dabei rumpelte Holtmann fast in seine sagenhafte Aktion, vergaß ganz zu Beginn den Ball und stolperte beinahe über seine eigene Beine. Danach aber: Ein Lauf in die Geschichtsbücher, wenigstens in jeden des VfL Bochum.

So ein Tor hat es selbst an der Castroper noch nicht gegeben und dieses Stadion hat fürwahr schon viel erlebt.

Inhalt: