Karl-Heinz Rummenigge über Lionel Messi: "Hat mich etwas traurig gemacht"

Von SPOX/SID
Dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München Karl-Heinz Rummenigge ist Lionel Messis Abschied vom FC Barcelona nahegegangen.
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Dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des FC Bayern München Karl-Heinz Rummenigge ist Lionel Messis Abschied vom FC Barcelona nahegegangen.

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"Als ich davon erfuhr, hat mich das ehrlich gesagt etwas traurig gemacht. Barcelona und Messi - das war eine erfolgreiche Ehe über 21 Jahre, die jetzt geschieden wird", sagte Rummenigge der SportBild. "Man hat sein Leid gespürt, wie unglücklich er über das ist, was passierte. Er war bereit, auf viel Geld zu verzichten, um dem FC Barcelona entgegenzukommen. Aber selbst das hat nicht gereicht, um den Vertrag zu verlängern. Das war für Messi sicherlich eine große Enttäuschung."

Fortan spielt Messi für Paris Saint-Germain, wo er auf Neymar und Kylian Mbappe trifft. Trotz der prominenten Angreifer ist sich Rummenigge sicher: "PSG wird nicht unschlagbar sein!"

Ein Wechsel Messis zum FC Bayern stand unterdessen zu keinem Zeitpunkt zur Debatte. "Das funktioniert aus mehreren Gründen nicht", sagte Rummenigge der seinen Posten bei den Bayern Anfang Juli an Oliver Kahn übergeben hatte. Einerseits "wäre das finanziell eine Größenordnung gewesen, die für Probleme gesorgt hätte - vor allem in der Kabine: Heute bleibt ja nichts mehr geheim, die Spieler wissen fast genau, was ihr Sitznachbar verdient. Das Gehaltsniveau wäre bei uns, so wie es bei Barcelona passiert ist, über Messi nach oben gezogen worden."

Laut Rummenigge das zweite Problem: "Einen Messi kann ich mir schwer in einem Land wie Deutschland vorstellen." Als Grund für diese Mutmaßung erachtet er eine hierzulande ausgeprägte Neidkultur.

Rummenigge über Financial Fairplay

Mit Sorge beobachtet Rummenigge die Entwicklungen auf dem Transfermarkt. "Wir müssen alle, insbesondere auch der deutsche Fußball, großes Interesse haben, Regularien zu finden. Sonst wird der deutsche Fußball international auf Sicht abgehängt", sagte er und sprach sich für "ein internationales Regulativ" aus.

Jenes existiere laut Rummenigge zwar bereits mit dem Financial Fairplay, müsse "nur angepasst und stringenter eingesetzt und eingefordert werden", so der 65-Jährige. Rummenigge forderte im Zuge dessen einen "konkreten Strafenkatalog".

Vor allem Paris St. Germain sowie die englischen Schwergewichte Manchester City, FC Chelsea und Manchester United sorgen in der aktuellen Transferphase für Aufsehen. "Im Moment hat man den Eindruck, dass die Engländer am Transfermarkt weitermarschieren, als hätte es Corona nie gegeben", so Rummenigge. Gründe dafür seien "dreimal so hohe TV-Einnahmen wie in der Bundesliga" sowie "schwerreiche Besitzer im Hintergrund".

Während City Jack Grealish (Aston Villa) für 118 Millionen Euro und Stadtrivale United Jadon Sancho (Borussia Dortmund) für 85 Millionen Euro holten, steht Chelsea vor der Verpflichtung von Star-Stürmer Romelu Lukaku (Inter Mailand) für 115 Millionen Euro.

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