Thesen zur Bundesliga-Saison: Gebt Millionen-Retter Terzic einen neuen Klub

Von Stefan Rommel
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Kaum zu glauben, diese Schalker Saison

Es ist in den letzten Wochen ruhig geworden um Schalke, weil die Entscheidungen in der Liga das Elend auf Schalke überlagert haben. Aber man muss es sich wohl noch ein letztes Mal vor Augen führen, wie schlecht diese Schalker Saison war: Letzter in der Hinrunden- und Letzter in der Rückrunden-Tabelle. Drei Siege aus 34 Spielen, die wenigsten Tore und die mit Abstand meisten Gegentore. Und selbst wenn man Schalkes Punktkonto einfach mal so verdoppelt hätte, wäre die Mannschaft immer noch als Siebzehnter direkt abgestiegen.

Schalke war ein Prügelknabe und für die Konkurrenz ein gerne gesehener Gegner, dem man locker die Punkte abknöpfen konnte. Aber aus rein sportlicher Sicht war die Mannschaft kein Mehrwert für die Liga - weil sie schlicht nicht konkurrenzfähig war. Auf die Drei-Punkte-Regel umgerechnet ist Schalke der schlechteste Absteiger nach Tasmania und spielte einen Fußball, den man sich kaum anschauen konnte.

Das hatte die Mannschaft in vielen Phasen der Saison übrigens mit dem zweiten Absteiger Werder Bremen gemein. Aus der zweiten Liga kommen der VfL Bochum und Greuther Fürth hoch, vielleicht auch noch Holstein Kiel. Zwei - oder drei - Teams, die eine eigene Identität entwickelt haben und bei denen zumindest die Hoffnung besteht, dass sie diese Identität auch im Abstiegskampf der Bundesliga beibehalten werden. Und das wäre dann schon mehr, als Schalke an jedem der 34 Spieltage vorzuweisen hatte. Und für die Qualität der Liga ein Gewinn.

Die neue Macht der Trainer

Der Trainer ist die wichtigste Person in einem Profi-Klub. Bei ihm laufen alle Fäden zusammen, er ist das Scharnier zwischen Mannschaft und Führungsetage, die entscheidende Figur in der Umsetzung einer hoffentlich gesunden Philosophie und der erste Repräsentant des Klubs. Das Berufsfeld des Trainers hat sich massiv verändert und in der abgelaufenen Saison auch zu völlig neuen Auswüchsen geführt.

Die Fluktuation innerhalb der Liga war so hoch wie selten zuvor, nur Stuttgart, Union, Hoffenheim und Freiburg werden sicher mit jenem Trainer in die neuen Saison gehen, der auch zu Beginn der jüngst beendeten Saison schon auf der Bank saß. In Wolfsburg ist das Thema um Oliver Glasner noch lange nicht beendet, der Österreicher könnte der vorerst Letzte sein, der die neue Macht der Trainer auskostet - und Wolfsburg auf eigenen Wunsch verlässt. Einen Klub, den Glasner selbst nach sechs Jahren wieder in die Champions League geführt hat. Und der VfL könnte wohl wenig dagegen unternehmen.

Die Trainer kommen und gehen, wann und wie sie wollen - so hat man jedenfalls derzeit das Gefühl. Immer öfter hält die Denke von der Projektarbeit Einzug, die dann selbst für beendet erklärt werden kann. Das ist für die Trainer eine schöne Situation, für die Klubs aber schwierig wie nie. Jeder Verein sollte sich genau überlegen, ob er entsprechende Klauseln in den Verträgen noch zulassen will. Nur so wäre die neue Macht der Trainer wieder besser zu kontrollieren.

Bundesliga: Die Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München3499:445578
2.RB Leipzig3460:322865
3.Borussia Dortmund3475:462964
4.Wolfsburg3461:372461
5.Eintracht Frankfurt3469:531660
6.Bayer Leverkusen3453:391452
7.1. FC Union Berlin3450:43750
8.Borussia M'gladbach3464:56849
9.VfB Stuttgart3456:55145
10.SC Freiburg3452:52045
11.TSG Hoffenheim3452:54-243
12.1. FSV Mainz 053439:56-1739
13.FC Augsburg3436:54-1836
14.Hertha BSC3441:52-1135
15.Arminia Bielefeld3426:52-2635
16.1. FC Köln3434:60-2633
17.Werder Bremen3436:57-2131
18.Schalke 043425:86-6116
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