Hertha BSC nach Team-Quarantäne wieder im Mannschaftstraining

SID
Hertha BSC hat das Training wieder aufgenommen.
© getty

Am Freitag endete die Team-Quarantäne für Hertha BSC. Der Hauptstadtklub sieht sich trotz der langen Pause und der anstehenden Terminhatz für den Abstiegskampf gerüstet.

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Wie kleine Kinder strahlten die gestandenen Profis von Hertha BSC, als sie endlich wieder Gras unter den Füßen hatten. Frohen Mutes kehrten die Berliner um Trainer Pal Dardai am Freitag gegen 10 Uhr aus der zweiwöchigen Corona-Isolation zurück, auf dem Weg zum Trainingsplatz lachten und scherzten die Kicker nach Herzenslust. Die Freude muss nun aber der vollen Konzentration auf die schwere Mission Klassenerhalt weichen.

"Es war natürlich ein schönes Gefühl. Fußballer wollen einfach auf dem grünen Rasen Fußball spielen", sagte Dardai: "Wir haben viel mit Laufband und Fahrrad gearbeitet. Aber das ist nicht der wahre Fußball." 2014er-Weltmeister Sami Khedira fügte hinzu: "Es ist ein große Freude", so der 34-Jährige: "Es war nicht ganz einfach, aber wir haben die zwei Wochen sehr professionell gearbeitet."

Als Motivation für den harten Saisonendspurt hatte die Ultragruppe Harlekins'98 am heimischen Schenkendorffplatz ein Banner aufgehängt - die Botschaft war klar: "Kämpfen und siegen für Hertha" stand dort in blauen Lettern. Und auch die Mannschaft brennt nach der langen Zwangspause darauf, wieder ins Rennen einzusteigen. Schließlich war Hertha auf dem Sofa auf Tabellenplatz 17 abgerutscht.

Hoffnung macht der Umstand, dass die Distanz zum Relegationsrang bei 26 eigenen Zählern nur drei Punkte beträgt. "Wir haben jetzt drei Spieltage von der Couch gesehen. Die Konkurrenten haben gewonnen und teilweise richtig gut gespielt, aber das ändert nichts", sagte Khedira: "Wir müssen unsere Spiele gewinnen." Die übrigen Partien bezeichnete er als "Monsterprogramm".

Hertha schon am Montag gegen Konkurrent Mainz 05

Los geht die Aufholjagd bereits am Montag beim zuletzt starken Mitbewerber FSV Mainz 05. Die Zeit für fußballspezifisches Training und das Einstudieren von Abläufen ist äußerst knapp. Auch danach geht es im äußerst fordernden Dreitagesrhythmus weiter bis zum letzten Spieltag am 22. Mai.

Hertha-Sportdirektor Arne Friedrich übte sich jedoch in Optimismus. "Ich glaube, dass die Jungs gut gewappnet sind für die Spiele", sagte er. Körperlich seien sie dank der Anleitung von Athletiktrainer Henrik Kuchno bestens vorbereitet. Eine Herausforderung wird es derweil, Dodi Lukebakio und Marvin Plattenhardt einzugliedern.

Beide konnten im "Home-Office" wegen leichter Corona-Symptome gar nicht trainieren. Das Duo fehlte auch beim Trainingsauftakt am Freitag, während Kapitän Kapitän Dedryck Boyata nach seinem Muskelfaserriss wieder dabei war. Der schwerer an Covid-19 erkrankte Torwart Rune Jarstein wird in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen.

Ohne ihn treffen die Berliner auf ihrem Langstreckenlauf Richtung Ligaverbleib nach Mainz (34 Punkte) unter anderem noch auf die unmittelbaren Konkurrenten 1. FC Köln (29 Punkte) und Arminia Bielefeld (30 Punkte) - sowie auf den feststehenden Absteiger Schalke 04. Gerade Mainz und Köln überzeugten jüngst mit unerwarteten Erfolgen, die auch in Berlin nicht unbemerkt blieben.

Der FSV besiegte sogar den FC Bayern 2:1. "Mainz hätte ich nicht eingeschätzt, dass sie gegen Bayern gewinnen und eigentlich mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben", sagte Friedrich. Auch Dardai lobte den kommenden Gegner - und gab sich dennoch kämpferisch: "Mainz ist eine schwere Aufgabe. Aber Hertha BSC hat in jedem Spiel eine Chance", sagte Dardai.

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