Max Meyer kommt beim 1. FC Köln nicht über die Rolle des Ergänzungsspielers hinaus - und momentan deutet wenig darauf hin, dass sich das in den kommenden Wochen ändert. "Uns war allen klar, dass er nicht sofort eine selbstverständliche Verstärkung sein kann", sagte Trainer Markus Gisdol am Freitag.
Der 51-Jährige reagierte damit auf einen Bericht, nach dem der Transfer Meyers im Winter vor allem eine Idee von Sportchef Horst Heldt gewesen sei. Gisdol, so schrieb der Express , habe der Verpflichtung des 25-Jährigen skeptisch gegenübergestanden.
"Wir diskutieren oft kontrovers, auch über neue Spieler", sagte Gisdol dazu: "Aber am Ende gibt es eine Entscheidung hinter der alle stehen. Das ist auch in diesem Fall so, auch wenn anderes kolportiert wird. Max kann uns helfen."
Meyer, der für Schalke als Teenager in Bundesliga und Champions League debütiert hatte, spielte zuletzt beim englischen Erstligisten Crystal Palace keine Rolle mehr. Für den FC war der zentrale Mittelfeldspieler daher relativ günstig zu haben.
Arsenal, Jovic, Schalke 04 und Dele Alli: Die Gewinner und Verlierer der Wintertransferperiode
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Eine aufgrund der Coronakrise ungewöhnliche, aber nicht unspektakuläre Winter-Transferphase liegt hinter uns. Während manche Klubs echte Coups landeten, gingen andere leer aus. Auch Spieler blieben auf der Strecke. SPOX zeigt die Gewinner und Verlierer.
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GEWINNER – FC ARSENAL: Die Gunners sind durch die Abgänge von Özil, Sokratis, Kolasinac und Mustafi einige Großverdiener, Kaderleichen und in Özils Fall auch Nebenkriegsschauplätze losgeworden.
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Dazu verlieh Arsenal Joe Willock (Newcastle), William Saliba (Nizza) und Ainsley Maitland-Niles (West Brom), die bei ihren neuen Stationen mehr Spielzeit und Erfahrung sammeln und im Sommer neue Chancen erhalten.
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MARTIN ÖDEGAARD: Auf der Seite der Neuzugänge präsentierten die Gunners Ödegaard, der auf Leihbasis bis Saisonende nach London kommt. Nachdem er bei Real Sociedad vergangene Saison aufblühte, drückte er bei Real wieder nur die Bank.
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Gerade einmal 369 Einsatzminuten bekam der junge Norweger unter Trainer Zidane. Das dürfte sich bei Arsenal in den kommenden Wochen ändern, wenngleich die Konkurrenz mit Xhaka, Partey, Ceballos und Smith Rowe auch nicht unprominent ist.
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LUKA JOVIC: Teilte das gleiche Schicksal wie Ödegaard bei Real. Dauer-Bankdrücker und dazu nach Corona-Skandälchen, Verletzungen und Torflauten viel kritisiert. Jovic kehrte auf Leihbasis bis Saisonende zur Eintracht zurück …
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… und blühte sofort wieder auf. In 105 Einsatzminuten (4 Spiele) zurück an alter Wirkungsstätte traf er einmal mehr als in eineinhalb Jahren bei Real Madrid. Jovics Rückkehr zur Eintracht hat das Potenzial zum großen Wintermärchen.
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MESUT ÖZIL: Speaking of "Märchen". Für Özil ist mit seiner Vertragsauflösung bei Arsenal und seinem Wechsel zu Fenerbahce "ein Traum" wahr geworden, wie er selbst bei seiner Vorstellung in Istanbul sagte.
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"Fenerbahce ist der Klub, den ich liebe", so Özil weiter. Mit 32 Jahren hat er nun die Chance, es in seinem Wunsch-Umfeld noch einmal allen zu zeigen. Bei Arsenal war er längst dauerhafter Tribünengast, bei Fener wird er gesetzt sein.
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MAINZ 05: Gefangen im Abstiegskampf, dort abgeschlagen hinter Platz 16 zurück, in Mateta auch noch den Toptorjäger an Crystal Palace verloren. Doch drei Transfers sorgen durchaus noch für ein Fünkchen Hoffnung bei den Rheinhessen.
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Die Frankfurter Leihgaben Danny da Costa und Dominik Kohr wussten schon in ihren ersten Auftritten als Stabilisatoren und Vorlagengeber zu überzeugen, von Cardiff City kam nun noch Robert Glatzel als Mateta-Ersatz. Zwar nicht adäquat, aber immerhin.
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SCHALKE 04: Ein ähnliches Szenario wie in Mainz gibt es auch auf Schalke. In Kabak verloren die Knappen einen absoluten Stammspieler in den letzten Stunden der Wintertransferphase an den FC Liverpool. Das ist aber gar nicht so schlecht.
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Im Falle eines Abstiegs wäre Kabak so oder so gegangen, nur nach der Saison wohl für wesentlich weniger als die nun kolportierten 3 Mio. Euro Leihgebühr mit Kaufoption, die im Sommer inklusive Boni auf bis zu 30 Mio. steigen kann.
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Der Kabak-Deal lässt die klammen Schalker Kassen also klingeln, in Sead Kolasinac und Klaas-Jan Huntelaar kamen Identifikationsfiguren zurück. Während Kolasinac seinen sportlichen und menschlichen Wert schon untermauerte, …
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… muss sich Huntelaar in den kommenden Wochen noch beweisen. Gleiches gilt auch für den als Kabak-Ersatz geholten Shkodran Mustafi. Der 28-Jährige kostete keine Ablöse, seine fehlende Spielpraxis könnte aber zum Problem werden.
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In William bediente man außerdem den Bedarf auf der rechten Abwehrseite. Macht unterm Strich bei S04: Vier namhafte Transfers, für wenig Geld, die allesamt Erfolg versprechen können. Dazu verlängerte man mit Youngster Hoppe.
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SHKODRAN MUSTAFI: Als "König der Patzer" bei Arsenal verschmäht (Petit) und nach und nach ausgebootet. Machte nur 9 Spiele in der laufenden Saison, fünf davon mit der zweiten Garde in der Europa League.
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Auf Schalke wird er nach der Eingewöhnungsphase wohl Stammspieler im Abstiegskampf werden. Mustafi hat dann die Gelegenheit, seinen eigenen Marktwert wieder hochzuspielen und sich für höhere Aufgaben zu empfehlen.
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HERTHA BSC und SAMI KHEDIRA: Es waren keine leichten Wochen in der Hauptstadt. Trainer Labbadia weg, Außendarstellung wieder mal verheerend, doch der letzte Tag des Transferfensters war ein Hoffnungsschimmer.
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In Nemanja Radonjic kommt von Olympique Marseille endlich Tempo für die lahmenden Berliner Flügel. In Sami Khedira der erfahrene Leitwolf, den die bunt zusammengewürfelte Hertha-Truppe als Strukturgeber dringend benötigt.
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Gerade für die jungen Zentrumsspieler Guendouzi, Ascacibar und den nach wie vor fremdelnden 20-Mio-Transfer Tousart kann Khedira eine Orientierungshilfe sein. Er selbst kann hingegen das tun, was er bei Juventus gar nicht mehr durfte: Fußball spielen.
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Sein bis dato letztes Pflichtspiel absolvierte der 33-Jährige im Juni 2020. Danach setzte ihn eine Adduktorenverletzung außer Gefecht. Trainer Pirlo setzte aber ohnehin nicht mehr auf ihn. Jetzt kann er zeigen, was er noch im Tank hat.
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OZAN KABAK: Titelrennen statt Abstiegskampf. Wer wäre nach so einem Tausch kein Gewinner? Kabak ist jedenfalls einer. Der 20-Jährige kann gerade von einer "Innenverteidiger-Seuche" in Liverpool profitieren.
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Spielt er in Abwesenheit von van Dijk, Matip und Joe Gomez gut, wird Liverpool ihn sicherlich fest verpflichten. Kabak wäre dann Startkandidat bei einem absoluten Top-Klub, bei dem er (anders als auf Schalke) auch Fehler machen dürfe.
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Das behauptet zumindest Klopp. Der türkische Nationalspieler könne sich in einem stabilen und nicht existenzbedrohten Umfeld weiterentwickeln. Nicht nur Klopp hielt den Zeitpunkt für einen Kabak-Wechsel an die Anfield Road für "sehr gut".
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MAX MEYER: Hohn und Spott musste er sich nach seinem lautstarken Zerwürfnis mit Schalke und dem „Weltklasse“-Statement seines Beraters im Jahr 2018 gefallen lassen. Weil es der „Weltklasse“-Spieler Meyer nur zu Crystal Palace geschafft hatte …
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… und weil er dort nur periodisch und das immer nur für ein paar Wochen Stammspieler war. Ab Oktober 2020 war dann aus dem „Weltklasse“-Spieler Meyer ein Dauergast auf der Tribüne geworden.
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Köln kann für Meyer tatsächlich so etwas wie ein Glücksfall werden – und umgekehrt. Köln benötigt im Abstiegskampf einen Zentrumsspieler, der Struktur geben kann. Meyer einen Neuanfang, um sein Image gerade zu rücken. Könnte klappen.
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BAYER LEVERKUSEN: Die Werkself schlug gleich dreimal auf dem Markt zu und holte in Jeremie Frimpong (Celtic), Demirai Gray (Leicester City) und Timothy Fosu-Mensah (Manchester United) gleich drei talentierte Spieler für nur knapp 20 Mio. Euro.
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Gray wurde mit Leicester Meister 2017, machte bereits 169 Spiele für die Foxes und ist gerade einmal 24. Auch Frimpong und Fosu-Mensah sind entwicklungsfähig und könnten zu echten Schnäppchen werden.
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VERLIERER - DELE ALLI: Der 24-Jährige stand vor einer Leihe zu Paris Saint-Germain, durfte aber nicht gehen, weil die Spurs keinen adäquaten Ersatz finden konnten. Enorm bitter für den Engländer, der unter Jose Mourinho kaum eine Rolle spielt.
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In der Premier League stand er in der aktuellen Spielzeit lediglich viermal auf dem Platz, darunter zwei Kurzeinsätze (drei und fünf Minuten). Bei PSG wäre er auf seinen alten Förderer Mauricio Pochettino, der auf Thomas Tuchel folgte, getroffen.
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WERDER BREMEN: Wieder kein Geld für Rashica bekommen, Chong verloren und nur einen neuen Ersatzkeeper verpflichtet. Die Transferphase hatte man sich an der Weser sicherlich anders vorgestellt. Aber der Reihe nach …
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Wie im vergangenen Sommer (Leverkusen) scheiterte ein Verkauf von Rashica. Erneut gab es keine Einigung in Sachen Ablöse (Hertha). Immerhin: Der Flügelstürmer zeigte sich nach einer schwachen Hinrunde zuletzt verbessert.
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Mit Chong verlor Werder zwar keinen Leistungsträger, aber einen weiteren Offensivmann. Sein Stammklub Manchester United beendete das Leihgeschäft aufgrund von fehlender Spielzeit. Nun versucht er sein Glück beim FC Brügge.
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Somit bleibt nur die Rückkehr von Michael Zetterer. Bremen beendete das Leihgeschäft mit dem Eredivisie-Klub PEC Zwolle vorzeitig. Er wird wegen der Leihe von Stefanos Kapino (FC Sandhausen) nun die neue Nummer zwei hinter Pavlenka.
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“Es bleibt für alle eine herausfordernde Zeit, das hat man auch an diesem Transferfenster gesehen“, sagte Geschäftsführer Frank Baumann nach der “ruhigsten letzten Transfertage der vergangenen Jahre“.
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MILOT RASHICA: Wie Baumann bestätigte, stand der 24-Jährige kurz vor einem Wechsel, “am Samstag war aber klar, dass wir uns auf kein Konstrukt einigen können“, sagte er. Dabei handelte es sich wohl um die Hertha.
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Die geforderten 15 Millionen Euro waren dem Hauptstadtklub laut übereinstimmenden Medienberichten einfach zu teuer. Wieder wollte Rashica weg, wieder hat es nicht geklappt. In Bremen hat er noch Vertrag bis Sommer 2022.
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ATALANTA BERGAMO: Papu Gomez hatte sein Team in der vergangenen Saison noch in das Champions-League-Viertelfinale geführt, ehe er sich mit Trainer Gian Piero Gasperini überwarf und letztlich nach Sevilla floh. Ein Verlust, den …
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… Bergamo nicht wirklich kompensieren konnte. Zwar verpflichteten die Italiener mit Viktor Kovalenko (24) von Donezk einen Offensivspieler. Es bleibt zumindest fraglich, ob der Ukrainer die Lücke stopfen kann.
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Außerdem gaben sie den 18-jährigen Amad Diallo ab. Das Offensivtalent wechselte für 21 Millionen Euro zu Manchester United. Auf der Habenseite steht nur der Transfer von Rechtsverteidiger Joakim Maehle (11 Mio. Euro von Genk).
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ARKADIUSZ MILIK: Der Stürmer galt einst als mögliches Backup bei den Bayern von Robert Lewandowski. Seine Karriere ging in den vergangenen Jahren aber immer weiter den Bach hinunter. Bereits im Sommer wollte er Neapel verlassen.
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Milik war bei Trainer Gennaro Gattuso in Ungnade gefallen und spielte anschließend keine Rolle mehr. Nun heuerte er für anderthalb Jahre per Leihe beim Chaos-Klub Olympique Marseille an.
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Nachdem mehrere hunderte OM-Anhänger das Vereinsgelände aus Wut gegen den Präsidenten beschädigt hatten, wird auch noch Trainer Villas Boas den Klub verlassen. Grund dafür ist der Transfer von Olivier Ntcham.
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Boas wollte Ntcham laut eigener Aussage auf keinen Fall in seiner Mannschaft haben. Als Nachfolger wird Ex-BVB-Coach Lucien Favre gehandelt. Ob Marseille das richtige Umfeld für den kriselnden Milik ist, scheint unwahrscheinlich.
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DIEGO COSTA: Der 32-jährige Stürmer hatte seinen Vertrag bei Atletico Madrid im vergangenen Dezember aufgelöst, damit er sich einen neuen Verein suchen kann. Sein Plan ging bisher aber alles andere als auf. Costa ist nun vereinslos.
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Wie mehrere Medien berichteten, hatten gleich mehrere Vereine aus der Premier League Interesse an Costa. Dieser habe aber einen Vertrag über zweieinhalb Jahre mit einem Gesamtwert von knapp 15 Mio. Euro gefordert - wohl zu viel in diesen Zeiten.
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EDIN DZEKO: Der Bosnier legte sich mit Trainer Paulo Fonseca an und wurde quasi vor die Tür gesetzt. Für die Römer wird er wohl kein Spiel mehr machen, einen neuen Verein fand der 34-Jährige allerdings nicht.
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Ein Wechsel zu den angeblichen Interessenten Inter Mailand und Juventus Turin waren auf der Zielgerade gescheitert. Dzeko bleibt in Rom zurück und muss sich nun alleine - ohne die Mannschaft - fit halten. Sein Vertrag läuft noch bis 2022.
"Er kommt im laufenden Spielbetrieb hier an, seine Konkurrenz steht im Saft, und auf der Position haben wir drei Spieler, die momentan sehr gut performen", sagte Gisdol: "Und trotzdem gibt es diese Riesenerwartungshaltung an Max, dass er ohne viel Spielpraxis einen von ihnen wegdrückt. Das ist nicht fair."
Meyer sei engagiert im Training, er müsse sich vor allem dort seine Wettkampfhärte zurückholen. Bislang kam er über einen Kurzeinsatz in der Liga und etwa 75 Minuten im DFB-Pokal nicht hinaus. Am Samstag (ab 15.30 Uhr im Liveticker ) empfängt Köln den VfB Stuttgart.