17 sieglose Spiele, fünf Elfmeter - Köln wieder kein "Serienkiller"

SID
Kölns Trainer Markus Gisdol sucht nach einem Weg aus der Krise.
© getty

Im saisonübergreifend 17. Anlauf gelang dem 1. FC Köln auch beim SV Werder kein Sieg. Beim 1:1-Unentschieden im Bremer Weserstadion wurde den Gästen erneut ein Strafstoß zum Verhängnis, es war schon der fünfte Elfmeter binnen sieben Spielen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die beispiellose Bilanz von fünf Strafstößen in den ersten sieben Saisonspielen brachte Markus Gisdol an den Rand der Verzweiflung - und den 1. FC Köln noch mehr in die Bredouille. "Bis zum Elfmeter ist unser Spielplan gut aufgegangen, dann bringen wir uns wieder selbst um den Lohn der Arbeit", sagte der Coach der Rheinländer nach dem 1:1 (0:0) bei Werder Bremen sichtlich frustriert.

Saisonübergreifend wartet der Klub nun seit 17 Ligaspielen auf einen Sieg, der letzte liegt acht Monate zurück. Anders als erhofft verließen die Gäste auch das in graue Nebelschwaden gehüllte Weserstadion nicht als "Serienkiller". Diesmal war es Verteidiger Sebastiaan Bornauw, dem in der 82. Minute der Ball an die Hand sprang und den Platzherren den Ausgleich durch Leonardo Bittencourt ermöglichte.

Immerhin: Das Eigentor von Werder-Kapitän Niklas Moisander (67.) verhinderte eine weitere Niederlage, ein Mutmacher aber waren die 90 Minuten am Osterdeich für den FC wahrlich nicht. Abwehrspieler Rafael Czichos erkannte die Defizite punktgenau: "Wir müssen extrem an unserem Spiel nach vorn arbeiten, das sah nicht unbedingt gut aus. Da hat man nicht das größte Selbstvertrauen."

Anthony Modeste ist noch verletzt, Jhon Cordoba und Simon Terodde wurden transferiert, da überrascht die anhaltende Sieglosigkeit nicht. Und so sollte Gisdol im nächsten Heimspiel am 22. November gegen Union Berlin unbedingt liefern, denn sonst wäre der negative Vereinsrekord von 18 Ligaspielen ohne Sieg egalisiert. Und anschließend geht es zu Vizemeister Borussia Dortmund.

Werder Bremen mit gutem Saisonstart: "Die Mannschaft macht Schritte"

Da war es auch nur ein schwacher Trost, dass der SV Werder, wie es auch das Ergebnis korrekt wiedergab - im direkten Duell keinen Deut besser war. Der tabellarische Unterschied: Die Norddeutschen haben nur ihr allererstes Saisonspiel verloren und so ein Polster von sieben Punkten zwischen sich und die Kölner gelegt.

Und daher war auch Bremens Trainer Florian Kohfeldt nur bedingt zufrieden. "Die Mannschaft macht Schritte und punktet dabei, in der vergangenen Saison hätten wir ein solches Spiel noch verloren. Aber wir haben es zu lange auch nicht geschafft, den nötigen Druck aufzubauen", sagte der 38-Jährige.

Der grün-weiße Fußballstil ist nach der Erfahrung des Fast-Abstiegs in der vergangenen Saison deutlich ergebnisorientierter, aber nicht wirklich ansehnlicher geworden. Kritik daran ließ der Coach sichtlich unwirsch an sich abperlen: "Dass wir unsere Gegner nach Strich und Faden auseinandernehmen, ist einfach unrealistisch."